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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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Der assyrische Bombyx beym Plinius etc. ist wohl
sicher unsere Seide; sie kam aber schon zu Stoffen ver-
arbeitet heraus; und ist der Wurm selbst erst zu Justi-
nians Zeiten in Europa gezogen. Er bleibt 6 bis 7
Wochen lang Raupe; spinnt sich hierauf, nachdem er
sich vier Mahl gehäutet hat, in einen Coccon von
weißer oder gelber Farbe, der, wenn er drittehalb
Gran am Gewicht hält, aus einem 900 Fuß langen
Faden besteht (deren 180 dicht neben einander gelegt
erst die Breite von einer Linie ausmachen), und kriecht
endlich drey Wochen nachher als Schmetterling aus.
Nach der Paarung legt das überaus dicke Weibchen
bey 500 Eyer, die im folgenden Frühjahr um die Zeit,
wenn die weißen Maulbeerbäume zu grünen anfangen,
auskriechen. Sie sind wohl ursprünglich in Schina*)
zu Hause, gewohnen aber auch unser Clima recht gut,
und man zieht sie nun auch in Nordamerica.

9. +. Neustria. (Bombyx N. F.) die Ringel-
raupe
. P. B. elinguis, alis reversis: fascia sesqui-
altera; subtus unica.

Rösel vol. I. Nachtvögel II. tab. 6.

Nebst der folgenden eine sehr schädliche Raupe. Die
Phaläne legt ihre Eyer in einer Spirallinie dicht an ein-
ander um ein Aestchen herum.

10. +. Pityocampa. (Bombyx P. F.) der Fich-
tenspinner
. P. B. elinguis, alis griseis: strigis
tribus obscurioribus, posterioribus pallidis; puncto
anali fusco.

Richtet in Nadelhölzern große Verwüstung an.

11. +. Caia. (Bombyx C. F.) die schwarze
Bärenraupe
. P. B. elinguis, alis deflexis fus-
cis: rivulis albis, inferioribus purpureis nigro
punctatis.

Rösel vol. I. Nachtvögel II. tab. 1.

*) Die Seide, woraus hingegen in Japan die äußerst zar-
ten, leichten und doch ganz festen Zeuge verfertigt werden, kommt
von einer ganz eignen Gattung Seidenwürmer, nämlich von
der phalaena (noctua) serici s. Thunberg in den schwedi-
schen Abhandl. 1781. II. B. tab. 5. fig. 1. 2.

Der assyrische Bombyx beym Plinius ꝛc. ist wohl
sicher unsere Seide; sie kam aber schon zu Stoffen ver-
arbeitet heraus; und ist der Wurm selbst erst zu Justi-
nians Zeiten in Europa gezogen. Er bleibt 6 bis 7
Wochen lang Raupe; spinnt sich hierauf, nachdem er
sich vier Mahl gehäutet hat, in einen Coccon von
weißer oder gelber Farbe, der, wenn er drittehalb
Gran am Gewicht hält, aus einem 900 Fuß langen
Faden besteht (deren 180 dicht neben einander gelegt
erst die Breite von einer Linie ausmachen), und kriecht
endlich drey Wochen nachher als Schmetterling aus.
Nach der Paarung legt das überaus dicke Weibchen
bey 500 Eyer, die im folgenden Frühjahr um die Zeit,
wenn die weißen Maulbeerbäume zu grünen anfangen,
auskriechen. Sie sind wohl ursprünglich in Schina*)
zu Hause, gewohnen aber auch unser Clima recht gut,
und man zieht sie nun auch in Nordamerica.

9. †. Neustria. (Bombyx N. F.) die Ringel-
raupe
. P. B. elinguis, alis reversis: fascia sesqui-
altera; subtus unica.

Rösel vol. I. Nachtvögel II. tab. 6.

Nebst der folgenden eine sehr schädliche Raupe. Die
Phaläne legt ihre Eyer in einer Spirallinie dicht an ein-
ander um ein Aestchen herum.

10. †. Pityocampa. (Bombyx P. F.) der Fich-
tenspinner
. P. B. elinguis, alis griseis: strigis
tribus obscurioribus, posterioribus pallidis; puncto
anali fusco.

Richtet in Nadelhölzern große Verwüstung an.

11. †. Caia. (Bombyx C. F.) die schwarze
Bärenraupe
. P. B. elinguis, alis deflexis fus-
cis: rivulis albis, inferioribus purpureis nigro
punctatis.

Rösel vol. I. Nachtvögel II. tab. 1.

*) Die Seide, woraus hingegen in Japan die äußerst zar-
ten, leichten und doch ganz festen Zeuge verfertigt werden, kommt
von einer ganz eignen Gattung Seidenwürmer, nämlich von
der phalaena (noctua) serici s. Thunberg in den schwedi-
schen Abhandl. 1781. II. B. tab. 5. fig. 1. 2.
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[315/0337] Der assyrische Bombyx beym Plinius ꝛc. ist wohl sicher unsere Seide; sie kam aber schon zu Stoffen ver- arbeitet heraus; und ist der Wurm selbst erst zu Justi- nians Zeiten in Europa gezogen. Er bleibt 6 bis 7 Wochen lang Raupe; spinnt sich hierauf, nachdem er sich vier Mahl gehäutet hat, in einen Coccon von weißer oder gelber Farbe, der, wenn er drittehalb Gran am Gewicht hält, aus einem 900 Fuß langen Faden besteht (deren 180 dicht neben einander gelegt erst die Breite von einer Linie ausmachen), und kriecht endlich drey Wochen nachher als Schmetterling aus. Nach der Paarung legt das überaus dicke Weibchen bey 500 Eyer, die im folgenden Frühjahr um die Zeit, wenn die weißen Maulbeerbäume zu grünen anfangen, auskriechen. Sie sind wohl ursprünglich in Schina *) zu Hause, gewohnen aber auch unser Clima recht gut, und man zieht sie nun auch in Nordamerica. 9. †. Neustria. (Bombyx N. F.) die Ringel- raupe. P. B. elinguis, alis reversis: fascia sesqui- altera; subtus unica. Rösel vol. I. Nachtvögel II. tab. 6. Nebst der folgenden eine sehr schädliche Raupe. Die Phaläne legt ihre Eyer in einer Spirallinie dicht an ein- ander um ein Aestchen herum. 10. †. Pityocampa. (Bombyx P. F.) der Fich- tenspinner. P. B. elinguis, alis griseis: strigis tribus obscurioribus, posterioribus pallidis; puncto anali fusco. Richtet in Nadelhölzern große Verwüstung an. 11. †. Caia. (Bombyx C. F.) die schwarze Bärenraupe. P. B. elinguis, alis deflexis fus- cis: rivulis albis, inferioribus purpureis nigro punctatis. Rösel vol. I. Nachtvögel II. tab. 1. *) Die Seide, woraus hingegen in Japan die äußerst zar- ten, leichten und doch ganz festen Zeuge verfertigt werden, kommt von einer ganz eignen Gattung Seidenwürmer, nämlich von der phalaena (noctua) serici s. Thunberg in den schwedi- schen Abhandl. 1781. II. B. tab. 5. fig. 1. 2.

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  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/337>, abgerufen am 22.11.2024.