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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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33. Pyrop, Böhmischer Granat.

Blutroth; mehr oder weniger durchsichtig;
glasglänzend; muscheliger Bruch; nie krystallisirt,
sondern in rundlichen Körnern, lose oder einge-
wachsen in Serpentin etc. Gewicht = 3941.
Gehalt (nach Klaproth) = 40 Kieselerde, 28, 50
Thonerde, 10 Talkerde, 3, 50 Kalkerde, 16, 50
Eisenkalk, 0, 25 Braunsteinkalk. Fundort zu-
mahl Böhmen und Sachsen.

34. Granat. Carbunculus. (Fr. Grenat.
Engl. Garnet.)

Aus dem Colombin- und Karmesinrothen
durchs Pechbraune ins Olivengrüne; eben so
verschiedene Grade der vollkommnern oder min-
dern Durchsichtigkeit; meist Glasglanz; musche-
liger Bruch; sowohl ungeformt als krystallisirt;
letzteres in mancherley Form; doch meist als Do-
decaeder mit rautenförmigen Flachen (- tab. II.
fig. 13. -); auch wie der Leucit (- tab. II.
fig. 14. -).

Nach den Hauptfarben unterscheidet man fol-
gende drey Arten des Granats; wovon ersterer
edler, die andern beiden aber gemeiner Granat
genannt werden.

1) Rother Granat, orientalischer Granat,
Almandin.

Meist von der gedachten rothen Farbe. Ge-
wicht = 4188. Gehalt (nach Klaproth) =
35, 75 Kieselerde, 27, 25 Thonerde, 36 Eisen-
kalk, 0, 25 Braunsteinkalk. Findet sich vorzüg-
lich in Pegu; wird gemeiniglich als Zweckenkopf
(en cabochon) geschliffen.

33. Pyrop, Böhmischer Granat.

Blutroth; mehr oder weniger durchsichtig;
glasglänzend; muscheliger Bruch; nie krystallisirt,
sondern in rundlichen Körnern, lose oder einge-
wachsen in Serpentin ꝛc. Gewicht = 3941.
Gehalt (nach Klaproth) = 40 Kieselerde, 28, 50
Thonerde, 10 Talkerde, 3, 50 Kalkerde, 16, 50
Eisenkalk, 0, 25 Braunsteinkalk. Fundort zu-
mahl Böhmen und Sachsen.

34. Granat. Carbunculus. (Fr. Grenat.
Engl. Garnet.)

Aus dem Colombin- und Karmesinrothen
durchs Pechbraune ins Olivengrüne; eben so
verschiedene Grade der vollkommnern oder min-
dern Durchsichtigkeit; meist Glasglanz; musche-
liger Bruch; sowohl ungeformt als krystallisirt;
letzteres in mancherley Form; doch meist als Do-
decaëder mit rautenförmigen Flachen (– tab. II.
fig. 13. –); auch wie der Leucit (– tab. II.
fig. 14. –).

Nach den Hauptfarben unterscheidet man fol-
gende drey Arten des Granats; wovon ersterer
edler, die andern beiden aber gemeiner Granat
genannt werden.

1) Rother Granat, orientalischer Granat,
Almandin.

Meist von der gedachten rothen Farbe. Ge-
wicht = 4188. Gehalt (nach Klaproth) =
35, 75 Kieselerde, 27, 25 Thonerde, 36 Eisen-
kalk, 0, 25 Braunsteinkalk. Findet sich vorzüg-
lich in Pegu; wird gemeiniglich als Zweckenkopf
(en cabochon) geschliffen.

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[588/0610] 33. Pyrop, Böhmischer Granat. Blutroth; mehr oder weniger durchsichtig; glasglänzend; muscheliger Bruch; nie krystallisirt, sondern in rundlichen Körnern, lose oder einge- wachsen in Serpentin ꝛc. Gewicht = 3941. Gehalt (nach Klaproth) = 40 Kieselerde, 28, 50 Thonerde, 10 Talkerde, 3, 50 Kalkerde, 16, 50 Eisenkalk, 0, 25 Braunsteinkalk. Fundort zu- mahl Böhmen und Sachsen. 34. Granat. Carbunculus. (Fr. Grenat. Engl. Garnet.) Aus dem Colombin- und Karmesinrothen durchs Pechbraune ins Olivengrüne; eben so verschiedene Grade der vollkommnern oder min- dern Durchsichtigkeit; meist Glasglanz; musche- liger Bruch; sowohl ungeformt als krystallisirt; letzteres in mancherley Form; doch meist als Do- decaëder mit rautenförmigen Flachen (– tab. II. fig. 13. –); auch wie der Leucit (– tab. II. fig. 14. –). Nach den Hauptfarben unterscheidet man fol- gende drey Arten des Granats; wovon ersterer edler, die andern beiden aber gemeiner Granat genannt werden. 1) Rother Granat, orientalischer Granat, Almandin. Meist von der gedachten rothen Farbe. Ge- wicht = 4188. Gehalt (nach Klaproth) = 35, 75 Kieselerde, 27, 25 Thonerde, 36 Eisen- kalk, 0, 25 Braunsteinkalk. Findet sich vorzüg- lich in Pegu; wird gemeiniglich als Zweckenkopf (en cabochon) geschliffen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/610>, abgerufen am 27.06.2024.