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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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1. Horridus. C. scutis 167. scutellis 23.

Seba vol. II. tab. 95. fig. 1.

Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf
6 Fuß lang und fast armsdick. Die Gattungen
dieses Geschlechts unterscheiden sich von allen
andern Schlangen, ja überhaupt von allen übri-
gen Thieren in der Schöpfung durch die räthsel-
hafte, hornartige, gegliederte Rassel am Ende
des Schwanzes. - Die Zahl der Glieder an
diesem so wunderbar gebauten und in seiner Art
so ganz einzigen Organ nimmt mit den Jahren
zu, und soll bey alten wohl auf 40 steigen. Daß
kleine Vögel, Eichhörnchen etc. im Gebüsch der
darunter liegenden Klapperschlange*) gleichsam
von selbst in den Rachen fallen, wird von gülti-
gen Augenzeugen versichert; ist aber keine aus-
schließliche Eigenheit dieses Geschlechts da man

*) Da die Klapperschlangen sehr träge Geschöpfe
sind, und nicht auf Bäume kriechen können, so
ist Mead's Vermuthung eben nicht unwahrschein-
lich, daß die ihnen so ganz ausschließlich eigene
sonderbare Klapper wohl dazu dienen könne, die
dadurch aufgeschreckten Vögel etc. zu sich herunter
zu bringen. - (- so wie nach der alten, wenig-
stens an sich nicht ungereimten Sage, dem Cera-
sten seine so genannten Hörnchen auch dazu dienen
sollen, kleine Vögel herbey zu ziehen. -) Auch
hat mir ein sehr zuverlässiger und genauer Beob-
achter, Herr. Major Gardner, der sich lange
in Ost-Florida aufgehalten, versichert, daß deß-
halb die dasigen jungen Indianer um Eich-
hörnchen zu fangen, den rasselnden Ton der
Klapperschlangen nachahmen.Ausführlicher habe ich davon in Hr. Hofr.
Voigts neuem Magazin gehandelt; I. B. 2. St.
S. 37 u. f. "über die Zauberkraft der Klapper-
schlangen, besonders in Rücksicht einer Schrift
des Hrn. Dr. Barton."

1. Horridus.C. scutis 167. scutellis 23.

Seba vol. II. tab. 95. fig. 1.

Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf
6 Fuß lang und fast armsdick. Die Gattungen
dieses Geschlechts unterscheiden sich von allen
andern Schlangen, ja überhaupt von allen übri-
gen Thieren in der Schöpfung durch die räthsel-
hafte, hornartige, gegliederte Rassel am Ende
des Schwanzes. – Die Zahl der Glieder an
diesem so wunderbar gebauten und in seiner Art
so ganz einzigen Organ nimmt mit den Jahren
zu, und soll bey alten wohl auf 40 steigen. Daß
kleine Vögel, Eichhörnchen ꝛc. im Gebüsch der
darunter liegenden Klapperschlange*) gleichsam
von selbst in den Rachen fallen, wird von gülti-
gen Augenzeugen versichert; ist aber keine aus-
schließliche Eigenheit dieses Geschlechts da man

*) Da die Klapperschlangen sehr träge Geschöpfe
sind, und nicht auf Bäume kriechen können, so
ist Mead's Vermuthung eben nicht unwahrschein-
lich, daß die ihnen so ganz ausschließlich eigene
sonderbare Klapper wohl dazu dienen könne, die
dadurch aufgeschreckten Vögel ꝛc. zu sich herunter
zu bringen. – (– so wie nach der alten, wenig-
stens an sich nicht ungereimten Sage, dem Cera-
sten seine so genannten Hörnchen auch dazu dienen
sollen, kleine Vögel herbey zu ziehen. –) Auch
hat mir ein sehr zuverlässiger und genauer Beob-
achter, Herr. Major Gardner, der sich lange
in Ost-Florida aufgehalten, versichert, daß deß-
halb die dasigen jungen Indianer um Eich-
hörnchen zu fangen, den rasselnden Ton der
Klapperschlangen nachahmen.Ausführlicher habe ich davon in Hr. Hofr.
Voigts neuem Magazin gehandelt; I. B. 2. St.
S. 37 u. f. „über die Zauberkraft der Klapper-
schlangen, besonders in Rücksicht einer Schrift
des Hrn. Dr. Barton.”
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[256/0278] 1. Horridus. ♂ C. scutis 167. scutellis 23. Seba vol. II. tab. 95. fig. 1. Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf 6 Fuß lang und fast armsdick. Die Gattungen dieses Geschlechts unterscheiden sich von allen andern Schlangen, ja überhaupt von allen übri- gen Thieren in der Schöpfung durch die räthsel- hafte, hornartige, gegliederte Rassel am Ende des Schwanzes. – Die Zahl der Glieder an diesem so wunderbar gebauten und in seiner Art so ganz einzigen Organ nimmt mit den Jahren zu, und soll bey alten wohl auf 40 steigen. Daß kleine Vögel, Eichhörnchen ꝛc. im Gebüsch der darunter liegenden Klapperschlange *) gleichsam von selbst in den Rachen fallen, wird von gülti- gen Augenzeugen versichert; ist aber keine aus- schließliche Eigenheit dieses Geschlechts da man *) Da die Klapperschlangen sehr träge Geschöpfe sind, und nicht auf Bäume kriechen können, so ist Mead's Vermuthung eben nicht unwahrschein- lich, daß die ihnen so ganz ausschließlich eigene sonderbare Klapper wohl dazu dienen könne, die dadurch aufgeschreckten Vögel ꝛc. zu sich herunter zu bringen. – (– so wie nach der alten, wenig- stens an sich nicht ungereimten Sage, dem Cera- sten seine so genannten Hörnchen auch dazu dienen sollen, kleine Vögel herbey zu ziehen. –) Auch hat mir ein sehr zuverlässiger und genauer Beob- achter, Herr. Major Gardner, der sich lange in Ost-Florida aufgehalten, versichert, daß deß- halb die dasigen jungen Indianer um Eich- hörnchen zu fangen, den rasselnden Ton der Klapperschlangen nachahmen. Ausführlicher habe ich davon in Hr. Hofr. Voigts neuem Magazin gehandelt; I. B. 2. St. S. 37 u. f. „über die Zauberkraft der Klapper- schlangen, besonders in Rücksicht einer Schrift des Hrn. Dr. Barton.”

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/278>, abgerufen am 27.11.2024.