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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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In der nördlichen Erde, doch auch in Ost-Indien
und Nord-Afrika. In der Jugend lebt er meist von
Gewächsen; nach dem dritten Jahr aber mehr vom
Fleisch. Zum Gefecht bedient er sich mehr seiner Vor-
dertatzen, als des Gebisses. Ein ausgewachsener kann
wohl vier Centner und darüber, am Gewicht halten.

Zu den merkwürdigsten Spielarten unter den Bä-
ren gehören: die großen schwarzen Ameisenbären; die
kleinen hellbraunen Honigbären; und die noch kleinern
weißlichen Silberbären; sämmtlich zottig, und zumahl
unter dem Halse langbehaart.

Hingegen macht der Nordamerikanische Bär mit
schwarzem, schlichtem, atlasglänzendem Haar, und
flachern Kopf mit spitzerer Schnauze, wohl eine eigene
Gattung, die sich gewöhnlich von Früchten und in man-
chen Jahrszeiten fast ausschließlich von Ameisen nährt.

2. Maritimus, (glacialis). der Eisbär, Polarbär.
V. albus, collo et rostro elongatis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 33.

An den Küsten und beym Treibeis der nördlichsten
Erde. Darf nicht mit der weißen Spielart des gemei-
nen Bären verwechselt werden. Er wird bey zwölf Fuß
lang, und auf 15 Centner schwer; schwimmt und taucht
sehr geschickt, und ist fast bloß fleischfressend*).

3. Gulo, der Vielfraß, Rosomack. (Fr. le glouton.
Engl. the glutton,) V. corpore rufofusco, medio dor-
si nigro
.

Pallas Spicileg, zoologie. XIV. tab. 2.

In der nördlichen Erde, besonders in Sibirien. Sei-
ne Freßgierde hat zu allerhand Fabeln Anlaß gegeben.

Das Wolverene oder Quickhatch (Ursus luscus) auf
Labrador und an der Hudsonsbay scheint wenig von ihm
verschieden zu seyn.

4. +. Taxus, der Dachs. (Fr. le blaireau. Engl.
the badger,) V. cauda concolore, abdomine nigro.

v. Wildungen Taschenbuch für d. J. 1797.

In Europa und Asien bis gegen Schina. Ein ani-
mal omnivorum
. Baut unter der Erde einen tiefen Kes-
sel, zu welchem verschiedene Röhren oder Gänge führen.
Verschläft den größten Theil seines Lebens, und hält

*) Viel Merkwürdiges über dieses und andere Thiere auf Labra-
dor findet sich in G. Gariwright's Journal during a Resi-
dence of nearly
6 years on the Coast of Labrador. Ne-
wark
1792. III. vol. 4.

In der nördlichen Erde, doch auch in Ost-Indien
und Nord-Afrika. In der Jugend lebt er meist von
Gewächsen; nach dem dritten Jahr aber mehr vom
Fleisch. Zum Gefecht bedient er sich mehr seiner Vor-
dertatzen, als des Gebisses. Ein ausgewachsener kann
wohl vier Centner und darüber, am Gewicht halten.

Zu den merkwürdigsten Spielarten unter den Bä-
ren gehören: die großen schwarzen Ameisenbären; die
kleinen hellbraunen Honigbären; und die noch kleinern
weißlichen Silberbären; sämmtlich zottig, und zumahl
unter dem Halse langbehaart.

Hingegen macht der Nordamerikanische Bär mit
schwarzem, schlichtem, atlasglänzendem Haar, und
flachern Kopf mit spitzerer Schnauze, wohl eine eigene
Gattung, die sich gewöhnlich von Früchten und in man-
chen Jahrszeiten fast ausschließlich von Ameisen nährt.

2. Maritimus, (glacialis). der Eisbär, Polarbär.
V. albus, collo et rostro elongatis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 33.

An den Küsten und beym Treibeis der nördlichsten
Erde. Darf nicht mit der weißen Spielart des gemei-
nen Bären verwechselt werden. Er wird bey zwölf Fuß
lang, und auf 15 Centner schwer; schwimmt und taucht
sehr geschickt, und ist fast bloß fleischfressend*).

3. Gulo, der Vielfraß, Rosomack. (Fr. le glouton.
Engl. the glutton,) V. corpore rufofusco, medio dor-
si nigro
.

Pallas Spicileg, zoologie. XIV. tab. 2.

In der nördlichen Erde, besonders in Sibirien. Sei-
ne Freßgierde hat zu allerhand Fabeln Anlaß gegeben.

Das Wolverene oder Quickhatch (Ursus luscus) auf
Labrador und an der Hudsonsbay scheint wenig von ihm
verschieden zu seyn.

4. †. Taxus, der Dachs. (Fr. le blaireau. Engl.
the badger,) V. cauda concolore, abdomine nigro.

v. Wildungen Taschenbuch für d. J. 1797.

In Europa und Asien bis gegen Schina. Ein ani-
mal omnivorum
. Baut unter der Erde einen tiefen Kes-
sel, zu welchem verschiedene Röhren oder Gänge führen.
Verschläft den größten Theil seines Lebens, und hält

*) Viel Merkwürdiges über dieses und andere Thiere auf Labra-
dor findet sich in G. Gariwright's Journal during a Resi-
dence of nearly
6 years on the Coast of Labrador. Ne-
wark
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[77/0096] In der nördlichen Erde, doch auch in Ost-Indien und Nord-Afrika. In der Jugend lebt er meist von Gewächsen; nach dem dritten Jahr aber mehr vom Fleisch. Zum Gefecht bedient er sich mehr seiner Vor- dertatzen, als des Gebisses. Ein ausgewachsener kann wohl vier Centner und darüber, am Gewicht halten. Zu den merkwürdigsten Spielarten unter den Bä- ren gehören: die großen schwarzen Ameisenbären; die kleinen hellbraunen Honigbären; und die noch kleinern weißlichen Silberbären; sämmtlich zottig, und zumahl unter dem Halse langbehaart. Hingegen macht der Nordamerikanische Bär mit schwarzem, schlichtem, atlasglänzendem Haar, und flachern Kopf mit spitzerer Schnauze, wohl eine eigene Gattung, die sich gewöhnlich von Früchten und in man- chen Jahrszeiten fast ausschließlich von Ameisen nährt. 2. Maritimus, (glacialis). der Eisbär, Polarbär. V. albus, collo et rostro elongatis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 33. An den Küsten und beym Treibeis der nördlichsten Erde. Darf nicht mit der weißen Spielart des gemei- nen Bären verwechselt werden. Er wird bey zwölf Fuß lang, und auf 15 Centner schwer; schwimmt und taucht sehr geschickt, und ist fast bloß fleischfressend *). 3. Gulo, der Vielfraß, Rosomack. (Fr. le glouton. Engl. the glutton,) V. corpore rufofusco, medio dor- si nigro. Pallas Spicileg, zoologie. XIV. tab. 2. In der nördlichen Erde, besonders in Sibirien. Sei- ne Freßgierde hat zu allerhand Fabeln Anlaß gegeben. Das Wolverene oder Quickhatch (Ursus luscus) auf Labrador und an der Hudsonsbay scheint wenig von ihm verschieden zu seyn. 4. †. Taxus, der Dachs. (Fr. le blaireau. Engl. the badger,) V. cauda concolore, abdomine nigro. v. Wildungen Taschenbuch für d. J. 1797. In Europa und Asien bis gegen Schina. Ein ani- mal omnivorum. Baut unter der Erde einen tiefen Kes- sel, zu welchem verschiedene Röhren oder Gänge führen. Verschläft den größten Theil seines Lebens, und hält *) Viel Merkwürdiges über dieses und andere Thiere auf Labra- dor findet sich in G. Gariwright's Journal during a Resi- dence of nearly 6 years on the Coast of Labrador. Ne- wark 1792. III. vol. 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/96>, abgerufen am 22.11.2024.