Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite

In andern Gegenden von Europa, zumahl häufig in
der Schweiz und in Frankreich.

8. Hydatis. Blasenwurm. Corpus taeniforme
desinens in vesicam lymphaticam. Os qua-
drilobum
.

Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus son-
derbaren Thiere, die sich meist an und in verschiedenen
Eingeweiden vielerley Säugethiere finden, hat bey den
mehrsten Gattungen viele Aehnlichkeit mit denen vom
Bandwurm. Der Hintertheil aber endigt sich in eine
eyförmige Wasserblase verschiedener Größe.

1. +. Finna. die Finne. (Cysticercus cellulosae
Rudolph
.) H. conica, vesicae duplici inclusa,
interiori basi sua adhaerens, capite versus collum
vesicae directo
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 39.

Sehr selten bey Menschen*) und Affen auf den
Muskeln, auf dem Hirne etc. Am gemeinsten aber im
Schweinefleisch. Ihre thierische Natur hat schon Mal-
pighi außer Zweifel gesetzt. Da sie sich bloß bey dem
vom Menschen unterjochten Hausschwein, aber nicht bey
der wilden Sau findet, so gibt sie ein Beyspiel von
organisirten Körpern, die erst lange nach der ersten
Schöpfung gleichsam nacherschaffen zu seyn scheinen.

2. +. Globosa. H. simplex ovata, corpore distincte
articulato, rugoso, imbricato
.

Goeze Eingeweidewürmer tab. 17.

Die Blase oft größer als ein Hühnerey. Am häu-
figsten am Bauchfell und an der Leber der Schweine.

3. +. Cerebralis. die Queese. H. multiplex, cor-
pusculis pluribus, cauda biseta vesicae communi
adnatis
.

Leske vom Drehen der Schafe. Leipz. 1780. 8.

Im Gehirn der drehenden Schafe (Queesenköpfe,
Segler. Engl
. staggers.)

*) s. Hofr. Himly im Journal der practischen Arzney-
kunde
1809. II. B. 12. St. p. 115. tab. 1-3

In andern Gegenden von Europa, zumahl häufig in
der Schweiz und in Frankreich.

8. Hydatis. Blasenwurm. Corpus taeniforme
desinens in vesicam lymphaticam. Os qua-
drilobum
.

Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus son-
derbaren Thiere, die sich meist an und in verschiedenen
Eingeweiden vielerley Säugethiere finden, hat bey den
mehrsten Gattungen viele Aehnlichkeit mit denen vom
Bandwurm. Der Hintertheil aber endigt sich in eine
eyförmige Wasserblase verschiedener Größe.

1. †. Finna. die Finne. (Cysticercus cellulosae
Rudolph
.) H. conica, vesicae duplici inclusa,
interiori basi sua adhaerens, capite versus collum
vesicae directo
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 39.

Sehr selten bey Menschen*) und Affen auf den
Muskeln, auf dem Hirne ꝛc. Am gemeinsten aber im
Schweinefleisch. Ihre thierische Natur hat schon Mal-
pighi außer Zweifel gesetzt. Da sie sich bloß bey dem
vom Menschen unterjochten Hausschwein, aber nicht bey
der wilden Sau findet, so gibt sie ein Beyspiel von
organisirten Körpern, die erst lange nach der ersten
Schöpfung gleichsam nacherschaffen zu seyn scheinen.

2. †. Globosa. H. simplex ovata, corpore distincte
articulato, rugoso, imbricato
.

Goeze Eingeweidewürmer tab. 17.

Die Blase oft größer als ein Hühnerey. Am häu-
figsten am Bauchfell und an der Leber der Schweine.

3. †. Cerebralis. die Queese. H. multiplex, cor-
pusculis pluribus, cauda biseta vesicae communi
adnatis
.

Leske vom Drehen der Schafe. Leipz. 1780. 8.

Im Gehirn der drehenden Schafe (Queesenköpfe,
Segler. Engl
. staggers.)

*) s. Hofr. Himly im Journal der practischen Arzney-
kunde
1809. II. B. 12. St. p. 115. tab. 1-3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0390" xml:id="pb368_0001" n="368"/>
            <p rendition="#l1em">In andern Gegenden von Europa, zumahl häufig in<lb/>
der Schweiz und in Frankreich.</p>
            <p rendition="#indent-1">8. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Hydatis</hi></hi>. <hi rendition="#g">Blasenwurm</hi>. <hi rendition="#aq">Corpus taeniforme<lb/>
desinens in vesicam lymphaticam. Os qua-<lb/>
drilobum</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus son-<lb/>
derbaren Thiere, die sich meist an und in verschiedenen<lb/>
Eingeweiden vielerley Säugethiere finden, hat bey den<lb/>
mehrsten Gattungen viele Aehnlichkeit mit denen vom<lb/>
Bandwurm. Der Hintertheil aber endigt sich in eine<lb/>
eyförmige Wasserblase verschiedener Größe.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Finna</hi></hi>. <hi rendition="#g">die Finne</hi>. (<hi rendition="#aq">Cysticercus <hi rendition="#i">cellulosae</hi><lb/><hi rendition="#k">Rudolph</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">H. conica, vesicae duplici inclusa,<lb/>
interiori basi sua adhaerens, capite versus collum<lb/>
vesicae directo</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Abbild. n. h. Gegenst</hi>. tab.</hi> 39.</p>
            <p rendition="#l1em">Sehr selten bey Menschen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. Hofr. <hi rendition="#g">Himly</hi> im <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Journal der practischen Arzney-<lb/>
kunde</hi></hi> 1809. II. B. 12. <hi rendition="#aq">St. p.</hi> 115. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 1-3</p></note> und Affen auf den<lb/>
Muskeln, auf dem Hirne &#xA75B;c. Am gemeinsten aber im<lb/>
Schweinefleisch. Ihre thierische Natur hat schon Mal-<lb/>
pighi außer Zweifel gesetzt. Da sie sich bloß bey dem<lb/>
vom Menschen unterjochten Hausschwein, aber nicht bey<lb/>
der wilden Sau findet, so gibt sie ein Beyspiel von<lb/>
organisirten Körpern, die erst lange nach der ersten<lb/>
Schöpfung gleichsam <hi rendition="#g">nacherschaffen</hi> zu seyn scheinen.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Globosa</hi>. H. simplex ovata, corpore distincte<lb/>
articulato, rugoso, imbricato</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Goeze</hi> Eingeweidewürmer <hi rendition="#aq">tab</hi>. 17.</p>
            <p rendition="#l1em">Die Blase oft größer als ein Hühnerey. Am häu-<lb/>
figsten am Bauchfell und an der Leber der Schweine.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cerebralis</hi></hi>. <hi rendition="#g">die Queese</hi>. <hi rendition="#aq">H. multiplex, cor-<lb/>
pusculis pluribus, cauda biseta vesicae communi<lb/>
adnatis</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Leske</hi> vom Drehen der Schafe. Leipz. 1780. 8.</p>
            <p rendition="#l1em">Im Gehirn der drehenden Schafe (<hi rendition="#g">Queesenköpfe,<lb/>
Segler. Engl</hi>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">staggers</hi></hi>.)</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[368/0390] In andern Gegenden von Europa, zumahl häufig in der Schweiz und in Frankreich. 8. Hydatis. Blasenwurm. Corpus taeniforme desinens in vesicam lymphaticam. Os qua- drilobum. Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus son- derbaren Thiere, die sich meist an und in verschiedenen Eingeweiden vielerley Säugethiere finden, hat bey den mehrsten Gattungen viele Aehnlichkeit mit denen vom Bandwurm. Der Hintertheil aber endigt sich in eine eyförmige Wasserblase verschiedener Größe. 1. †. Finna. die Finne. (Cysticercus cellulosae Rudolph.) H. conica, vesicae duplici inclusa, interiori basi sua adhaerens, capite versus collum vesicae directo. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 39. Sehr selten bey Menschen *) und Affen auf den Muskeln, auf dem Hirne ꝛc. Am gemeinsten aber im Schweinefleisch. Ihre thierische Natur hat schon Mal- pighi außer Zweifel gesetzt. Da sie sich bloß bey dem vom Menschen unterjochten Hausschwein, aber nicht bey der wilden Sau findet, so gibt sie ein Beyspiel von organisirten Körpern, die erst lange nach der ersten Schöpfung gleichsam nacherschaffen zu seyn scheinen. 2. †. Globosa. H. simplex ovata, corpore distincte articulato, rugoso, imbricato. Goeze Eingeweidewürmer tab. 17. Die Blase oft größer als ein Hühnerey. Am häu- figsten am Bauchfell und an der Leber der Schweine. 3. †. Cerebralis. die Queese. H. multiplex, cor- pusculis pluribus, cauda biseta vesicae communi adnatis. Leske vom Drehen der Schafe. Leipz. 1780. 8. Im Gehirn der drehenden Schafe (Queesenköpfe, Segler. Engl. staggers.) *) s. Hofr. Himly im Journal der practischen Arzney- kunde 1809. II. B. 12. St. p. 115. tab. 1-3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/390
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/390>, abgerufen am 22.11.2024.