mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zellig etc.; theils dendritisch oder gestrickt*); häufig krystallisirt; und zwar meist cubisch; selten in doppelt vierseitigen Pyra- miden, oder sechsseitigen Säulen etc.; sämmtliche Kry- stallisationen wieder in mancherlei Abarten; bricht in cubische Stücken; hat meist blätteriges Gefüge; gröberes oder feineres Korn. Mittelgewicht = 7290. Gehalt sehr verschieden: z. B. 85 Blei, 13 Schwefel, außerdem auch (z. B. der Harzer) etwas Schwefel-Silber. Ueber- haupt eins der gemeinsten Erze.
Der Bleischweif, plumbago (Fr. mine de plomb compacte) ist mehr stahlgrau, schimmernd, wei- cher als der Bleiglanz, mehr abfärbend; immer unge- formt, und etwas Schwefel-Spiesglanz haltend. Fundort unter andern bei Clausthal, und in Derbyshire**).
2. Selenblei.
Aehnelt im Aeußern kleinspeisigem Bleiglanz, doch sticht seine liebte bleigraue Farbe mehr ins Blaue; Ge- wicht = 7697. Gehalt (nach Stromeyer) = 70,98 Blei, 28,11 Selen, Kobalt 0,83. Neuerlich bei Claus- thal entdeckt***).
3. Schwarz Bleierz.
Graulich schwarz; theils durchscheinend; gibt graulich weißen Strich; hat einen eigenen fast dem Metallischen sich nähernden Glanz; meist krystallisirt, in kleinen sechs- seitigen Säulen. Fundort unter andern bei Freiberg, wo es auf 60 p. C. Blei hält.
*) Ein solcher gestrickter Bleiglanz von der Insel Ila, den ich der Güte des Dr. Crichton verdanke, übertrifft an ausnehmen- der Eleganz alles was ich von der Art in dergl. besondern Gestalt gesehen habe.
**) Die berühmten Slickensides in den derbyshirer Gruben sind spiegelglatte Saalbandflächen des dasigen dichten Flusses (S. 533), die wie mit einem dünnen bleifarbigen Anstrich überzogen sind, der aus Bleiglanz mit gephosphortem Wasserstoff bestehen soll. Beim Brechen desselben entstehen durch Beitritt der atmosphäri- schen Luft oft gewaltsame, den Arbeitern leicht tödtliche Explosio- nen. - s. W. Jones'sphysiological disquisitions. Lond. 1781. 4. p. 5. 11. u. f.
***) s. Stromeyer und Hausmann in den Göttingischen gel. Anzeigen 1825. 34. St.
mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zellig ꝛc.; theils dendritisch oder gestrickt*); häufig krystallisirt; und zwar meist cubisch; selten in doppelt vierseitigen Pyra- miden, oder sechsseitigen Säulen ꝛc.; sämmtliche Kry- stallisationen wieder in mancherlei Abarten; bricht in cubische Stücken; hat meist blätteriges Gefüge; gröberes oder feineres Korn. Mittelgewicht = 7290. Gehalt sehr verschieden: z. B. 85 Blei, 13 Schwefel, außerdem auch (z. B. der Harzer) etwas Schwefel-Silber. Ueber- haupt eins der gemeinsten Erze.
Der Bleischweif, plumbago (Fr. mine de plomb compacte) ist mehr stahlgrau, schimmernd, wei- cher als der Bleiglanz, mehr abfärbend; immer unge- formt, und etwas Schwefel-Spiesglanz haltend. Fundort unter andern bei Clausthal, und in Derbyshire**).
2. Selenblei.
Aehnelt im Aeußern kleinspeisigem Bleiglanz, doch sticht seine liebte bleigraue Farbe mehr ins Blaue; Ge- wicht = 7697. Gehalt (nach Stromeyer) = 70,98 Blei, 28,11 Selen, Kobalt 0,83. Neuerlich bei Claus- thal entdeckt***).
3. Schwarz Bleierz.
Graulich schwarz; theils durchscheinend; gibt graulich weißen Strich; hat einen eigenen fast dem Metallischen sich nähernden Glanz; meist krystallisirt, in kleinen sechs- seitigen Säulen. Fundort unter andern bei Freiberg, wo es auf 60 p. C. Blei hält.
*) Ein solcher gestrickter Bleiglanz von der Insel Ila, den ich der Güte des Dr. Crichton verdanke, übertrifft an ausnehmen- der Eleganz alles was ich von der Art in dergl. besondern Gestalt gesehen habe.
**) Die berühmten Slickensides in den derbyshirer Gruben sind spiegelglatte Saalbandflächen des dasigen dichten Flusses (S. 533), die wie mit einem dünnen bleifarbigen Anstrich überzogen sind, der aus Bleiglanz mit gephosphortem Wasserstoff bestehen soll. Beim Brechen desselben entstehen durch Beitritt der atmosphäri- schen Luft oft gewaltsame, den Arbeitern leicht tödtliche Explosio- nen. – s. W. Jones'sphysiological disquisitions. Lond. 1781. 4. p. 5. 11. u. f.
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[589/0607]
mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zellig ꝛc.; theils
dendritisch oder gestrickt *); häufig krystallisirt; und
zwar meist cubisch; selten in doppelt vierseitigen Pyra-
miden, oder sechsseitigen Säulen ꝛc.; sämmtliche Kry-
stallisationen wieder in mancherlei Abarten; bricht in
cubische Stücken; hat meist blätteriges Gefüge; gröberes
oder feineres Korn. Mittelgewicht = 7290. Gehalt
sehr verschieden: z. B. 85 Blei, 13 Schwefel, außerdem
auch (z. B. der Harzer) etwas Schwefel-Silber. Ueber-
haupt eins der gemeinsten Erze.
Der Bleischweif, plumbago (Fr. mine de
plomb compacte) ist mehr stahlgrau, schimmernd, wei-
cher als der Bleiglanz, mehr abfärbend; immer unge-
formt, und etwas Schwefel-Spiesglanz haltend. Fundort
unter andern bei Clausthal, und in Derbyshire **).
2. Selenblei.
Aehnelt im Aeußern kleinspeisigem Bleiglanz, doch
sticht seine liebte bleigraue Farbe mehr ins Blaue; Ge-
wicht = 7697. Gehalt (nach Stromeyer) = 70,98
Blei, 28,11 Selen, Kobalt 0,83. Neuerlich bei Claus-
thal entdeckt ***).
3. Schwarz Bleierz.
Graulich schwarz; theils durchscheinend; gibt graulich
weißen Strich; hat einen eigenen fast dem Metallischen
sich nähernden Glanz; meist krystallisirt, in kleinen sechs-
seitigen Säulen. Fundort unter andern bei Freiberg,
wo es auf 60 p. C. Blei hält.
*) Ein solcher gestrickter Bleiglanz von der Insel Ila, den
ich der Güte des Dr. Crichton verdanke, übertrifft an ausnehmen-
der Eleganz alles was ich von der Art in dergl. besondern Gestalt
gesehen habe.
**) Die berühmten Slickensides in den derbyshirer Gruben sind
spiegelglatte Saalbandflächen des dasigen dichten Flusses (S. 533),
die wie mit einem dünnen bleifarbigen Anstrich überzogen sind,
der aus Bleiglanz mit gephosphortem Wasserstoff bestehen soll.
Beim Brechen desselben entstehen durch Beitritt der atmosphäri-
schen Luft oft gewaltsame, den Arbeitern leicht tödtliche Explosio-
nen. – s. W. Jones's physiological disquisitions. Lond. 1781. 4.
p. 5. 11. u. f.
***) s. Stromeyer und Hausmann in den Göttingischen
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/607>, abgerufen am 27.07.2024.
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