Reines oder so genanntes Frisch-Eisen hat eine aus dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende Farbe und ist äußerst zähe. Gewicht = 7807. Es wird vom Magnet gezogen, und selbst leicht attracto- risch; läßt sich schweißen; wird von allen Säuren angegriffen und gibt ihnen einen Tintengeschmack; wird aus diesen Solutionen durch die Galläpfelsäure schwarz, und durch die Blausäure blau gefällt. Ist unter allen Metallen am allgemeinsten in der Erde und selbst in der organisirten Schöpfung verbreitet; auch wird kein anderes Metall von den cultivirten Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet; sowohl als eigentlich so genanntes Eisen in seinen beiden Hauptverschiedenheiten (Guß-Eisen nähmlich und Stab-Eisen), als auch nachdem beide zu Stahl geschmolzen oder gebrannt worden.*)
1. Gediegen.
Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gediegenen Eisens, die neuerlich bekannt worden und von denen schon oben die Rede gewesen [S. 459. not.**) und S. 515], gehört besonders 1772 von Pallas zwi- schen Krasnojarsk und Abekanks auf dem Rücken eines Schiefergebirgs wieder gefundene. Sie hat ein sonder- bares theils ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge, und enthält in ihren bläserigen Zwischenräumen das ob- gedachte grüngelbes, glasartiges, dem Olivin ähnelnde Fossil (S. 515). Das Eisen selbst in dieser auf 1600 Pfund schweren Masse hält (nach Stromeyer) = 10 p. C. Nickel und Kobalt.)
*) s. Dr. Pearson'sRemarks on the properties and compo- sition of the different states of Iron; in den philosoph. Trans- actions v. J. 1795. S. 337 u. f. bey Gelegenheit seiner Unter- suchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bey Bombay.
VI. Eisengeschlecht.
Reines oder so genanntes Frisch-Eisen hat eine aus dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende Farbe und ist äußerst zähe. Gewicht = 7807. Es wird vom Magnet gezogen, und selbst leicht attracto- risch; läßt sich schweißen; wird von allen Säuren angegriffen und gibt ihnen einen Tintengeschmack; wird aus diesen Solutionen durch die Galläpfelsäure schwarz, und durch die Blausäure blau gefällt. Ist unter allen Metallen am allgemeinsten in der Erde und selbst in der organisirten Schöpfung verbreitet; auch wird kein anderes Metall von den cultivirten Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet; sowohl als eigentlich so genanntes Eisen in seinen beiden Hauptverschiedenheiten (Guß-Eisen nähmlich und Stab-Eisen), als auch nachdem beide zu Stahl geschmolzen oder gebrannt worden.*)
1. Gediegen.
Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gediegenen Eisens, die neuerlich bekannt worden und von denen schon oben die Rede gewesen [S. 459. not.**) und S. 515], gehört besonders 1772 von Pallas zwi- schen Krasnojarsk und Abekanks auf dem Rücken eines Schiefergebirgs wieder gefundene. Sie hat ein sonder- bares theils ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge, und enthält in ihren bläserigen Zwischenräumen das ob- gedachte grüngelbes, glasartiges, dem Olivin ähnelnde Fossil (S. 515). Das Eisen selbst in dieser auf 1600 Pfund schweren Masse hält (nach Stromeyer) = 10 p. C. Nickel und Kobalt.)
*) s. Dr. Pearson'sRemarks on the properties and compo- sition of the different states of Iron; in den philosoph. Trans- actions v. J. 1795. S. 337 u. f. bey Gelegenheit seiner Unter- suchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bey Bombay.
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VI. Eisengeschlecht.
Reines oder so genanntes Frisch-Eisen hat
eine aus dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende
Farbe und ist äußerst zähe. Gewicht = 7807. Es
wird vom Magnet gezogen, und selbst leicht attracto-
risch; läßt sich schweißen; wird von allen Säuren
angegriffen und gibt ihnen einen Tintengeschmack;
wird aus diesen Solutionen durch die Galläpfelsäure
schwarz, und durch die Blausäure blau gefällt. Ist
unter allen Metallen am allgemeinsten in der Erde
und selbst in der organisirten Schöpfung verbreitet;
auch wird kein anderes Metall von den cultivirten
Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet; sowohl
als eigentlich so genanntes Eisen in seinen beiden
Hauptverschiedenheiten (Guß-Eisen nähmlich und
Stab-Eisen), als auch nachdem beide zu Stahl
geschmolzen oder gebrannt worden. *)
1. Gediegen.
Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gediegenen
Eisens, die neuerlich bekannt worden und von denen
schon oben die Rede gewesen [S. 459. not.**) und
S. 515], gehört besonders 1772 von Pallas zwi-
schen Krasnojarsk und Abekanks auf dem Rücken eines
Schiefergebirgs wieder gefundene. Sie hat ein sonder-
bares theils ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge,
und enthält in ihren bläserigen Zwischenräumen das ob-
gedachte grüngelbes, glasartiges, dem Olivin ähnelnde
Fossil (S. 515). Das Eisen selbst in dieser auf 1600
Pfund schweren Masse hält (nach Stromeyer) = 10 p.
C. Nickel und Kobalt.)
*) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and compo-
sition of the different states of Iron; in den philosoph. Trans-
actions v. J. 1795. S. 337 u. f. bey Gelegenheit seiner Unter-
suchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/602>, abgerufen am 03.12.2024.
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