Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite

subcarinato; segmento unico, capite obtuso,
maxillis atris.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 29.

Das furchtbare Insect, das oft in unsäglichen Zügen
auch in Europa eingefallen ist, und allgemeinen Miß-
wachs, Hungersnoth etc. verursacht hat. Ursprünglich ge-
hört es wohl (so wie der ihm ähnliche, sich auch zu
Zeiten in Unzahl vermehrende Gr. tataricus), in die
asiatische Tatarei zu Hause, doch findet es sich auch
einzeln in Deutschland, das doch seit 1750 mit großen
Invasionen desselben verschont geblieben*). Auch soll
sich diese Heuschrecke (wenn es anders die gleiche Gat-
tung ist) in Nord- und Süd-America finden. - Daß
sie in Arabien und dem nördlichen Africa noch jetzt,
so wie in den ältesten Zeiten, in Menge verspeiset wird,
ist eine ausgemachte Sache: und daß das einige neuere
Reisende in diese Länder für eine Fabel erklärt haben,
gibt ein lehrreiches Beispiel von voreilig dreistem Hy-
perscepticismus.

8. +. Stridulus. die Holzheuschrecke. G. tho-
race subcarinato, alis rubris extimo nigris ne-
bulosis
.

Rösel vol. II. Heuschr. tab. 21. fig. 1.

Leben meist im Gehölze. Die Männchen geben im
Fluge einen lauten klappernden Ton von sich.

34. Fulgora**). Caput fronte producta, inani.
Antennae infra oculos, articulis
2, exteriore
globoso. Rostrum inflexum, pedes gressorii
.

*) S. außer den allgemein bekannten Quellen zur Geschichte
dieses furchtbaren Insects:Joel neu übersetzt und erläutert von C. W. Justi. Leipz.
1792. 8.und Jac. Bryant's observations upon the plagues inflicted
upon the Egyptians
. Lond. 1794. 8. p. 137.
**) Zu diesen und den vier nächstfolgenden Geschlechtern s.
Natuurlyke Afbeeldingen en Beschryvingen der Cicaden en Want-
zen
, door Casp. Stoll. Amst. 1780 sq. 4.Ueberhaupt J. C. Fabricii Systema Rhyngotorum. Brunsvigae
1803. 8.

subcarinato; segmento unico, capite obtuso,
maxillis atris.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 29.

Das furchtbare Insect, das oft in unsäglichen Zügen
auch in Europa eingefallen ist, und allgemeinen Miß-
wachs, Hungersnoth ꝛc. verursacht hat. Ursprünglich ge-
hört es wohl (so wie der ihm ähnliche, sich auch zu
Zeiten in Unzahl vermehrende Gr. tataricus), in die
asiatische Tatarei zu Hause, doch findet es sich auch
einzeln in Deutschland, das doch seit 1750 mit großen
Invasionen desselben verschont geblieben*). Auch soll
sich diese Heuschrecke (wenn es anders die gleiche Gat-
tung ist) in Nord- und Süd-America finden. – Daß
sie in Arabien und dem nördlichen Africa noch jetzt,
so wie in den ältesten Zeiten, in Menge verspeiset wird,
ist eine ausgemachte Sache: und daß das einige neuere
Reisende in diese Länder für eine Fabel erklärt haben,
gibt ein lehrreiches Beispiel von voreilig dreistem Hy-
perscepticismus.

8. †. Stridulus. die Holzheuschrecke. G. tho-
race subcarinato, alis rubris extimo nigris ne-
bulosis
.

Rösel vol. II. Heuschr. tab. 21. fig. 1.

Leben meist im Gehölze. Die Männchen geben im
Fluge einen lauten klappernden Ton von sich.

34. Fulgora**). Caput fronte producta, inani.
Antennae infra oculos, articulis
2, exteriore
globoso. Rostrum inflexum, pedes gressorii
.

*) S. außer den allgemein bekannten Quellen zur Geschichte
dieses furchtbaren Insects:Joel neu übersetzt und erläutert von C. W. Justi. Leipz.
1792. 8.und Jac. Bryant's observations upon the plagues inflicted
upon the Egyptians
. Lond. 1794. 8. p. 137.
**) Zu diesen und den vier nächstfolgenden Geschlechtern s.
Natuurlyke Afbeeldingen en Beschryvingen der Cicaden en Want-
zen
, door Casp. Stoll. Amst. 1780 sq. 4.Ueberhaupt J. C. Fabricii Systema Rhyngotorum. Brunsvigae
1803. 8.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000034">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#indent-2"> <hi rendition="#aq"><pb facs="#f0313" xml:id="pb295_0001" n="295"/>
subcarinato; segmento unico, capite obtuso,<lb/>
maxillis atris.</hi> </p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Abbild. n. h. Gegenst</hi></hi>. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 29.</p>
            <p rendition="#l1em">Das furchtbare Insect, das oft in unsäglichen Zügen<lb/>
auch in Europa eingefallen ist, und allgemeinen Miß-<lb/>
wachs, Hungersnoth &#xA75B;c. verursacht hat. Ursprünglich ge-<lb/>
hört es wohl (so wie der ihm ähnliche, sich auch zu<lb/>
Zeiten in Unzahl vermehrende <hi rendition="#aq">Gr.</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">tataricus</hi></hi>), in die<lb/>
asiatische Tatarei zu Hause, doch findet es sich auch<lb/>
einzeln in Deutschland, das doch seit 1750 mit großen<lb/>
Invasionen desselben verschont geblieben<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>S. außer den allgemein bekannten Quellen zur Geschichte<lb/>
dieses furchtbaren Insects:</p><p><hi rendition="#g">Joel</hi> neu übersetzt und erläutert von C. W. <hi rendition="#g">Justi</hi>. Leipz.<lb/>
1792. 8.</p><p>und <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Jac. Bryant's</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">observations upon the plagues inflicted<lb/>
upon the Egyptians</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Lond</hi>. 1794. 8. <hi rendition="#aq">p</hi>. 137.</p></note>. Auch soll<lb/>
sich diese Heuschrecke (wenn es anders die gleiche Gat-<lb/>
tung ist) in Nord- und Süd-America finden. &#x2013; Daß<lb/>
sie in Arabien und dem nördlichen Africa noch jetzt,<lb/>
so wie in den ältesten Zeiten, in Menge verspeiset wird,<lb/>
ist eine ausgemachte Sache: und daß das einige neuere<lb/>
Reisende in diese Länder für eine Fabel erklärt haben,<lb/>
gibt ein lehrreiches Beispiel von voreilig dreistem Hy-<lb/>
perscepticismus.</p>
            <p rendition="#indent-2">8. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Stridulus</hi></hi>. <hi rendition="#g">die Holzheuschrecke</hi>. <hi rendition="#aq">G. tho-<lb/>
race subcarinato, alis rubris extimo nigris ne-<lb/>
bulosis</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Rösel</hi><hi rendition="#aq">vol</hi>. II. Heuschr. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 21. <hi rendition="#aq">fig.</hi> 1.</p>
            <p rendition="#l1em">Leben meist im Gehölze. Die Männchen geben im<lb/>
Fluge einen lauten klappernden Ton von sich.</p>
            <p rendition="#indent-1">34. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Fulgora</hi></hi></hi><note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Zu diesen und den vier nächstfolgenden Geschlechtern s.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Natuurlyke Afbeeldingen en Beschryvingen der Cicaden en Want-<lb/>
zen</hi></hi>, <hi rendition="#aq">door <hi rendition="#k">Casp. Stoll.</hi> Amst</hi>. 1780 <hi rendition="#aq">sq</hi>. 4.</p><p>Ueberhaupt <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">J. C. Fabricii</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Systema Rhyngotorum</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Brunsvigae</hi><lb/>
1803. 8.</p></note>. <hi rendition="#aq">Caput fronte producta, inani.<lb/>
Antennae infra oculos, articulis</hi> 2, <hi rendition="#aq">exteriore<lb/>
globoso. Rostrum inflexum, pedes gressorii</hi>.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[295/0313] subcarinato; segmento unico, capite obtuso, maxillis atris. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 29. Das furchtbare Insect, das oft in unsäglichen Zügen auch in Europa eingefallen ist, und allgemeinen Miß- wachs, Hungersnoth ꝛc. verursacht hat. Ursprünglich ge- hört es wohl (so wie der ihm ähnliche, sich auch zu Zeiten in Unzahl vermehrende Gr. tataricus), in die asiatische Tatarei zu Hause, doch findet es sich auch einzeln in Deutschland, das doch seit 1750 mit großen Invasionen desselben verschont geblieben *). Auch soll sich diese Heuschrecke (wenn es anders die gleiche Gat- tung ist) in Nord- und Süd-America finden. – Daß sie in Arabien und dem nördlichen Africa noch jetzt, so wie in den ältesten Zeiten, in Menge verspeiset wird, ist eine ausgemachte Sache: und daß das einige neuere Reisende in diese Länder für eine Fabel erklärt haben, gibt ein lehrreiches Beispiel von voreilig dreistem Hy- perscepticismus. 8. †. Stridulus. die Holzheuschrecke. G. tho- race subcarinato, alis rubris extimo nigris ne- bulosis. Rösel vol. II. Heuschr. tab. 21. fig. 1. Leben meist im Gehölze. Die Männchen geben im Fluge einen lauten klappernden Ton von sich. 34. Fulgora **). Caput fronte producta, inani. Antennae infra oculos, articulis 2, exteriore globoso. Rostrum inflexum, pedes gressorii. *) S. außer den allgemein bekannten Quellen zur Geschichte dieses furchtbaren Insects: Joel neu übersetzt und erläutert von C. W. Justi. Leipz. 1792. 8. und Jac. Bryant's observations upon the plagues inflicted upon the Egyptians. Lond. 1794. 8. p. 137. **) Zu diesen und den vier nächstfolgenden Geschlechtern s. Natuurlyke Afbeeldingen en Beschryvingen der Cicaden en Want- zen, door Casp. Stoll. Amst. 1780 sq. 4. Ueberhaupt J. C. Fabricii Systema Rhyngotorum. Brunsvigae 1803. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/313
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/313>, abgerufen am 24.11.2024.