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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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auch beiderley Kraft dem Eisen selbst mittheilt. Ge-
wicht = 4243. Ist natürliches schwarzes Eisenoxyd
oder eine Verbindung von Eisenoxydul mit Eisenoxyd.
Hält aber häufigst noch andere Metalloxyde, besonders
Titanoxyd, Manganoxyd und Kieselerde. Fundort vor-
züglichst der Magnetberg in Werchoturien; außerdem
unter andern auch in unserer Nachbarschaft der Spritzen-
berg am Harz*).

Der Magnet-Eisensand, magnes glareosus,
findet sich in kleinen stumpfeckigen Körnern, entweder
in Gebirgsarten eingesprengt [so z. B. in manchem Gra-
nit (s. oben S. 541.), Porphyr, Basalt etc.]; oder aber,
und zwar häufiger in manchem Sande des Meeres oder
der Seen und Flüsse.

5. Titaneisen. (Fr. Fer titanie.)

Theils bräunlich- theils eisenschwarz; jenes wenig-
glänzend; dieses von Eisenglanz; der Bruch theils ins
Muschlige, theils ins Blättrige, theils vieleckigkörnig;
hart; spröde; Gewicht = 4667. Gehalt (nach Klaproth)
= 78 Eisenoxyd, 22 Titanoxyd. Fundort am Spessart
und bey Eggersund, Krageröe etc. in Norwegen.

6. Chromeisen. (Fr. Fer chromate.)

Aus dem Stahlgrauen ins Schwärzlichbraune; matt-
schimmernd; aschgrauer Strich; rauher unebner Bruch;
hart; spröde; meist ungeformt; für sich unschmelzbar,
schmilztaber mit Borax, den es grün färbt. Gewicht = 4032.
Fundort besonders im Departement Dü Var, und in
Octoödern krystallisirt bey Baltimore. Gehalt des letztern
(nach Seybert) = 39,51 Chromoxyd, 36 Eisenoxyd,
13 Alaunerde, 10,60 Kieselerde.

7. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer oli-
giste, fer speculaire, fer noir
.)

Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen; von star-
kem metallischem Glanze; sowohl ungeformt als krystalli-

*) Daß hier Magnet breche, sagt schon G. Agricola de na-
tura fossilium
, L.
V. p. 604.

auch beiderley Kraft dem Eisen selbst mittheilt. Ge-
wicht = 4243. Ist natürliches schwarzes Eisenoxyd
oder eine Verbindung von Eisenoxydul mit Eisenoxyd.
Hält aber häufigst noch andere Metalloxyde, besonders
Titanoxyd, Manganoxyd und Kieselerde. Fundort vor-
züglichst der Magnetberg in Werchoturien; außerdem
unter andern auch in unserer Nachbarschaft der Spritzen-
berg am Harz*).

Der Magnet-Eisensand, magnes glareosus,
findet sich in kleinen stumpfeckigen Körnern, entweder
in Gebirgsarten eingesprengt [so z. B. in manchem Gra-
nit (s. oben S. 541.), Porphyr, Basalt ꝛc.]; oder aber,
und zwar häufiger in manchem Sande des Meeres oder
der Seen und Flüsse.

5. Titaneisen. (Fr. Fer titanié.)

Theils bräunlich- theils eisenschwarz; jenes wenig-
glänzend; dieses von Eisenglanz; der Bruch theils ins
Muschlige, theils ins Blättrige, theils vieleckigkörnig;
hart; spröde; Gewicht = 4667. Gehalt (nach Klaproth)
= 78 Eisenoxyd, 22 Titanoxyd. Fundort am Spessart
und bey Eggersund, Krageröe ꝛc. in Norwegen.

6. Chromeisen. (Fr. Fer chromaté.)

Aus dem Stahlgrauen ins Schwärzlichbraune; matt-
schimmernd; aschgrauer Strich; rauher unebner Bruch;
hart; spröde; meist ungeformt; für sich unschmelzbar,
schmilztaber mit Borax, den es grün färbt. Gewicht = 4032.
Fundort besonders im Departement Dü Var, und in
Octoödern krystallisirt bey Baltimore. Gehalt des letztern
(nach Seybert) = 39,51 Chromoxyd, 36 Eisenoxyd,
13 Alaunerde, 10,60 Kieselerde.

7. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer oli-
giste, fer speculaire, fer noir
.)

Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen; von star-
kem metallischem Glanze; sowohl ungeformt als krystalli-

*) Daß hier Magnet breche, sagt schon G. Agricola de na-
tura fossilium
, L.
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[583/0605] auch beiderley Kraft dem Eisen selbst mittheilt. Ge- wicht = 4243. Ist natürliches schwarzes Eisenoxyd oder eine Verbindung von Eisenoxydul mit Eisenoxyd. Hält aber häufigst noch andere Metalloxyde, besonders Titanoxyd, Manganoxyd und Kieselerde. Fundort vor- züglichst der Magnetberg in Werchoturien; außerdem unter andern auch in unserer Nachbarschaft der Spritzen- berg am Harz *). Der Magnet-Eisensand, magnes glareosus, findet sich in kleinen stumpfeckigen Körnern, entweder in Gebirgsarten eingesprengt [so z. B. in manchem Gra- nit (s. oben S. 541.), Porphyr, Basalt ꝛc.]; oder aber, und zwar häufiger in manchem Sande des Meeres oder der Seen und Flüsse. 5. Titaneisen. (Fr. Fer titanié.) Theils bräunlich- theils eisenschwarz; jenes wenig- glänzend; dieses von Eisenglanz; der Bruch theils ins Muschlige, theils ins Blättrige, theils vieleckigkörnig; hart; spröde; Gewicht = 4667. Gehalt (nach Klaproth) = 78 Eisenoxyd, 22 Titanoxyd. Fundort am Spessart und bey Eggersund, Krageröe ꝛc. in Norwegen. 6. Chromeisen. (Fr. Fer chromaté.) Aus dem Stahlgrauen ins Schwärzlichbraune; matt- schimmernd; aschgrauer Strich; rauher unebner Bruch; hart; spröde; meist ungeformt; für sich unschmelzbar, schmilztaber mit Borax, den es grün färbt. Gewicht = 4032. Fundort besonders im Departement Dü Var, und in Octoödern krystallisirt bey Baltimore. Gehalt des letztern (nach Seybert) = 39,51 Chromoxyd, 36 Eisenoxyd, 13 Alaunerde, 10,60 Kieselerde. 7. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer oli- giste, fer speculaire, fer noir.) Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen; von star- kem metallischem Glanze; sowohl ungeformt als krystalli- *) Daß hier Magnet breche, sagt schon G. Agricola de na- tura fossilium, L. V. p. 604.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/605>, abgerufen am 29.06.2024.