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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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III. CHIROPTERA.

Die Finger der Vorderfüße sind, den Dau-
men ausgenommen, länger als der ganze Körper
dieser Thiere; und zwischen denselben ist die zarte
Flatterhaut ausgespannt (§. 43.). Daher können
sie eben so wenig als die Affen mit ihren Händen,
oder die Faulthiere mit ihren hakenförmigen Kletter-
krallen etc. bequem auf der Erde gehen.

6. Vespertilio. Fledermaus. (Fr. chauve-sou-
ris
. Engl. bat.) Pollex palmarum et digiti plan-
tarum breves, reliqui longissimi, membranae
expansili intertexti, pro volatu.

Ein weitläuftiges Geschlecht von animalibus noctur-
nis
, dessen verschiedene Gattungen in alle fünf Welt-
theile verbreitet sind.

a) Dentibus primoribus 4. utrinque.

1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus, naso in-
fundibiliformi lanceolato.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 31.

In Südamerica; der Körper von der Größe des Eich-
hörnchen. Wird dadurch sehr lästig, daß er nicht nur
anderen größeren Säugethieren, dem Rindvieh, Pfer-
den etc. sondern auch schlafenden Menschen, bey welchen
er sich vorzüglich an die Fußzehen setzt, Blut aussaugt,
woher er denn auch den Namen des Vampyrs (Blutsau-
gers) erhalten hat.

2. Caninus. der fliegende Hund. (Linnes
vampyrus, Büffon's roussette.) V. ecaudatus,
naso simplici, membrana inter femora divisa.

Schreber tab. 44.

Weit größer als der Vampyr, so daß er mit aus-
gespannten Flatterhäuten gegen 6 Fuß messen soll,
lebt aber bloß von Baumfrüchten und kann also schlech-
terdings nicht Vampyr genannt werden: findet sich scha-
renweise in Hindustan und auf den ostindischen und Au-

III. CHIROPTERA.

Die Finger der Vorderfüße sind, den Dau-
men ausgenommen, länger als der ganze Körper
dieser Thiere; und zwischen denselben ist die zarte
Flatterhaut ausgespannt (§. 43.). Daher können
sie eben so wenig als die Affen mit ihren Händen,
oder die Faulthiere mit ihren hakenförmigen Kletter-
krallen ꝛc. bequem auf der Erde gehen.

6. Vespertilio. Fledermaus. (Fr. chauve-sou-
ris
. Engl. bat.) Pollex palmarum et digiti plan-
tarum breves, reliqui longissimi, membranae
expansili intertexti, pro volatu.

Ein weitläuftiges Geschlecht von animalibus noctur-
nis
, dessen verschiedene Gattungen in alle fünf Welt-
theile verbreitet sind.

a) Dentibus primoribus 4. utrinque.

1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus, naso in-
fundibiliformi lanceolato.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 31.

In Südamerica; der Körper von der Größe des Eich-
hörnchen. Wird dadurch sehr lästig, daß er nicht nur
anderen größeren Säugethieren, dem Rindvieh, Pfer-
den ꝛc. sondern auch schlafenden Menschen, bey welchen
er sich vorzüglich an die Fußzehen setzt, Blut aussaugt,
woher er denn auch den Namen des Vampyrs (Blutsau-
gers) erhalten hat.

2. Caninus. der fliegende Hund. (Linnés
vampyrus, Büffon's roussette.) V. ecaudatus,
naso simplici, membrana inter femora divisa.

Schreber tab. 44.

Weit größer als der Vampyr, so daß er mit aus-
gespannten Flatterhäuten gegen 6 Fuß messen soll,
lebt aber bloß von Baumfrüchten und kann also schlech-
terdings nicht Vampyr genannt werden: findet sich scha-
renweise in Hindustan und auf den ostindischen und Au-

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[65/0087] III. CHIROPTERA. Die Finger der Vorderfüße sind, den Dau- men ausgenommen, länger als der ganze Körper dieser Thiere; und zwischen denselben ist die zarte Flatterhaut ausgespannt (§. 43.). Daher können sie eben so wenig als die Affen mit ihren Händen, oder die Faulthiere mit ihren hakenförmigen Kletter- krallen ꝛc. bequem auf der Erde gehen. 6. Vespertilio. Fledermaus. (Fr. chauve-sou- ris. Engl. bat.) Pollex palmarum et digiti plan- tarum breves, reliqui longissimi, membranae expansili intertexti, pro volatu. Ein weitläuftiges Geschlecht von animalibus noctur- nis, dessen verschiedene Gattungen in alle fünf Welt- theile verbreitet sind. a) Dentibus primoribus 4. utrinque. 1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus, naso in- fundibiliformi lanceolato. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 31. In Südamerica; der Körper von der Größe des Eich- hörnchen. Wird dadurch sehr lästig, daß er nicht nur anderen größeren Säugethieren, dem Rindvieh, Pfer- den ꝛc. sondern auch schlafenden Menschen, bey welchen er sich vorzüglich an die Fußzehen setzt, Blut aussaugt, woher er denn auch den Namen des Vampyrs (Blutsau- gers) erhalten hat. 2. Caninus. der fliegende Hund. (Linnés vampyrus, Büffon's roussette.) V. ecaudatus, naso simplici, membrana inter femora divisa. Schreber tab. 44. Weit größer als der Vampyr, so daß er mit aus- gespannten Flatterhäuten gegen 6 Fuß messen soll, lebt aber bloß von Baumfrüchten und kann also schlech- terdings nicht Vampyr genannt werden: findet sich scha- renweise in Hindustan und auf den ostindischen und Au-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/87>, abgerufen am 22.11.2024.