Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.falls nach Stromeyer) = 48,42 Talkerde, 33,48 11. Asbest. Weißlich, gelblich, grünlich etc.; ungeformt; von fa- Man unterscheidet folgende vier Arten: 1) Amiant, Bergflachs, vulgo reifer Asbest. Meist grünlichweiß; wenig durchscheinend; stark- 2) Gemeiner Asbest, vulgo unreifer. Meist ins Lauchgrüne; wenig durchscheinend; glas- 3) Bergkork, Bergleder. Suber montanum, Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils blätte- *) Nun und hieran grenzen die so wunderbaren Aerolithen
oder Meteorsteine, nämlich Steinmassen, die schon so manch- mal zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz verschiedenen Weltge- genden, aber meist unter gleichen Umständen, mit Exlosion eines Meteors, vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen, welche mau bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern als in ihrem Gehalt einander eben so auffallend ähneln, als sie sich hingegen von allen bekannten tellurischen Mineralien auszeichnen. falls nach Stromeyer) = 48,42 Talkerde, 33,48 11. Asbest. Weißlich, gelblich, grünlich ꝛc.; ungeformt; von fa- Man unterscheidet folgende vier Arten: 1) Amiant, Bergflachs, vulgo reifer Asbest. Meist grünlichweiß; wenig durchscheinend; stark- 2) Gemeiner Asbest, vulgo unreifer. Meist ins Lauchgrüne; wenig durchscheinend; glas- 3) Bergkork, Bergleder. Suber montanum, Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils blätte- *) Nun und hieran grenzen die so wunderbaren Aërolithen
oder Meteorsteine, nämlich Steinmassen, die schon so manch- mal zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz verschiedenen Weltge- genden, aber meist unter gleichen Umständen, mit Exlosion eines Meteors, vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen, welche mau bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern als in ihrem Gehalt einander eben so auffallend ähneln, als sie sich hingegen von allen bekannten tellurischen Mineralien auszeichnen. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000034"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0534" xml:id="pb516_0001" n="516"/> falls nach <hi rendition="#g">Stromeyer</hi>) = 48,42 Talkerde, 33,48<lb/> Kieselerde, 11,19 Eisenoxydul, 0,34 Manganoxyd hält<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Nun und hieran grenzen die so wunderbaren <hi rendition="#g">Aërolithen</hi><lb/> oder <hi rendition="#g">Meteorsteine</hi>, nämlich Steinmassen, die schon so manch-<lb/> mal zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz verschiedenen Weltge-<lb/> genden, aber meist unter gleichen Umständen, mit Exlosion eines<lb/> Meteors, vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen,<lb/> welche mau bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern als<lb/> in ihrem Gehalt einander eben so auffallend ähneln, als sie sich<lb/> hingegen von allen bekannten tellurischen Mineralien auszeichnen.</p></note>.</p> <p rendition="#indent-1">11. <hi rendition="#g">Asbest</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Weißlich, gelblich, grünlich ꝛc.; ungeformt; von fa-<lb/> serigem oder blätterigem Gefüge.</p> <p rendition="#l1em">Man unterscheidet folgende vier Arten:</p> <p rendition="#indent-2">1) <hi rendition="#g">Amiant, Bergflachs</hi>, <hi rendition="#aq">vulgo</hi> <hi rendition="#g">reifer Asbest</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Meist grünlichweiß; wenig durchscheinend; stark-<lb/> schimmernd, theils mit Seidenglanz; in zarten theils<lb/> spannenlangen Fasern; elastisch biegsam. Gehalt eines<lb/> schwedischen (nach <hi rendition="#g">Bergmann</hi>) = 17,2 Talkerde, 64<lb/> Kieselerde, 13,9 Kalkerde, 2,7 Alaunerde, 1,2 Eisen-<lb/> oxyd. Fundort unter andern in Graubünden, auf Cor-<lb/> sica, und besonders häufig in Schina, wo man sich<lb/> seiner gewöhnlich zu Lampendochten bedient.</p> <p rendition="#indent-2">2) <hi rendition="#g">Gemeiner Asbest</hi>, <hi rendition="#aq">vulgo</hi> <hi rendition="#g">unreifer</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Meist ins Lauchgrüne; wenig durchscheinend; glas-<lb/> glänzend; in langsplitterigen Bruchstücken; unbiegsam.<lb/> Gehalt (nach <hi rendition="#g">Wiegleb</hi>) = 45,45 Talkerde, 46,66<lb/> Kieselerde, 4,79 Eisenoxyd. Bricht oft in und bei<lb/> Serpentinstein.</p> <p rendition="#indent-2">3) <hi rendition="#g">Bergkork, Bergleder</hi>. <hi rendition="#aq">Suber montanum</hi>,<lb/><hi rendition="#aq">aluta montana</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">liége fossile, cuir fossile</hi></hi>).</p> <p rendition="#l1em">Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils blätte-<lb/> rig, theils dicht; der Bruch theils verworren faserig;<lb/> sehr weich; elastisch biegsam. Mittelgewicht = 0,836.<lb/> Gehalt (nach <hi rendition="#g">Bergmann</hi>) = 26,1 Talkerde, 56,2<lb/> Kieselerde, 12,7 Kalkerde, 2 Alaunerde, 3 Eisenoxyd.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [516/0534]
falls nach Stromeyer) = 48,42 Talkerde, 33,48
Kieselerde, 11,19 Eisenoxydul, 0,34 Manganoxyd hält *).
11. Asbest.
Weißlich, gelblich, grünlich ꝛc.; ungeformt; von fa-
serigem oder blätterigem Gefüge.
Man unterscheidet folgende vier Arten:
1) Amiant, Bergflachs, vulgo reifer Asbest.
Meist grünlichweiß; wenig durchscheinend; stark-
schimmernd, theils mit Seidenglanz; in zarten theils
spannenlangen Fasern; elastisch biegsam. Gehalt eines
schwedischen (nach Bergmann) = 17,2 Talkerde, 64
Kieselerde, 13,9 Kalkerde, 2,7 Alaunerde, 1,2 Eisen-
oxyd. Fundort unter andern in Graubünden, auf Cor-
sica, und besonders häufig in Schina, wo man sich
seiner gewöhnlich zu Lampendochten bedient.
2) Gemeiner Asbest, vulgo unreifer.
Meist ins Lauchgrüne; wenig durchscheinend; glas-
glänzend; in langsplitterigen Bruchstücken; unbiegsam.
Gehalt (nach Wiegleb) = 45,45 Talkerde, 46,66
Kieselerde, 4,79 Eisenoxyd. Bricht oft in und bei
Serpentinstein.
3) Bergkork, Bergleder. Suber montanum,
aluta montana. (Fr. liége fossile, cuir fossile).
Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils blätte-
rig, theils dicht; der Bruch theils verworren faserig;
sehr weich; elastisch biegsam. Mittelgewicht = 0,836.
Gehalt (nach Bergmann) = 26,1 Talkerde, 56,2
Kieselerde, 12,7 Kalkerde, 2 Alaunerde, 3 Eisenoxyd.
*) Nun und hieran grenzen die so wunderbaren Aërolithen
oder Meteorsteine, nämlich Steinmassen, die schon so manch-
mal zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz verschiedenen Weltge-
genden, aber meist unter gleichen Umständen, mit Exlosion eines
Meteors, vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen,
welche mau bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern als
in ihrem Gehalt einander eben so auffallend ähneln, als sie sich
hingegen von allen bekannten tellurischen Mineralien auszeichnen.
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