Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite

1. Amphibius. das Nilpferd. (am Cap Seekuh
genannt)

Buffon, Supplement vol. III. tab. 62. 63.
vol. VI. tab. 4. 5.

Häufig im südlichen Africa, so wie ehedem im Nil.
Aeußerst plump, mit einem unförmlichen großen Kopfe,
ungeheueren Rachen, dicken Leibe, kurzen Beinen etc.
Ein erwachsenes wiegt wenigstens viertehalb tausend
Pfund. Nährt sich von Vegetabilien und Fischen.



VIII. PALMATA.

Säugethiere mit Schwimmfüßen, deren Geschlech-
ter wieder nach der Verschiedenheit ihres Gebisses
(so wie oben die Digitata) in drey Familien zerfal-
len. A) Glires. B) Ferae. C) Bruta.

A) Glires.

Mit meißelförmigen Nagezähnen.

44. Castor. Pedes postici palmati. Dentes pri-
mores utrinque 2.

1. +. Fiber. der Biber. (Fr. le castor. Engl.
the beaver.) C. cauda depressa, ovata, quasi
squamosa
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 43.

In der nördlichern Erde, in einsamen Gegenden an
Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen sei-
ner feinen Haare für die Handlung, und für die Arz-
neykunst wegen des so genannten Bibergeils wichtig,
das sich bey beiden Geschlechtern in besondern Behäl-
tern am Ende des Unterleibes findet. Am berühmtesten
sind aber diese Thiere durch die ausnehmende Kunstfer-
tigkeit, mit welcher sie, da wo sie sich (wie im Innern
von Canada) noch in Menge beysammen finden, ihre
dauerhaften Wohnungen, besonders aber, da wo sie es
nöthig finden, die dazu gehörigen bewundernswürdigen
Dämme aufführen. Denn, zugegeben, daß freylich in
den Erzählungen mancher Reisebeschreiber vom Bau der

1. Amphibius. das Nilpferd. (am Cap Seekuh
genannt)

Buffon, Supplement vol. III. tab. 62. 63.
vol. VI. tab. 4. 5.

Häufig im südlichen Africa, so wie ehedem im Nil.
Aeußerst plump, mit einem unförmlichen großen Kopfe,
ungeheueren Rachen, dicken Leibe, kurzen Beinen ꝛc.
Ein erwachsenes wiegt wenigstens viertehalb tausend
Pfund. Nährt sich von Vegetabilien und Fischen.



VIII. PALMATA.

Säugethiere mit Schwimmfüßen, deren Geschlech-
ter wieder nach der Verschiedenheit ihres Gebisses
(so wie oben die Digitata) in drey Familien zerfal-
len. A) Glires. B) Ferae. C) Bruta.

A) Glires.

Mit meißelförmigen Nagezähnen.

44. Castor. Pedes postici palmati. Dentes pri-
mores utrinque 2.

1. †. Fiber. der Biber. (Fr. le castor. Engl.
the beaver.) C. cauda depressa, ovata, quasi
squamosa
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 43.

In der nördlichern Erde, in einsamen Gegenden an
Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen sei-
ner feinen Haare für die Handlung, und für die Arz-
neykunst wegen des so genannten Bibergeils wichtig,
das sich bey beiden Geschlechtern in besondern Behäl-
tern am Ende des Unterleibes findet. Am berühmtesten
sind aber diese Thiere durch die ausnehmende Kunstfer-
tigkeit, mit welcher sie, da wo sie sich (wie im Innern
von Canada) noch in Menge beysammen finden, ihre
dauerhaften Wohnungen, besonders aber, da wo sie es
nöthig finden, die dazu gehörigen bewundernswürdigen
Dämme aufführen. Denn, zugegeben, daß freylich in
den Erzählungen mancher Reisebeschreiber vom Bau der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0130" xml:id="pb108_0001" n="108"/>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Amphibius</hi></hi>. das <hi rendition="#g">Nilpferd</hi>. (am Cap <hi rendition="#g">Seekuh</hi><lb/>
genannt)</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Buffon,</hi><hi rendition="#i">Supplement</hi> vol</hi>. III. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 62. 63.<lb/><hi rendition="#aq">vol</hi>. VI. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 4. 5.</p>
            <p rendition="#l1em">Häufig im südlichen Africa, so wie ehedem im Nil.<lb/>
Aeußerst plump, mit einem unförmlichen großen Kopfe,<lb/>
ungeheueren Rachen, dicken Leibe, kurzen Beinen &#xA75B;c.<lb/>
Ein erwachsenes wiegt wenigstens viertehalb tausend<lb/>
Pfund. Nährt sich von Vegetabilien und Fischen.</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">VIII. <hi rendition="#aq">PALMATA</hi>.</head><lb/>
            <p>Säugethiere mit Schwimmfüßen, deren Geschlech-<lb/>
ter wieder nach der Verschiedenheit ihres Gebisses<lb/>
(so wie oben die <hi rendition="#aq">Digitata</hi>) in drey Familien zerfal-<lb/>
len. <hi rendition="#aq">A</hi>) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Glires</hi>. B</hi>) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Ferae</hi>. C</hi>) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Bruta</hi></hi>.</p>
            <div n="4">
              <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">A</hi>) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">Glires</hi></hi></hi>.</head><lb/>
              <p>Mit meißelförmigen Nagezähnen.</p>
              <p rendition="#indent-1">44. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Castor</hi>. Pedes postici palmati. Dentes <hi rendition="#i">pri</hi></hi>-<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mores</hi> utrinque</hi> 2.</p>
              <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fiber</hi></hi>. <hi rendition="#g">der Biber</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le castor</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the beaver</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">C. cauda depressa, ovata, quasi<lb/>
squamosa</hi>.</p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Abbild. n. h. Gegenst</hi>. tab</hi>. 43.</p>
              <p rendition="#l1em">In der nördlichern Erde, in einsamen Gegenden an<lb/>
Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen sei-<lb/>
ner feinen Haare für die Handlung, und für die Arz-<lb/>
neykunst wegen des so genannten Bibergeils wichtig,<lb/>
das sich bey beiden Geschlechtern in besondern Behäl-<lb/>
tern am Ende des Unterleibes findet. Am berühmtesten<lb/>
sind aber diese Thiere durch die ausnehmende Kunstfer-<lb/>
tigkeit, mit welcher sie, da wo sie sich (wie im Innern<lb/>
von Canada) noch in Menge beysammen finden, ihre<lb/>
dauerhaften Wohnungen, besonders aber, da wo sie es<lb/>
nöthig finden, die dazu gehörigen bewundernswürdigen<lb/>
Dämme aufführen. Denn, zugegeben, daß freylich in<lb/>
den Erzählungen mancher Reisebeschreiber vom Bau der<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0130] 1. Amphibius. das Nilpferd. (am Cap Seekuh genannt) Buffon, Supplement vol. III. tab. 62. 63. vol. VI. tab. 4. 5. Häufig im südlichen Africa, so wie ehedem im Nil. Aeußerst plump, mit einem unförmlichen großen Kopfe, ungeheueren Rachen, dicken Leibe, kurzen Beinen ꝛc. Ein erwachsenes wiegt wenigstens viertehalb tausend Pfund. Nährt sich von Vegetabilien und Fischen. VIII. PALMATA. Säugethiere mit Schwimmfüßen, deren Geschlech- ter wieder nach der Verschiedenheit ihres Gebisses (so wie oben die Digitata) in drey Familien zerfal- len. A) Glires. B) Ferae. C) Bruta. A) Glires. Mit meißelförmigen Nagezähnen. 44. Castor. Pedes postici palmati. Dentes pri- mores utrinque 2. 1. †. Fiber. der Biber. (Fr. le castor. Engl. the beaver.) C. cauda depressa, ovata, quasi squamosa. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 43. In der nördlichern Erde, in einsamen Gegenden an Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen sei- ner feinen Haare für die Handlung, und für die Arz- neykunst wegen des so genannten Bibergeils wichtig, das sich bey beiden Geschlechtern in besondern Behäl- tern am Ende des Unterleibes findet. Am berühmtesten sind aber diese Thiere durch die ausnehmende Kunstfer- tigkeit, mit welcher sie, da wo sie sich (wie im Innern von Canada) noch in Menge beysammen finden, ihre dauerhaften Wohnungen, besonders aber, da wo sie es nöthig finden, die dazu gehörigen bewundernswürdigen Dämme aufführen. Denn, zugegeben, daß freylich in den Erzählungen mancher Reisebeschreiber vom Bau der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/130
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/130>, abgerufen am 24.11.2024.