die Stoffe der nachher daraus niedergeschlagenen Mi- neralien in sich aufgelöst enthalten hat.
§. 226.
Durch die successiven Niederschläge und an- dere chemische Processe, die dann allgemach in jenem Fluidum erfolgt sind, haben folglich die verschiede- nen Arten von Gebirgs- und Erdlagen ihre Ent- stehung erhalten, die sich im Ganzen aus chrono- logischer Rücksicht unter zwey Hauptabthei- lungen bringen lassen: nämlich
A) die primitiven, so vor der organisirten Schöpfung gebildet worden: und
B) die secundären, so erst seit der Zeit, da Thiere und Pflanzen existirt, entstanden sind.
Jede von beiden zerfällt wieder in zwey Classen:
Die der primitiven nämlich in
a) die Granitgebirge; und in
b) die Ganggebirge.
Die der secundären aber in
c) die Flözgebirge; und in
d) die aufgeschwemmten Erdlager.
Von jeder dieser vier Classen ein Wort insbe- sondere.
§. 227.
Der erste große und allgemeine Niederschlag, von welchem wir die unverkennbarsten Spuren finden, gab wohl dem echten Granit seine Entstehung; als welcher nur die selbstständige, uranfängliche, feste Rinde unsers Planeten auszumachen, und den später gebildeten Gebirgen und Erdschichten gleichsam zur Unterlage zu dienen scheint; zwischen welchen er auch
die Stoffe der nachher daraus niedergeschlagenen Mi- neralien in sich aufgelöst enthalten hat.
§. 226.
Durch die successiven Niederschläge und an- dere chemische Processe, die dann allgemach in jenem Fluidum erfolgt sind, haben folglich die verschiede- nen Arten von Gebirgs- und Erdlagen ihre Ent- stehung erhalten, die sich im Ganzen aus chrono- logischer Rücksicht unter zwey Hauptabthei- lungen bringen lassen: nämlich
A) die primitiven, so vor der organisirten Schöpfung gebildet worden: und
B) die secundären, so erst seit der Zeit, da Thiere und Pflanzen existirt, entstanden sind.
Jede von beiden zerfällt wieder in zwey Classen:
Die der primitiven nämlich in
a) die Granitgebirge; und in
b) die Ganggebirge.
Die der secundären aber in
c) die Flözgebirge; und in
d) die aufgeschwemmten Erdlager.
Von jeder dieser vier Classen ein Wort insbe- sondere.
§. 227.
Der erste große und allgemeine Niederschlag, von welchem wir die unverkennbarsten Spuren finden, gab wohl dem echten Granit seine Entstehung; als welcher nur die selbstständige, uranfängliche, feste Rinde unsers Planeten auszumachen, und den später gebildeten Gebirgen und Erdschichten gleichsam zur Unterlage zu dienen scheint; zwischen welchen er auch
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die Stoffe der nachher daraus niedergeschlagenen Mi-
neralien in sich aufgelöst enthalten hat.
§. 226.
Durch die successiven Niederschläge und an-
dere chemische Processe, die dann allgemach in jenem
Fluidum erfolgt sind, haben folglich die verschiede-
nen Arten von Gebirgs- und Erdlagen ihre Ent-
stehung erhalten, die sich im Ganzen aus chrono-
logischer Rücksicht unter zwey Hauptabthei-
lungen bringen lassen: nämlich
A) die primitiven, so vor der organisirten
Schöpfung gebildet worden: und
B) die secundären, so erst seit der Zeit, da
Thiere und Pflanzen existirt, entstanden sind.
Jede von beiden zerfällt wieder in zwey
Classen:
Die der primitiven nämlich in
a) die Granitgebirge; und in
b) die Ganggebirge.
Die der secundären aber in
c) die Flözgebirge; und in
d) die aufgeschwemmten Erdlager.
Von jeder dieser vier Classen ein Wort insbe-
sondere.
§. 227.
Der erste große und allgemeine Niederschlag, von
welchem wir die unverkennbarsten Spuren finden,
gab wohl dem echten Granit seine Entstehung; als
welcher nur die selbstständige, uranfängliche, feste
Rinde unsers Planeten auszumachen, und den später
gebildeten Gebirgen und Erdschichten gleichsam zur
Unterlage zu dienen scheint; zwischen welchen er auch
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/473>, abgerufen am 18.12.2024.
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