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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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7. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer
oligiste, fer speculaire, fer noir
.)

Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen;
von starkem metallischen Glanze; sowohl unge-
formt als krystallisirt; letzteres z. B. in doppelt
dreyseitigen Pyramiden, die dann in Linsenform
übergehen; oder in sechsseitigen Tafeln etc. Ge-
wicht = 5158. Eisengehalt (nach Kirwan)
= 60 bis 80 p. C.; ist meist retractorisch.
Fundort vorzüglichst in großer Mannigfaltigkeit
und Schönheit der Krystallisationen auf der
Insel Elba.

Der Eisenglimmer ist mehr eisenschwarz; von
blätterigem Gefüge; sowohl ungeformt als kry-
stallisirt in kleinen sechsseitigen Tafeln, die theils
zellig zusammengehäuft sind. Fundort unter an-
dern zuweilen im Holzstein vom Kiefhäuserberg,
und in manchen vesuvischen Laven.

8. Roth-Eisenstein. Fer oxyde rouge.

Meist bräunlichroth, einerseits bis ins Kirsch-
rothe, anderseits bis fast ins Strahlgraue.

Davon drey Arten.

1) Roth-Eisenram.

Mulmig, zerreiblich; fettig anzufühlen; stark
abfärbend; theils derb; theils als Ueberzug über
andere Eisenerze dieser Gattung; sehr leicht.

2) Dichter Roth-Eisenstein.

Meist ungeformt; theils krystallisirt, cubisch;
(so z. B. am Cap) meist abfärbend; gibt blut-
rothen Strich.

Erdig und zerreiblich wird er Roth-Eisen-
ocher genannt.

7. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer
oligiste, fer speculaire, fer noir
.)

Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen;
von starkem metallischen Glanze; sowohl unge-
formt als krystallisirt; letzteres z. B. in doppelt
dreyseitigen Pyramiden, die dann in Linsenform
übergehen; oder in sechsseitigen Tafeln ꝛc. Ge-
wicht = 5158. Eisengehalt (nach Kirwan)
= 60 bis 80 p. C.; ist meist retractorisch.
Fundort vorzüglichst in großer Mannigfaltigkeit
und Schönheit der Krystallisationen auf der
Insel Elba.

Der Eisenglimmer ist mehr eisenschwarz; von
blätterigem Gefüge; sowohl ungeformt als kry-
stallisirt in kleinen sechsseitigen Tafeln, die theils
zellig zusammengehäuft sind. Fundort unter an-
dern zuweilen im Holzstein vom Kiefhäuserberg,
und in manchen vesuvischen Laven.

8. Roth-Eisenstein. Fer oxydé rouge.

Meist bräunlichroth, einerseits bis ins Kirsch-
rothe, anderseits bis fast ins Strahlgraue.

Davon drey Arten.

1) Roth-Eisenram.

Mulmig, zerreiblich; fettig anzufühlen; stark
abfärbend; theils derb; theils als Ueberzug über
andere Eisenerze dieser Gattung; sehr leicht.

2) Dichter Roth-Eisenstein.

Meist ungeformt; theils krystallisirt, cubisch;
(so z. B. am Cap) meist abfärbend; gibt blut-
rothen Strich.

Erdig und zerreiblich wird er Roth-Eisen-
ocher genannt.

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[709/0731] 7. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer oligiste, fer speculaire, fer noir.) Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen; von starkem metallischen Glanze; sowohl unge- formt als krystallisirt; letzteres z. B. in doppelt dreyseitigen Pyramiden, die dann in Linsenform übergehen; oder in sechsseitigen Tafeln ꝛc. Ge- wicht = 5158. Eisengehalt (nach Kirwan) = 60 bis 80 p. C.; ist meist retractorisch. Fundort vorzüglichst in großer Mannigfaltigkeit und Schönheit der Krystallisationen auf der Insel Elba. Der Eisenglimmer ist mehr eisenschwarz; von blätterigem Gefüge; sowohl ungeformt als kry- stallisirt in kleinen sechsseitigen Tafeln, die theils zellig zusammengehäuft sind. Fundort unter an- dern zuweilen im Holzstein vom Kiefhäuserberg, und in manchen vesuvischen Laven. 8. Roth-Eisenstein. Fer oxydé rouge. Meist bräunlichroth, einerseits bis ins Kirsch- rothe, anderseits bis fast ins Strahlgraue. Davon drey Arten. 1) Roth-Eisenram. Mulmig, zerreiblich; fettig anzufühlen; stark abfärbend; theils derb; theils als Ueberzug über andere Eisenerze dieser Gattung; sehr leicht. 2) Dichter Roth-Eisenstein. Meist ungeformt; theils krystallisirt, cubisch; (so z. B. am Cap) meist abfärbend; gibt blut- rothen Strich. Erdig und zerreiblich wird er Roth-Eisen- ocher genannt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 709. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/731>, abgerufen am 27.06.2024.