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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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a) Dicht.

Schwarzbraun, theils ins Olivengrüne; wird in der
Wärme weich; und ähnelt überhaupt in dem äußern
Habitus mehr noch als das folgende dem vegetabilischen
Cahutschuk.

b) Locker.

Haarbraun: von einem schwammichten, theils ins Fa-
serige übergehenden Gefüge; ist zäher als die dichte
Abart.

5. Bituminöses Holz. Oryctodendron, lignum
fossile bituminosum
.

Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie z. B. das
isländische Surtar-brandr oder Schwarzholz); mit
mehr oder minder deutlicher Holztextur. Uebergang in
Braunkohle und Pechkohle; theils in mächtigen Flözen*);
theils alaunhaltig.

Die bituminose Holzerde, wohin auch manche Umber
(namentlich die Cölnische) gehört, ist durch Verwitterung
dieses Holzes entstanden und findet sich theils bey dem-
selben in Flözen, theils aber auch in aufgeschwemmten
Lande, Torfmooren**)

*) Man hat die bituminösen Holzflöze - diese großen für
die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle einer catastrophirten
Vorwelt - für eine Art Treibholz halten wollen, das, so
wie das frische an den Küsten der jetzigen nordischen Erde (davon
oben S. 449. not. *) durch Strömungen etc. in solche mächtige
Lagen zusammengeschwemmt worden sey. Mir scheint hingegen
manches Treibholz, wie z. B. dasjenige so hier zu Lande bey
Stade angeschwemmt wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit
Blau-Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus
Flözlagen von bituminösen fossilen Holze losgerissen und an die
Küsten getrieben zu seyn.
**) Der Torf selbst (Fr. tourbe. Engl. peat) besteht aus
vermoderten, oder auch nur dicht zusammengefilzten, mit Erdharz
mehr oder weniger durchzogenen Pflanzen, zumahl von Mooßen
und Gräsern (S. 448.); in theils Gegenden auch von Heide-
kraut etc. und diese Torfarten sind freylich großentheils von neuer
Entstehung, wodurch denn manche Naturforscher bewogen worden,
den Tors überhaupt gar nicht zu den Fossilien zu zählen. Indeß,
da doch mancher inländische Torf auch aus Seepflanzen,
fucis etc. besteht, die folglich von einem weit höheren (auf Erd-

a) Dicht.

Schwarzbraun, theils ins Olivengrüne; wird in der
Wärme weich; und ähnelt überhaupt in dem äußern
Habitus mehr noch als das folgende dem vegetabilischen
Cahutschuk.

b) Locker.

Haarbraun: von einem schwammichten, theils ins Fa-
serige übergehenden Gefüge; ist zäher als die dichte
Abart.

5. Bituminöses Holz. Oryctodendron, lignum
fossile bituminosum
.

Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie z. B. das
isländische Surtar-brandr oder Schwarzholz); mit
mehr oder minder deutlicher Holztextur. Uebergang in
Braunkohle und Pechkohle; theils in mächtigen Flözen*);
theils alaunhaltig.

Die bituminose Holzerde, wohin auch manche Umber
(namentlich die Cölnische) gehört, ist durch Verwitterung
dieses Holzes entstanden und findet sich theils bey dem-
selben in Flözen, theils aber auch in aufgeschwemmten
Lande, Torfmooren**)

*) Man hat die bituminösen Holzflöze – diese großen für
die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle einer catastrophirten
Vorwelt – für eine Art Treibholz halten wollen, das, so
wie das frische an den Küsten der jetzigen nordischen Erde (davon
oben S. 449. not. *) durch Strömungen ꝛc. in solche mächtige
Lagen zusammengeschwemmt worden sey. Mir scheint hingegen
manches Treibholz, wie z. B. dasjenige so hier zu Lande bey
Stade angeschwemmt wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit
Blau-Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus
Flözlagen von bituminösen fossilen Holze losgerissen und an die
Küsten getrieben zu seyn.
**) Der Torf selbst (Fr. tourbe. Engl. peat) besteht aus
vermoderten, oder auch nur dicht zusammengefilzten, mit Erdharz
mehr oder weniger durchzogenen Pflanzen, zumahl von Mooßen
und Gräsern (S. 448.); in theils Gegenden auch von Heide-
kraut ꝛc. und diese Torfarten sind freylich großentheils von neuer
Entstehung, wodurch denn manche Naturforscher bewogen worden,
den Tors überhaupt gar nicht zu den Fossilien zu zählen. Indeß,
da doch mancher inländische Torf auch aus Seepflanzen,
fucis etc. besteht, die folglich von einem weit höheren (auf Erd-
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[560/0582] a) Dicht. Schwarzbraun, theils ins Olivengrüne; wird in der Wärme weich; und ähnelt überhaupt in dem äußern Habitus mehr noch als das folgende dem vegetabilischen Cahutschuk. b) Locker. Haarbraun: von einem schwammichten, theils ins Fa- serige übergehenden Gefüge; ist zäher als die dichte Abart. 5. Bituminöses Holz. Oryctodendron, lignum fossile bituminosum. Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie z. B. das isländische Surtar-brandr oder Schwarzholz); mit mehr oder minder deutlicher Holztextur. Uebergang in Braunkohle und Pechkohle; theils in mächtigen Flözen *); theils alaunhaltig. Die bituminose Holzerde, wohin auch manche Umber (namentlich die Cölnische) gehört, ist durch Verwitterung dieses Holzes entstanden und findet sich theils bey dem- selben in Flözen, theils aber auch in aufgeschwemmten Lande, Torfmooren **) *) Man hat die bituminösen Holzflöze – diese großen für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle einer catastrophirten Vorwelt – für eine Art Treibholz halten wollen, das, so wie das frische an den Küsten der jetzigen nordischen Erde (davon oben S. 449. not. *) durch Strömungen ꝛc. in solche mächtige Lagen zusammengeschwemmt worden sey. Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B. dasjenige so hier zu Lande bey Stade angeschwemmt wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit Blau-Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus Flözlagen von bituminösen fossilen Holze losgerissen und an die Küsten getrieben zu seyn. **) Der Torf selbst (Fr. tourbe. Engl. peat) besteht aus vermoderten, oder auch nur dicht zusammengefilzten, mit Erdharz mehr oder weniger durchzogenen Pflanzen, zumahl von Mooßen und Gräsern (S. 448.); in theils Gegenden auch von Heide- kraut ꝛc. und diese Torfarten sind freylich großentheils von neuer Entstehung, wodurch denn manche Naturforscher bewogen worden, den Tors überhaupt gar nicht zu den Fossilien zu zählen. Indeß, da doch mancher inländische Torf auch aus Seepflanzen, fucis etc. besteht, die folglich von einem weit höheren (auf Erd-

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  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/582>, abgerufen am 21.11.2024.