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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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auch ich für meine Person es hierin lieber beym
Alten lasse, als mich an jene Nachahmer anschließe,
dafür habe ich folgende Gründe:

1. Hoffentlich weiß doch ein jeder, seiner Sprache
kundige, deutsche Naturforscher (- und wer es
nicht weiß, der kann es aus Adelung's Wörter-
buche lernen -), was die erste und Fundamental-
bedeutung des Wortes Geschlecht ist:

"Die Aehnlichkeit der verschiedenen Gat-
tungen
der Dinge:"

Dieß ist der wahre eigentliche Sinn des Wor-
tes Geschlecht, wie wir ihn von Kindesbeinen an,
selbst aus des seiner Sprache höchst kundigen Lu-
ther's Bibel-Uebersetzung lernen.

Dem zu Folge wissen wir also in Anwendung
auf Methodologie in der Naturgeschichte:

Die Gattungen schafft die Natur: der Sy-
stematiker bringt sie nach ihren gemeinschaft-
lichen Aehnlichkeiten unter Geschlechter.

2. Eben so ausgemacht und bekannt ist aber
auch, daß hingegen das Wort Gattung von dem
Zeitwerte sich gatten, abstammt; und da nun
im freyen Naturzustände wohl nur die Thiere von
einer species sich mit einander fruchtbar gatten,

auch ich für meine Person es hierin lieber beym
Alten lasse, als mich an jene Nachahmer anschließe,
dafür habe ich folgende Gründe:

1. Hoffentlich weiß doch ein jeder, seiner Sprache
kundige, deutsche Naturforscher (– und wer es
nicht weiß, der kann es aus Adelung's Wörter-
buche lernen –), was die erste und Fundamental-
bedeutung des Wortes Geschlecht ist:

“Die Aehnlichkeit der verschiedenen Gat-
tungen
der Dinge:”

Dieß ist der wahre eigentliche Sinn des Wor-
tes Geschlecht, wie wir ihn von Kindesbeinen an,
selbst aus des seiner Sprache höchst kundigen Lu-
ther's Bibel-Uebersetzung lernen.

Dem zu Folge wissen wir also in Anwendung
auf Methodologie in der Naturgeschichte:

Die Gattungen schafft die Natur: der Sy-
stematiker bringt sie nach ihren gemeinschaft-
lichen Aehnlichkeiten unter Geschlechter.

2. Eben so ausgemacht und bekannt ist aber
auch, daß hingegen das Wort Gattung von dem
Zeitwerte sich gatten, abstammt; und da nun
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[V/0011] auch ich für meine Person es hierin lieber beym Alten lasse, als mich an jene Nachahmer anschließe, dafür habe ich folgende Gründe: 1. Hoffentlich weiß doch ein jeder, seiner Sprache kundige, deutsche Naturforscher (– und wer es nicht weiß, der kann es aus Adelung's Wörter- buche lernen –), was die erste und Fundamental- bedeutung des Wortes Geschlecht ist: “Die Aehnlichkeit der verschiedenen Gat- tungen der Dinge:” Dieß ist der wahre eigentliche Sinn des Wor- tes Geschlecht, wie wir ihn von Kindesbeinen an, selbst aus des seiner Sprache höchst kundigen Lu- ther's Bibel-Uebersetzung lernen. Dem zu Folge wissen wir also in Anwendung auf Methodologie in der Naturgeschichte: Die Gattungen schafft die Natur: der Sy- stematiker bringt sie nach ihren gemeinschaft- lichen Aehnlichkeiten unter Geschlechter. 2. Eben so ausgemacht und bekannt ist aber auch, daß hingegen das Wort Gattung von dem Zeitwerte sich gatten, abstammt; und da nun im freyen Naturzustände wohl nur die Thiere von einer species sich mit einander fruchtbar gatten,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. V. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/11>, abgerufen am 24.11.2024.