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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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Deutschlands nur eine Stimme. Und so
versteht sichs wohl von selbst, daß wenn ich
also in einem Theile des Buchs die Be-
nennungen von Geschlecht und Gattung in
diesem von je angenommenen Sinne brauchen
mußte, ich nicht in einem andern Theile das
Wort Gattung im verkehrten Sinne für
genus brauchen durfte, wie doch in der
That neuerlich von gar manchen deutschen
Schriftstellern in der Zoologie und Botanik
versucht worden.

Ich weiß nicht, wer der Reformator ist,
der diese Umkehrung der Begriffe und ihrer
bestimmten Zeichen zuerst unternommen haben
mag: - aber wohl weiß ich, was er mit
einem solchen versuchten Eingriffe in den
Sprachgebrauch

"quem penes arbitrium est, et ius,
et norma loquendi
"

bey andern aufgeklärten Nationen riskirt hätte:
- daß es ihm hingegen in Deutschland nicht
an Nachahmern gefehlt hat, ist nichts weniger
als unerwartet. - Genug indeß, daß so
viele philosophische Naturforscher und die größ-
ten unserer naturkundigen Philosophen das
verba valent sicut numi besser befolgt,
und sich also durch diese sonderbare Umstem-
pelung nicht irre führen lassen. - Und

Deutschlands nur eine Stimme. Und so
versteht sichs wohl von selbst, daß wenn ich
also in einem Theile des Buchs die Be-
nennungen von Geschlecht und Gattung in
diesem von je angenommenen Sinne brauchen
mußte, ich nicht in einem andern Theile das
Wort Gattung im verkehrten Sinne für
genus brauchen durfte, wie doch in der
That neuerlich von gar manchen deutschen
Schriftstellern in der Zoologie und Botanik
versucht worden.

Ich weiß nicht, wer der Reformator ist,
der diese Umkehrung der Begriffe und ihrer
bestimmten Zeichen zuerst unternommen haben
mag: – aber wohl weiß ich, was er mit
einem solchen versuchten Eingriffe in den
Sprachgebrauch

quem penes arbitrium est, et ius,
et norma loquendi

bey andern aufgeklärten Nationen riskirt hätte:
– daß es ihm hingegen in Deutschland nicht
an Nachahmern gefehlt hat, ist nichts weniger
als unerwartet. – Genug indeß, daß so
viele philosophische Naturforscher und die größ-
ten unserer naturkundigen Philosophen das
verba valent sicut numi besser befolgt,
und sich also durch diese sonderbare Umstem-
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[V/0009] Deutschlands nur eine Stimme. Und so versteht sichs wohl von selbst, daß wenn ich also in einem Theile des Buchs die Be- nennungen von Geschlecht und Gattung in diesem von je angenommenen Sinne brauchen mußte, ich nicht in einem andern Theile das Wort Gattung im verkehrten Sinne für genus brauchen durfte, wie doch in der That neuerlich von gar manchen deutschen Schriftstellern in der Zoologie und Botanik versucht worden. Ich weiß nicht, wer der Reformator ist, der diese Umkehrung der Begriffe und ihrer bestimmten Zeichen zuerst unternommen haben mag: – aber wohl weiß ich, was er mit einem solchen versuchten Eingriffe in den Sprachgebrauch “quem penes arbitrium est, et ius, et norma loquendi“ bey andern aufgeklärten Nationen riskirt hätte: – daß es ihm hingegen in Deutschland nicht an Nachahmern gefehlt hat, ist nichts weniger als unerwartet. – Genug indeß, daß so viele philosophische Naturforscher und die größ- ten unserer naturkundigen Philosophen das verba valent sicut numi besser befolgt, und sich also durch diese sonderbare Umstem- pelung nicht irre führen lassen. – Und

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. V. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/9>, abgerufen am 24.11.2024.