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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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Der Pentacrinit oder die Medusenpal-
me
*) (Abbild. n. h. Gegenst. tab. 70) besteht aus
einem großen vielarmigen, quastenförmigen Körper,
der auf einem gegliederten einfachen Stängel ohne
Äste sitzt, welcher wenigstens über 8 Fuß lang ist.
Dieses merkwürdige Petrefact fand sich ehedem vor-
züglich im bituminösen Mergelschiefer bey Boll im
Wirtembergischen.

Die bekannten Astroiten sind fünfeckige Wirbel
vom gegliederten und dabey ästigen Stängel eines
ähnlichen, aber noch nicht ganz bekannten Petrefacts.

III. Corallia.

Zumahl 1) Madreporiten in Gegenden
theils als in wahren Corallenriefen der Vorwelt, in
unermeßlicher Menge und großer Mannigfaltigkeit.
So z. B. im dichten Kalkstein und Marmor auf
dem Saleveberge bey Genf, auf dem Harz bey Blan-
kenburg und bey Grund etc. Von letzterm Orte ver-
dient nahmentlich der ansehnliche schön geformte Ma-
dreporites
cristatus**) Erwähnung; so wie von
der berühmten Perte du Rhone der sonderbare kleine
Madreporites lenticularis (Abbildung. n. h. Gegenst.
tab. 80.), der zu mancherley mineralogischen Irrthü-
mern Anlaß gegeben. - Madreporiten in
sandartigem Kalkstein im Petersberge bey Mastricht.
- In Kreide als sogenannte Fungiten in Kent.

- In Brauneisenstein und eisenschüssigem Quarz,
auch als Fungiten und Schraubensteine (eine Art
Tubiporiten?) bey Rübeland am Harz. Letztere
auch im Catharinburgischen in Sibirien. -

*) Act. acad. Palatina. T. III. P. phys. - Die Platte voller Medu-
senpalmen, die in dem Walchischen Petrefactenwerke. T. I. tab. 11.
b. abgebildet ist, befindet sich jetzt in meiner Sammlung.
**) Specimen archaeologiae telluris tab. 3. fig. 12.

Der Pentacrinit oder die Medusenpal-
me
*) (Abbild. n. h. Gegenst. tab. 70) besteht aus
einem großen vielarmigen, quastenförmigen Körper,
der auf einem gegliederten einfachen Stängel ohne
Äste sitzt, welcher wenigstens über 8 Fuß lang ist.
Dieses merkwürdige Petrefact fand sich ehedem vor-
züglich im bituminösen Mergelschiefer bey Boll im
Wirtembergischen.

Die bekannten Astroiten sind fünfeckige Wirbel
vom gegliederten und dabey ästigen Stängel eines
ähnlichen, aber noch nicht ganz bekannten Petrefacts.

III. Corallia.

Zumahl 1) Madreporiten in Gegenden
theils als in wahren Corallenriefen der Vorwelt, in
unermeßlicher Menge und großer Mannigfaltigkeit.
So z. B. im dichten Kalkstein und Marmor auf
dem Saleveberge bey Genf, auf dem Harz bey Blan-
kenburg und bey Grund ꝛc. Von letzterm Orte ver-
dient nahmentlich der ansehnliche schön geformte Ma-
dreporites
cristatus**) Erwähnung; so wie von
der berühmten Perte du Rhône der sonderbare kleine
Madreporites lenticularis (Abbildung. n. h. Gegenst.
tab. 80.), der zu mancherley mineralogischen Irrthü-
mern Anlaß gegeben. – Madreporiten in
sandartigem Kalkstein im Petersberge bey Mastricht.
– In Kreide als sogenannte Fungiten in Kent.

– In Brauneisenstein und eisenschüssigem Quarz,
auch als Fungiten und Schraubensteine (eine Art
Tubiporiten?) bey Rübeland am Harz. Letztere
auch im Catharinburgischen in Sibirien. –

*) Act. acad. Palatina. T. III. P. phys. – Die Platte voller Medu-
senpalmen, die in dem Walchischen Petrefactenwerke. T. I. tab. 11.
b. abgebildet ist, befindet sich jetzt in meiner Sammlung.
**) Specimen archaeologiae telluris tab. 3. fig. 12.
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[286/0659] Der Pentacrinit oder die Medusenpal- me *) (Abbild. n. h. Gegenst. tab. 70) besteht aus einem großen vielarmigen, quastenförmigen Körper, der auf einem gegliederten einfachen Stängel ohne Äste sitzt, welcher wenigstens über 8 Fuß lang ist. Dieses merkwürdige Petrefact fand sich ehedem vor- züglich im bituminösen Mergelschiefer bey Boll im Wirtembergischen. Die bekannten Astroiten sind fünfeckige Wirbel vom gegliederten und dabey ästigen Stängel eines ähnlichen, aber noch nicht ganz bekannten Petrefacts. III. Corallia. Zumahl 1) Madreporiten in Gegenden theils als in wahren Corallenriefen der Vorwelt, in unermeßlicher Menge und großer Mannigfaltigkeit. So z. B. im dichten Kalkstein und Marmor auf dem Saleveberge bey Genf, auf dem Harz bey Blan- kenburg und bey Grund ꝛc. Von letzterm Orte ver- dient nahmentlich der ansehnliche schön geformte Ma- dreporites cristatus **) Erwähnung; so wie von der berühmten Perte du Rhône der sonderbare kleine Madreporites lenticularis (Abbildung. n. h. Gegenst. tab. 80.), der zu mancherley mineralogischen Irrthü- mern Anlaß gegeben. – Madreporiten in sandartigem Kalkstein im Petersberge bey Mastricht. – In Kreide als sogenannte Fungiten in Kent. – In Brauneisenstein und eisenschüssigem Quarz, auch als Fungiten und Schraubensteine (eine Art Tubiporiten?) bey Rübeland am Harz. Letztere auch im Catharinburgischen in Sibirien. – *) Act. acad. Palatina. T. III. P. phys. – Die Platte voller Medu- senpalmen, die in dem Walchischen Petrefactenwerke. T. I. tab. 11. b. abgebildet ist, befindet sich jetzt in meiner Sammlung. **) Specimen archaeologiae telluris tab. 3. fig. 12.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/659>, abgerufen am 21.11.2024.