Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite

Eine besondere Abart ist der Zeichenschiefer oder
die schwarze Kreide, ampelites, sehr weich, ab-
färbend.

32. Wetzschiefer. (Fr. pierre a rasoir. Engl.
whet-stone).

Meist grünlich- oder gelblich-grau; theils ins rahm-
gelbe und graulich-schwarze; nur an den Kanten wenig
durchscheinend; schwachschimmernd; schieferiger Bruch;
theils splitterig; halbhart; bricht in Ganggebirgen; vor-
züglich in der Levante, in Deuschland unter andern im
Bayreuthschen.

33. Klingstein. (Fr. Phonolithe).

Grau in mancherlei Schattirungen, zumal ins Grün-
liche; mattschimmernd; an den Kanten durchscheinend;
von dickschieferigem Gefüge; der Bruch grobsplitterig;
halbhart; zähe; Gewicht = 2575. Gehalt (nach Klap-
roth
) = 23,50 Alaunerde, 57,25 Kieselerde, 2,75
Kalkerde, 3,25 Eisenoxyd, 0,25 Manganoxyd, 8,10
Natron, 3 Wasser. Hat den Namen vom Klange den
dünne Scheiben beim Anschlagen von sich geben; macht
die gewöhnliche Grundmasse des Porphyrschiefers. Fund-
ort unter andern in Böhmen und der Lausitz.

34. Trapp, Wacke. Saxum trapezium Linn.
Corneus trapezius Waller. (Engl. Whin-
stone
).

Meist graulichschwarz, aber auch ins Grünliche und
ins Rothbraune; undurchsichtig; matter feinkörniger
Bruch; theils ins Erdige; ungeformt; Härte und Ge-
wicht verschieden. Macht oft die Grundmasse einer
porphyrähnlichen gemengten Gebirgsart aus, da er an-
dere Mineralien eingemengt enthalt, z. B. basaltische
Hornblende, Glimmer, Zeolith, Ehalcedon, Kalkspath-
nieren etc. Dahin gehören also die mehresten Man-
delsteine
, wie z. B. die von Ilfeld; der Blatter-
stein
(Perlstein) von Lerbach am Harz, der Toad-
stone
von Derbyshire. Uebergang in Grünstein, Ba-
salt etc. Eine durch die entferntesten Weltgegenden ver-
breitete Gebirgsart; findet sich z. B. nördlich bis Is-

Eine besondere Abart ist der Zeichenschiefer oder
die schwarze Kreide, ampelites, sehr weich, ab-
färbend.

32. Wetzschiefer. (Fr. pierre à rasoir. Engl.
whet-stone).

Meist grünlich- oder gelblich-grau; theils ins rahm-
gelbe und graulich-schwarze; nur an den Kanten wenig
durchscheinend; schwachschimmernd; schieferiger Bruch;
theils splitterig; halbhart; bricht in Ganggebirgen; vor-
züglich in der Levante, in Deuschland unter andern im
Bayreuthschen.

33. Klingstein. (Fr. Phonolithe).

Grau in mancherlei Schattirungen, zumal ins Grün-
liche; mattschimmernd; an den Kanten durchscheinend;
von dickschieferigem Gefüge; der Bruch grobsplitterig;
halbhart; zähe; Gewicht = 2575. Gehalt (nach Klap-
roth
) = 23,50 Alaunerde, 57,25 Kieselerde, 2,75
Kalkerde, 3,25 Eisenoxyd, 0,25 Manganoxyd, 8,10
Natron, 3 Wasser. Hat den Namen vom Klange den
dünne Scheiben beim Anschlagen von sich geben; macht
die gewöhnliche Grundmasse des Porphyrschiefers. Fund-
ort unter andern in Böhmen und der Lausitz.

34. Trapp, Wacke. Saxum trapezium Linn.
Corneus trapezius Waller. (Engl. Whin-
stone
).

Meist graulichschwarz, aber auch ins Grünliche und
ins Rothbraune; undurchsichtig; matter feinkörniger
Bruch; theils ins Erdige; ungeformt; Härte und Ge-
wicht verschieden. Macht oft die Grundmasse einer
porphyrähnlichen gemengten Gebirgsart aus, da er an-
dere Mineralien eingemengt enthalt, z. B. basaltische
Hornblende, Glimmer, Zeolith, Ehalcedon, Kalkspath-
nieren ꝛc. Dahin gehören also die mehresten Man-
delsteine
, wie z. B. die von Ilfeld; der Blatter-
stein
(Perlstein) von Lerbach am Harz, der Toad-
stone
von Derbyshire. Uebergang in Grünstein, Ba-
salt ꝛc. Eine durch die entferntesten Weltgegenden ver-
breitete Gebirgsart; findet sich z. B. nördlich bis Is-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000034">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0524" xml:id="pb506_0001" n="506"/>
            <p rendition="#l1em">Eine besondere Abart ist der <hi rendition="#g">Zeichenschiefer</hi> oder<lb/>
die schwarze <hi rendition="#g">Kreide</hi>, <hi rendition="#aq">ampelites</hi>, sehr weich, ab-<lb/>
färbend.</p>
            <p rendition="#indent-1">32. <hi rendition="#g">Wetzschiefer</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">pierre à rasoir</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">whet-stone</hi></hi>).</p>
            <p rendition="#l1em">Meist grünlich- oder gelblich-grau; theils ins rahm-<lb/>
gelbe und graulich-schwarze; nur an den Kanten wenig<lb/>
durchscheinend; schwachschimmernd; schieferiger Bruch;<lb/>
theils splitterig; halbhart; bricht in Ganggebirgen; vor-<lb/>
züglich in der Levante, in Deuschland unter andern im<lb/>
Bayreuthschen.</p>
            <p rendition="#indent-1">33. <hi rendition="#g">Klingstein</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Phonolithe</hi></hi>).</p>
            <p rendition="#l1em">Grau in mancherlei Schattirungen, zumal ins Grün-<lb/>
liche; mattschimmernd; an den Kanten durchscheinend;<lb/>
von dickschieferigem Gefüge; der Bruch grobsplitterig;<lb/>
halbhart; zähe; Gewicht = 2575. Gehalt (nach <hi rendition="#g">Klap-<lb/>
roth</hi>) = 23,50 Alaunerde, 57,25 Kieselerde, 2,75<lb/>
Kalkerde, 3,25 Eisenoxyd, 0,25 Manganoxyd, 8,10<lb/>
Natron, 3 Wasser. Hat den Namen vom Klange den<lb/>
dünne Scheiben beim Anschlagen von sich geben; macht<lb/>
die gewöhnliche Grundmasse des Porphyrschiefers. Fund-<lb/>
ort unter andern in Böhmen und der Lausitz.</p>
            <p rendition="#indent-1">34. <hi rendition="#g">Trapp, Wacke</hi>. <hi rendition="#aq">Saxum</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">trapezium</hi></hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Linn</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#aq">Corneus</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">trapezius</hi></hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Waller</hi></hi>. (<hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Whin-<lb/>
stone</hi></hi>).</p>
            <p rendition="#l1em">Meist graulichschwarz, aber auch ins Grünliche und<lb/>
ins Rothbraune; undurchsichtig; matter feinkörniger<lb/>
Bruch; theils ins Erdige; ungeformt; Härte und Ge-<lb/>
wicht verschieden. Macht oft die Grundmasse einer<lb/>
porphyrähnlichen gemengten Gebirgsart aus, da er an-<lb/>
dere Mineralien eingemengt enthalt, z. B. basaltische<lb/>
Hornblende, Glimmer, Zeolith, Ehalcedon, Kalkspath-<lb/>
nieren &#xA75B;c. Dahin gehören also die mehresten <hi rendition="#g">Man-<lb/>
delsteine</hi>, wie z. B. die von Ilfeld; der <hi rendition="#g">Blatter-<lb/>
stein</hi> (<hi rendition="#g">Perlstein</hi>) von Lerbach am Harz, der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Toad-<lb/>
stone</hi></hi> von Derbyshire. Uebergang in Grünstein, Ba-<lb/>
salt &#xA75B;c. Eine durch die entferntesten Weltgegenden ver-<lb/>
breitete Gebirgsart; findet sich z. B. nördlich bis Is-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[506/0524] Eine besondere Abart ist der Zeichenschiefer oder die schwarze Kreide, ampelites, sehr weich, ab- färbend. 32. Wetzschiefer. (Fr. pierre à rasoir. Engl. whet-stone). Meist grünlich- oder gelblich-grau; theils ins rahm- gelbe und graulich-schwarze; nur an den Kanten wenig durchscheinend; schwachschimmernd; schieferiger Bruch; theils splitterig; halbhart; bricht in Ganggebirgen; vor- züglich in der Levante, in Deuschland unter andern im Bayreuthschen. 33. Klingstein. (Fr. Phonolithe). Grau in mancherlei Schattirungen, zumal ins Grün- liche; mattschimmernd; an den Kanten durchscheinend; von dickschieferigem Gefüge; der Bruch grobsplitterig; halbhart; zähe; Gewicht = 2575. Gehalt (nach Klap- roth) = 23,50 Alaunerde, 57,25 Kieselerde, 2,75 Kalkerde, 3,25 Eisenoxyd, 0,25 Manganoxyd, 8,10 Natron, 3 Wasser. Hat den Namen vom Klange den dünne Scheiben beim Anschlagen von sich geben; macht die gewöhnliche Grundmasse des Porphyrschiefers. Fund- ort unter andern in Böhmen und der Lausitz. 34. Trapp, Wacke. Saxum trapezium Linn. Corneus trapezius Waller. (Engl. Whin- stone). Meist graulichschwarz, aber auch ins Grünliche und ins Rothbraune; undurchsichtig; matter feinkörniger Bruch; theils ins Erdige; ungeformt; Härte und Ge- wicht verschieden. Macht oft die Grundmasse einer porphyrähnlichen gemengten Gebirgsart aus, da er an- dere Mineralien eingemengt enthalt, z. B. basaltische Hornblende, Glimmer, Zeolith, Ehalcedon, Kalkspath- nieren ꝛc. Dahin gehören also die mehresten Man- delsteine, wie z. B. die von Ilfeld; der Blatter- stein (Perlstein) von Lerbach am Harz, der Toad- stone von Derbyshire. Uebergang in Grünstein, Ba- salt ꝛc. Eine durch die entferntesten Weltgegenden ver- breitete Gebirgsart; findet sich z. B. nördlich bis Is-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/524
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/524>, abgerufen am 21.05.2024.