ren und zwar bekanntlich bey den cultivirten Gewäch- sen ohne Vergleich häufiger als bey den wildwach- senden. (- s. oben §. 12. Anm. -). Es ist kein Theil der Pflanze, an welchem man nicht zuweilen, an einigen aber sehr häufig, Monstrositäten be- merkte*). Am meisten sind es überzählige, wu- chernde Theile (monstra per excessum S. 19.); doppelte an einander gewachsene Stämme, doppelte oder vielfache Früchte etc. vielfache Kornähren; Ro- sen, aus deren Mitte andere kleine Rosen hervor- schießen u. s. w.
§. 205.
Das Alter der Gewächse ist so verschieden, daß es sich bey manchen kaum über eine Stunde, und bey andern hingegen auf lange Jahrhunderte erstreckt**). Ueberhaupt aber theilt man die Pflan- zen in perennirende und Sommergewächse, welche letztere nähmlich schon mit dem Ende ihres ersten Sommers absterben.
Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan- gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räderthier (S. 357. 419.) und vom Kleisteraal behauptet worden, fin- den sich unter den Gewächsen ähnliche Beyspiele: besonders an der deßhalb längst berufenen Himmelsblume oder Stern- schnuppe (tremella nostoc). Ich habe von dieser merk- würdigen Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali san- guini deneganda etc. Gotting. 1795. 4. pag. 8. gehandelt.
§. 206.
Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu erwähnen.
*) G. Fr. Jäger über die Mißbildungen der Gewächse. Stuttg. 1814. 8. mit Kupf.
**) s. Hufeland's Makrobiotik. 1. Th. S. 58 u. f. der drit- ten Aufl.
ren und zwar bekanntlich bey den cultivirten Gewäch- sen ohne Vergleich häufiger als bey den wildwach- senden. (– s. oben §. 12. Anm. –). Es ist kein Theil der Pflanze, an welchem man nicht zuweilen, an einigen aber sehr häufig, Monstrositäten be- merkte*). Am meisten sind es überzählige, wu- chernde Theile (monstra per excessum S. 19.); doppelte an einander gewachsene Stämme, doppelte oder vielfache Früchte ꝛc. vielfache Kornähren; Ro- sen, aus deren Mitte andere kleine Rosen hervor- schießen u. s. w.
§. 205.
Das Alter der Gewächse ist so verschieden, daß es sich bey manchen kaum über eine Stunde, und bey andern hingegen auf lange Jahrhunderte erstreckt**). Ueberhaupt aber theilt man die Pflan- zen in perennirende und Sommergewächse, welche letztere nähmlich schon mit dem Ende ihres ersten Sommers absterben.
Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan- gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räderthier (S. 357. 419.) und vom Kleisteraal behauptet worden, fin- den sich unter den Gewächsen ähnliche Beyspiele: besonders an der deßhalb längst berufenen Himmelsblume oder Stern- schnuppe (tremella nostoc). Ich habe von dieser merk- würdigen Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali san- guini deneganda ꝛc. Gotting. 1795. 4. pag. 8. gehandelt.
§. 206.
Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu erwähnen.
*) G. Fr. Jäger über die Mißbildungen der Gewächse. Stuttg. 1814. 8. mit Kupf.
**) s. Hufeland's Makrobiotik. 1. Th. S. 58 u. f. der drit- ten Aufl.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0465"xml:id="pb443_0001"n="443"/>
ren und zwar bekanntlich bey den cultivirten Gewäch-<lb/>
sen ohne Vergleich häufiger als bey den wildwach-<lb/>
senden. (– s. oben §. 12. <hirendition="#g">Anm</hi>. –). Es ist kein<lb/>
Theil der Pflanze, an welchem man nicht zuweilen,<lb/>
an einigen aber sehr häufig, Monstrositäten be-<lb/>
merkte<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>G. <hirendition="#g">Fr</hi>. <hirendition="#g">Jäger</hi> über die Mißbildungen der Gewächse.<lb/>
Stuttg. 1814. 8. mit Kupf.</p></note>. Am meisten sind es überzählige, wu-<lb/>
chernde Theile (<hirendition="#aq">monstra <hirendition="#i">per excessum</hi></hi> S. 19.);<lb/>
doppelte an einander gewachsene Stämme, doppelte<lb/>
oder vielfache Früchte ꝛc. vielfache Kornähren; Ro-<lb/>
sen, aus deren Mitte andere kleine Rosen hervor-<lb/>
schießen u. s. w.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 205.</head><lb/><p>Das <hirendition="#g">Alter</hi> der Gewächse ist so verschieden,<lb/>
daß es sich bey manchen kaum über eine Stunde,<lb/>
und bey andern hingegen auf lange Jahrhunderte<lb/>
erstreckt<noteanchored="true"place="foot"n="**)"><p>s. <hirendition="#g">Hufeland's</hi> Makrobiotik. 1. Th. S. 58 u. f. der drit-<lb/>
ten Aufl.</p></note>. Ueberhaupt aber theilt man die Pflan-<lb/>
zen in <hirendition="#g">perennirende</hi> und <hirendition="#g">Sommergewächse</hi>,<lb/>
welche letztere nähmlich schon mit dem Ende ihres<lb/>
ersten Sommers absterben.</p><prendition="#small"><hirendition="#g">Anm</hi>. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan-<lb/>
gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räderthier<lb/>
(S. 357. 419.) und vom Kleisteraal behauptet worden, fin-<lb/>
den sich unter den Gewächsen ähnliche Beyspiele: besonders<lb/>
an der deßhalb längst berufenen Himmelsblume oder Stern-<lb/>
schnuppe (<hirendition="#aq">tremella <hirendition="#i">nostoc</hi></hi>). Ich habe von dieser merk-<lb/>
würdigen Erscheinung in der Abhandl. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">de vi vitali san-<lb/>
guini deneganda</hi>ꝛc. Gotting</hi>. 1795. 4. <hirendition="#aq">pag</hi>. 8. gehandelt.</p><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 206.</head><lb/><p>Vom <hirendition="#g">Nutzen</hi> des Gewächsreichs gestattet der<lb/>
Raum hier nur etwas Weniges kurz zu erwähnen.</p></div></div></body></text></TEI>
[443/0465]
ren und zwar bekanntlich bey den cultivirten Gewäch-
sen ohne Vergleich häufiger als bey den wildwach-
senden. (– s. oben §. 12. Anm. –). Es ist kein
Theil der Pflanze, an welchem man nicht zuweilen,
an einigen aber sehr häufig, Monstrositäten be-
merkte *). Am meisten sind es überzählige, wu-
chernde Theile (monstra per excessum S. 19.);
doppelte an einander gewachsene Stämme, doppelte
oder vielfache Früchte ꝛc. vielfache Kornähren; Ro-
sen, aus deren Mitte andere kleine Rosen hervor-
schießen u. s. w.
§. 205.
Das Alter der Gewächse ist so verschieden,
daß es sich bey manchen kaum über eine Stunde,
und bey andern hingegen auf lange Jahrhunderte
erstreckt **). Ueberhaupt aber theilt man die Pflan-
zen in perennirende und Sommergewächse,
welche letztere nähmlich schon mit dem Ende ihres
ersten Sommers absterben.
Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan-
gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räderthier
(S. 357. 419.) und vom Kleisteraal behauptet worden, fin-
den sich unter den Gewächsen ähnliche Beyspiele: besonders
an der deßhalb längst berufenen Himmelsblume oder Stern-
schnuppe (tremella nostoc). Ich habe von dieser merk-
würdigen Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali san-
guini deneganda ꝛc. Gotting. 1795. 4. pag. 8. gehandelt.
§. 206.
Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet der
Raum hier nur etwas Weniges kurz zu erwähnen.
*) G. Fr. Jäger über die Mißbildungen der Gewächse.
Stuttg. 1814. 8. mit Kupf.
**) s. Hufeland's Makrobiotik. 1. Th. S. 58 u. f. der drit-
ten Aufl.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/465>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.