colla); aber auch in manchen Gegenden kleine Fluß- schnecken; in andern calcinirte See-Conchylien (s. oben S. 458.) etc. Bildet hin und wieder große Lager von niederem aufgeschwemmtem Lande; in welchem sich häu- fig die Reste der fossilen Elephanten, Rhinocere, u. a. tropischen Landthiere finden, die nun in unsern Zonen in so großer Menge ausgegraben werden.
3) Mergelstein, Hammerkalk etc.
Dicht, und zwar theils derb, theils schieferig; zu- mal letzterer oft dendritisch: auch in mancherlei beson- derer Gestalt, als Mergelnüsse, so genannte Ingwer- steine etc.; hat erdigen Bruch. Uebergang in dichten Kalkstein.
Besonderer Erwähnung verdient der bei Jena brechende, durch Reiben phosphorescirende Sandmergel- stein*): und der wegen seiner eigenen Gestaltung al- lerdings merkwürdige Ludus Helmontii (Fr. Des devan - Helmon, Engl. waxen-vein), der sich nur in wenigen Gegenden, wie z. B. um Antwer- pen und im Fränkischen findet, und aus Würfeln eines leberbraunen Mergelsteins besteht, die durch Scheide- wände von grauem dichten Kalksinter von einander ab- gesondert sind, und im Ganzen theils kopfgroße, etwas plattgedruckte kugelichte Massen bilden.
11. Bituminoser Mergelschiefer.
Mehr oder weniger mit Erdharz durchdrungen; meist graulichschwarz; undurchsichtig; schimmernd; schieferig; häufig mit Abdrücken von Süßwasserfischen (so die Rie- gelsdorfer, Eisleber etc.), auch theils mit Kräuterab- drücken, die aber ganz von denen auf dem Schieferthon verschieden sind; selten enthält er hingegen unbekannte Seegeschöpfe, wie z. B. der bei Boll in Schwaben die colossale Medusen-Palme. Oft ist er stark kupferhal- tig, da er dann Kupferschiefer heißt (Fr. ar- doise cuivreuse. Engl. slaty copperore); und theils ansehnliche Flöze bildet, die einen wichtigen Gegenstand des Bergbaues ausmachen.
*) s. Voigt's neues Magaz. I. B. 1. St. S. 113 u. f.
colla); aber auch in manchen Gegenden kleine Fluß- schnecken; in andern calcinirte See-Conchylien (s. oben S. 458.) ꝛc. Bildet hin und wieder große Lager von niederem aufgeschwemmtem Lande; in welchem sich häu- fig die Reste der fossilen Elephanten, Rhinocere, u. a. tropischen Landthiere finden, die nun in unsern Zonen in so großer Menge ausgegraben werden.
3) Mergelstein, Hammerkalk ꝛc.
Dicht, und zwar theils derb, theils schieferig; zu- mal letzterer oft dendritisch: auch in mancherlei beson- derer Gestalt, als Mergelnüsse, so genannte Ingwer- steine ꝛc.; hat erdigen Bruch. Uebergang in dichten Kalkstein.
Besonderer Erwähnung verdient der bei Jena brechende, durch Reiben phosphorescirende Sandmergel- stein*): und der wegen seiner eigenen Gestaltung al- lerdings merkwürdige Ludus Helmontii (Fr. Dés devan - Helmon, Engl. waxen-vein), der sich nur in wenigen Gegenden, wie z. B. um Antwer- pen und im Fränkischen findet, und aus Würfeln eines leberbraunen Mergelsteins besteht, die durch Scheide- wände von grauem dichten Kalksinter von einander ab- gesondert sind, und im Ganzen theils kopfgroße, etwas plattgedruckte kugelichte Massen bilden.
11. Bituminoser Mergelschiefer.
Mehr oder weniger mit Erdharz durchdrungen; meist graulichschwarz; undurchsichtig; schimmernd; schieferig; häufig mit Abdrücken von Süßwasserfischen (so die Rie- gelsdorfer, Eisleber ꝛc.), auch theils mit Kräuterab- drücken, die aber ganz von denen auf dem Schieferthon verschieden sind; selten enthält er hingegen unbekannte Seegeschöpfe, wie z. B. der bei Boll in Schwaben die colossale Medusen-Palme. Oft ist er stark kupferhal- tig, da er dann Kupferschiefer heißt (Fr. ar- doise cuivreuse. Engl. slaty copperore); und theils ansehnliche Flöze bildet, die einen wichtigen Gegenstand des Bergbaues ausmachen.
*) s. Voigt's neues Magaz. I. B. 1. St. S. 113 u. f.
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S. 458.) ꝛc. Bildet hin und wieder große Lager von
niederem aufgeschwemmtem Lande; in welchem sich häu-
fig die Reste der fossilen Elephanten, Rhinocere, u. a.
tropischen Landthiere finden, die nun in unsern Zonen
in so großer Menge ausgegraben werden.
3) Mergelstein, Hammerkalk ꝛc.
Dicht, und zwar theils derb, theils schieferig; zu-
mal letzterer oft dendritisch: auch in mancherlei beson-
derer Gestalt, als Mergelnüsse, so genannte Ingwer-
steine ꝛc.; hat erdigen Bruch. Uebergang in dichten
Kalkstein.
Besonderer Erwähnung verdient der bei Jena brechende,
durch Reiben phosphorescirende Sandmergel-
stein *): und der wegen seiner eigenen Gestaltung al-
lerdings merkwürdige Ludus Helmontii (Fr. Dés
de van - Helmon, Engl. waxen-vein), der
sich nur in wenigen Gegenden, wie z. B. um Antwer-
pen und im Fränkischen findet, und aus Würfeln eines
leberbraunen Mergelsteins besteht, die durch Scheide-
wände von grauem dichten Kalksinter von einander ab-
gesondert sind, und im Ganzen theils kopfgroße, etwas
plattgedruckte kugelichte Massen bilden.
11. Bituminoser Mergelschiefer.
Mehr oder weniger mit Erdharz durchdrungen; meist
graulichschwarz; undurchsichtig; schimmernd; schieferig;
häufig mit Abdrücken von Süßwasserfischen (so die Rie-
gelsdorfer, Eisleber ꝛc.), auch theils mit Kräuterab-
drücken, die aber ganz von denen auf dem Schieferthon
verschieden sind; selten enthält er hingegen unbekannte
Seegeschöpfe, wie z. B. der bei Boll in Schwaben die
colossale Medusen-Palme. Oft ist er stark kupferhal-
tig, da er dann Kupferschiefer heißt (Fr. ar-
doise cuivreuse. Engl. slaty copperore); und theils
ansehnliche Flöze bildet, die einen wichtigen Gegenstand
des Bergbaues ausmachen.
*) s. Voigt's neues Magaz. I. B. 1. St. S. 113 u. f.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/546>, abgerufen am 22.11.2024.
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