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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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andere Thiere, und so auch manche Pflanzen, wie
die Palmen, der Hopfen, die mehresten Moose etc.

Einige Thiere dieser Classe geben die Eyer selbst
von sich, in welchen sich erst nachher das Junge
vollends ausbildet. Dies sind die eierlegenden
Thiere (ovipara). Bei andern aber wird dies
Ei so lange in der Bärmutter zurück behalten,
bis das Junge vollkommen ausgebildet worden,
und nun von seinen Hülsen befreit zur Welt kom-
men kann; lebendig gebärende Thiere (vivipara).

Anm. Quae actu animal pariunt, vivipara di-
cuntur: quae potentia, ovipara. Harvey
.

Wie unwesentlich aber der Unterschied zwischen Eier-
legen und lebendig gebären sei, erweisen die Beispiele
der Blattläuse und Federbusch-Polypen, die sich nach
den verschiedenen Jahrszeiten bald auf die eine, bald auf
die andere Weise fortpflanzen; und mancher Schlangen,
die zwar Eier legen, in welchen aber schon das ganz aus-
gebildete Thier enthalten ist. Gewissermassen könnte man
mit diesem letztern Falle diejenigen Pflanzen vergleichen,
in deren reifen Samenkörnern ein grüner Pflanzenkeim
eingeschlossen liegt, wie z. B. bei den so genannten ägyp-
tischen Bohnen von der Nymphaea nelumbo.

§. 21.

Nachdem die organisirten Körper die Bestim-
mungen ihres Lebens erfüllt haben, so weicht endlich
alle Lebenskraft von ihnen, und sie sterben. Die
wenigsten aber erreichen das Ziel, das ihnen die Na-
tur zum Laufe ihres Lebens vorgesteckt hat, sondern
tausenderlei Zufälle verkürzen ihnen diesen Weg,
meist lange vor der bestimmten Zeit. So rechnet
man z. B., daß von 1000 in Europa gebohrnen Men-
schen nur ungefähr 78 für Alter sterben; und von den
großen furchtbaren Amphibien, Crocodilen, Riesen-

andere Thiere, und so auch manche Pflanzen, wie
die Palmen, der Hopfen, die mehresten Moose ꝛc.

Einige Thiere dieser Classe geben die Eyer selbst
von sich, in welchen sich erst nachher das Junge
vollends ausbildet. Dies sind die eierlegenden
Thiere (ovipara). Bei andern aber wird dies
Ei so lange in der Bärmutter zurück behalten,
bis das Junge vollkommen ausgebildet worden,
und nun von seinen Hülsen befreit zur Welt kom-
men kann; lebendig gebärende Thiere (vivipara).

Anm. Quae actu animal pariunt, vivipara di-
cuntur: quae potentia, ovipara. Harvey
.

Wie unwesentlich aber der Unterschied zwischen Eier-
legen und lebendig gebären sei, erweisen die Beispiele
der Blattläuse und Federbusch-Polypen, die sich nach
den verschiedenen Jahrszeiten bald auf die eine, bald auf
die andere Weise fortpflanzen; und mancher Schlangen,
die zwar Eier legen, in welchen aber schon das ganz aus-
gebildete Thier enthalten ist. Gewissermassen könnte man
mit diesem letztern Falle diejenigen Pflanzen vergleichen,
in deren reifen Samenkörnern ein grüner Pflanzenkeim
eingeschlossen liegt, wie z. B. bei den so genannten ägyp-
tischen Bohnen von der Nymphaea nelumbo.

§. 21.

Nachdem die organisirten Körper die Bestim-
mungen ihres Lebens erfüllt haben, so weicht endlich
alle Lebenskraft von ihnen, und sie sterben. Die
wenigsten aber erreichen das Ziel, das ihnen die Na-
tur zum Laufe ihres Lebens vorgesteckt hat, sondern
tausenderlei Zufälle verkürzen ihnen diesen Weg,
meist lange vor der bestimmten Zeit. So rechnet
man z. B., daß von 1000 in Europa gebohrnen Men-
schen nur ungefähr 78 für Alter sterben; und von den
großen furchtbaren Amphibien, Crocodilen, Riesen-

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[29/0047] andere Thiere, und so auch manche Pflanzen, wie die Palmen, der Hopfen, die mehresten Moose ꝛc. Einige Thiere dieser Classe geben die Eyer selbst von sich, in welchen sich erst nachher das Junge vollends ausbildet. Dies sind die eierlegenden Thiere (ovipara). Bei andern aber wird dies Ei so lange in der Bärmutter zurück behalten, bis das Junge vollkommen ausgebildet worden, und nun von seinen Hülsen befreit zur Welt kom- men kann; lebendig gebärende Thiere (vivipara). Anm. Quae actu animal pariunt, vivipara di- cuntur: quae potentia, ovipara. Harvey. Wie unwesentlich aber der Unterschied zwischen Eier- legen und lebendig gebären sei, erweisen die Beispiele der Blattläuse und Federbusch-Polypen, die sich nach den verschiedenen Jahrszeiten bald auf die eine, bald auf die andere Weise fortpflanzen; und mancher Schlangen, die zwar Eier legen, in welchen aber schon das ganz aus- gebildete Thier enthalten ist. Gewissermassen könnte man mit diesem letztern Falle diejenigen Pflanzen vergleichen, in deren reifen Samenkörnern ein grüner Pflanzenkeim eingeschlossen liegt, wie z. B. bei den so genannten ägyp- tischen Bohnen von der Nymphaea nelumbo. §. 21. Nachdem die organisirten Körper die Bestim- mungen ihres Lebens erfüllt haben, so weicht endlich alle Lebenskraft von ihnen, und sie sterben. Die wenigsten aber erreichen das Ziel, das ihnen die Na- tur zum Laufe ihres Lebens vorgesteckt hat, sondern tausenderlei Zufälle verkürzen ihnen diesen Weg, meist lange vor der bestimmten Zeit. So rechnet man z. B., daß von 1000 in Europa gebohrnen Men- schen nur ungefähr 78 für Alter sterben; und von den großen furchtbaren Amphibien, Crocodilen, Riesen-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/47>, abgerufen am 23.11.2024.