Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.Muttergestein der mehresten dasigen reichen Gold- d. Halbporphyr. Mit einem einzigen Gemengstoff in der So der schöne antike ägyptische grüne Porphyr 5. Porphyrschiefer, Hornschiefer. Die Grundmasse des eigentlichen Porphyr- *) Auch zum übermengten Porphyr gehört wohl die
ganz eigene merkwürdige Gebirgsart, worin ihrer ausnehmenden Härte ohngeachtet die prodigiosesten und vermutlich ältesten aller bekannten Denkmahle menschlicher Kunst, nemlich die wunderbaren mächtig großen Felsenpagoden auf Elephanta bey Bombay mit ihren abenteuerlichen theils colossa- len Idolen nicht erbaut, sondern in den lebendi- gen Felsen selbst aus dem Ganzen gehauen sind. Die Probe die ich davon besitze die mir Chs. Townley von der berühmten Gruppe in seinem Museum von Alterthümern absägen lassen, besteht, so wie andre aus diesem Felsentempel ausgeschlag- ne Idole die ich in London gesehen, aus einer Grundmasse von überaus hartem leberbraunen eisen- schüssigen Thon, worin vieler Feldspath, weniger Quarz und noch weniger Hornblende eingemengt ist. - Mehr davon habe ich in dem Specimen histo- riae naturalis archaeologicum p. 28 u. f. gesagt. Muttergestein der mehresten dasigen reichen Gold- d. Halbporphyr. Mit einem einzigen Gemengstoff in der So der schöne antike ägyptische grüne Porphyr 5. Porphyrschiefer, Hornschiefer. Die Grundmasse des eigentlichen Porphyr- *) Auch zum übermengten Porphyr gehört wohl die
ganz eigene merkwürdige Gebirgsart, worin ihrer ausnehmenden Härte ohngeachtet die prodigiosesten und vermutlich ältesten aller bekannten Denkmahle menschlicher Kunst, nemlich die wunderbaren mächtig großen Felsenpagoden auf Elephanta bey Bombay mit ihren abenteuerlichen theils colossa- len Idolen nicht erbaut, sondern in den lebendi- gen Felsen selbst aus dem Ganzen gehauen sind. Die Probe die ich davon besitze die mir Chs. Townley von der berühmten Gruppe in seinem Museum von Alterthümern absägen lassen, besteht, so wie andre aus diesem Felsentempel ausgeschlag- ne Idole die ich in London gesehen, aus einer Grundmasse von überaus hartem leberbraunen eisen- schüssigen Thon, worin vieler Feldspath, weniger Quarz und noch weniger Hornblende eingemengt ist. – Mehr davon habe ich in dem Specimen histo- riae naturalis archaeologicum p. 28 u. f. gesagt. <TEI> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0681" xml:id="pb659_0001" n="659"/> Muttergestein der mehresten dasigen reichen Gold-<lb/> und Silbererze ausmacht<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Auch zum übermengten Porphyr gehört wohl die<lb/> ganz eigene merkwürdige Gebirgsart, worin ihrer<lb/> ausnehmenden Härte ohngeachtet die prodigiosesten<lb/> und vermutlich ältesten aller bekannten Denkmahle<lb/> menschlicher Kunst, nemlich die wunderbaren<lb/> mächtig großen Felsenpagoden auf Elephanta bey<lb/> Bombay mit ihren abenteuerlichen theils colossa-<lb/> len Idolen nicht erbaut, sondern in den lebendi-<lb/> gen Felsen selbst aus dem Ganzen gehauen sind.<lb/> Die Probe die ich davon besitze die mir Chs.<lb/> Townley von der berühmten Gruppe in seinem<lb/> Museum von Alterthümern absägen lassen, besteht,<lb/> so wie andre aus diesem Felsentempel ausgeschlag-<lb/> ne Idole die ich in London gesehen, aus einer<lb/> Grundmasse von überaus hartem leberbraunen eisen-<lb/> schüssigen Thon, worin vieler Feldspath, weniger<lb/> Quarz und noch weniger Hornblende eingemengt ist.<lb/> – Mehr davon habe ich in dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Specimen histo-<lb/> riae naturalis archaeologicum</hi> p</hi>. 28 u. f. gesagt.</p></note>.</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">d</hi>. Halbporphyr.</p> <p rendition="#l1em">Mit einem einzigen Gemengstoff in der<lb/> Grundmasse.</p> <p rendition="#l1em">So der schöne antike ägyptische grüne Porphyr<lb/> (das fälschlich so genannte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Serpentino verde an-<lb/> tico</hi></hi>), mit lauchgrüner, hornsteinähnlicher, (zu-<lb/> weilen auch grünsteinartiger) Grundmasse und<lb/> darein gemengten mittelmäßig großen Feldspath-<lb/> brocken, die davon blaßgrün gefärbt sind.</p> <p rendition="#indent-1">5. Porphyrschiefer, Hornschiefer.</p> <p rendition="#l1em">Die Grundmasse des eigentlichen Porphyr-<lb/> schiefers ist meist der obgedachte Klingstein (S.<lb/> 612.) Eingemengt ist in sehr kleinen Körnern<lb/> Feldspath, Quarz ꝛc. Das Gefüge, wie schon<lb/> der Name zeigt, schieferig.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [659/0681]
Muttergestein der mehresten dasigen reichen Gold-
und Silbererze ausmacht *).
d. Halbporphyr.
Mit einem einzigen Gemengstoff in der
Grundmasse.
So der schöne antike ägyptische grüne Porphyr
(das fälschlich so genannte Serpentino verde an-
tico), mit lauchgrüner, hornsteinähnlicher, (zu-
weilen auch grünsteinartiger) Grundmasse und
darein gemengten mittelmäßig großen Feldspath-
brocken, die davon blaßgrün gefärbt sind.
5. Porphyrschiefer, Hornschiefer.
Die Grundmasse des eigentlichen Porphyr-
schiefers ist meist der obgedachte Klingstein (S.
612.) Eingemengt ist in sehr kleinen Körnern
Feldspath, Quarz ꝛc. Das Gefüge, wie schon
der Name zeigt, schieferig.
*) Auch zum übermengten Porphyr gehört wohl die
ganz eigene merkwürdige Gebirgsart, worin ihrer
ausnehmenden Härte ohngeachtet die prodigiosesten
und vermutlich ältesten aller bekannten Denkmahle
menschlicher Kunst, nemlich die wunderbaren
mächtig großen Felsenpagoden auf Elephanta bey
Bombay mit ihren abenteuerlichen theils colossa-
len Idolen nicht erbaut, sondern in den lebendi-
gen Felsen selbst aus dem Ganzen gehauen sind.
Die Probe die ich davon besitze die mir Chs.
Townley von der berühmten Gruppe in seinem
Museum von Alterthümern absägen lassen, besteht,
so wie andre aus diesem Felsentempel ausgeschlag-
ne Idole die ich in London gesehen, aus einer
Grundmasse von überaus hartem leberbraunen eisen-
schüssigen Thon, worin vieler Feldspath, weniger
Quarz und noch weniger Hornblende eingemengt ist.
– Mehr davon habe ich in dem Specimen histo-
riae naturalis archaeologicum p. 28 u. f. gesagt.
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