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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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mengter Hornblende, Feldspath, Glimmer und zu-
wellen Quarz, besteht. Fundort in Nieder-Un-
garn, wo er das Hauptganggebirge und das Mut-
tergestein der mehresten dasigen reichen Gold- und
Silbererze ausmacht*).

d. Halbporphyr.

Mit einem einzigen Gemengstoff in der Grund-
masse.

So der schöne antike Ägyptische grüne Porphyr
(das fälschlich sogenannte Serpentino verde antico),
mit lauchgrüner, hornsteinähnlicher (zuweilen auch
grünsteinartiger) Grundmasse und darein gemeng-
ten mittelmäßig großen Feldspathbrocken, die da-
von blaßgrün gefärbt sind.

5. Porphyrschiefer, Hornschiefer.

Die Grundmasse des eigentlichen Porphyrschie-
fers ist meist der obgedachte Klingstein. Eingemengt
ist in sehr kleinen Körnern Feldspath, Quarz etc.
Das Gefüge, wie schon der Nahme zeigt, schieferig.

Hingegen beym Weißstein oder (wie er von
seinem Fundort in Mähren genannt wird) Na-
miesterstein
, der auch meist schieferige Textur hat,
macht weißer dichter Feldspath die Grundmasse,

*) Auch zum übermengten Porphyr gehört wohl die ganz eigene
merkwürdige Gebirgsart, worin ihrer ausnehmenden Härte un-
geachtet die prodigiosesten und vermuthlich ältesten aller bekann-
ten Denkmahle menschlicher Kunst, nähmlich die wunderbaren
mächtig großen Felsenpagoden auf Elephanta bey Bombay mit
ihren abenteuerlichen, theils colossalen Idolen nicht erbaut,
sondern in den lebendigen Felsen selbst aus dem Ganzen ge-
hauen sind Die Probe, die ich davon besitze, die mir Chs. Town-
ley
von der berühmten Gruppe in seinem Museum von Al-
terthümern absägen lassen, besteht, so wie andre aus diesem Fel-
sentempel ausgeschlagene Idole, die ich in London gesehen, aus
einer Grundmasse von überaus hartem leberbraunen eisenschus-
sigen Thon, worin vieler Feldspath, weniger Quarz und noch
weniger Hornblende eingemengt ist. - Mehr davon habe ich in
dem Specimen historiae naturalis archaeologicum p. 28. u. f.
gesagt.

mengter Hornblende, Feldspath, Glimmer und zu-
wellen Quarz, besteht. Fundort in Nieder-Un-
garn, wo er das Hauptganggebirge und das Mut-
tergestein der mehresten dasigen reichen Gold- und
Silbererze ausmacht*).

d. Halbporphyr.

Mit einem einzigen Gemengstoff in der Grund-
masse.

So der schöne antike Ägyptische grüne Porphyr
(das fälschlich sogenannte Serpentino verde antico),
mit lauchgrüner, hornsteinähnlicher (zuweilen auch
grünsteinartiger) Grundmasse und darein gemeng-
ten mittelmäßig großen Feldspathbrocken, die da-
von blaßgrün gefärbt sind.

5. Porphyrschiefer, Hornschiefer.

Die Grundmasse des eigentlichen Porphyrschie-
fers ist meist der obgedachte Klingstein. Eingemengt
ist in sehr kleinen Körnern Feldspath, Quarz ꝛc.
Das Gefüge, wie schon der Nahme zeigt, schieferig.

Hingegen beym Weißstein oder (wie er von
seinem Fundort in Mähren genannt wird) Na-
miesterstein
, der auch meist schieferige Textur hat,
macht weißer dichter Feldspath die Grundmasse,

*) Auch zum übermengten Porphyr gehört wohl die ganz eigene
merkwürdige Gebirgsart, worin ihrer ausnehmenden Härte un-
geachtet die prodigiosesten und vermuthlich ältesten aller bekann-
ten Denkmahle menschlicher Kunst, nähmlich die wunderbaren
mächtig großen Felsenpagoden auf Elephanta bey Bombay mit
ihren abenteuerlichen, theils colossalen Idolen nicht erbaut,
sondern in den lebendigen Felsen selbst aus dem Ganzen ge-
hauen sind Die Probe, die ich davon besitze, die mir Chs. Town-
ley
von der berühmten Gruppe in seinem Museum von Al-
terthümern absägen lassen, besteht, so wie andre aus diesem Fel-
sentempel ausgeschlagene Idole, die ich in London gesehen, aus
einer Grundmasse von überaus hartem leberbraunen eisenschus-
sigen Thon, worin vieler Feldspath, weniger Quarz und noch
weniger Hornblende eingemengt ist. – Mehr davon habe ich in
dem Specimen historiae naturalis archaeologicum p. 28. u. f.
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[198/0571] mengter Hornblende, Feldspath, Glimmer und zu- wellen Quarz, besteht. Fundort in Nieder-Un- garn, wo er das Hauptganggebirge und das Mut- tergestein der mehresten dasigen reichen Gold- und Silbererze ausmacht *). d. Halbporphyr. Mit einem einzigen Gemengstoff in der Grund- masse. So der schöne antike Ägyptische grüne Porphyr (das fälschlich sogenannte Serpentino verde antico), mit lauchgrüner, hornsteinähnlicher (zuweilen auch grünsteinartiger) Grundmasse und darein gemeng- ten mittelmäßig großen Feldspathbrocken, die da- von blaßgrün gefärbt sind. 5. Porphyrschiefer, Hornschiefer. Die Grundmasse des eigentlichen Porphyrschie- fers ist meist der obgedachte Klingstein. Eingemengt ist in sehr kleinen Körnern Feldspath, Quarz ꝛc. Das Gefüge, wie schon der Nahme zeigt, schieferig. Hingegen beym Weißstein oder (wie er von seinem Fundort in Mähren genannt wird) Na- miesterstein, der auch meist schieferige Textur hat, macht weißer dichter Feldspath die Grundmasse, *) Auch zum übermengten Porphyr gehört wohl die ganz eigene merkwürdige Gebirgsart, worin ihrer ausnehmenden Härte un- geachtet die prodigiosesten und vermuthlich ältesten aller bekann- ten Denkmahle menschlicher Kunst, nähmlich die wunderbaren mächtig großen Felsenpagoden auf Elephanta bey Bombay mit ihren abenteuerlichen, theils colossalen Idolen nicht erbaut, sondern in den lebendigen Felsen selbst aus dem Ganzen ge- hauen sind Die Probe, die ich davon besitze, die mir Chs. Town- ley von der berühmten Gruppe in seinem Museum von Al- terthümern absägen lassen, besteht, so wie andre aus diesem Fel- sentempel ausgeschlagene Idole, die ich in London gesehen, aus einer Grundmasse von überaus hartem leberbraunen eisenschus- sigen Thon, worin vieler Feldspath, weniger Quarz und noch weniger Hornblende eingemengt ist. – Mehr davon habe ich in dem Specimen historiae naturalis archaeologicum p. 28. u. f. gesagt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/571>, abgerufen am 25.11.2024.