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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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an dessen Umfange man auf 82000 Endzweige ge-
zählt hat*).

66. Encrinus. Strips elongata, corpore termi-
nali radiato.

1. Asteria, die See-Palme. (isis asteria Linn.)
E. stirpe spatacea articulata pentagona, ramis
verticillatis: stella terminali sexfida ad basin,
tum dichotoma.

Guettard in Mem. de l'acc. des sc. 1755.

Das bis jetzt wenigstens noch sehr seltene Thier
soll sich an der Küste von Barbados finden. Es äh-
nelt
zwar den versteinten Pentacriniten oder Me-
dusen-Palmen, aber ohne ihnen specifisch zu glei-
chen
. Sein sogenannter Kopf hat viel Ähnlichkeit
mit dem letzt genannten Medusenhaupte.

2. Radiatus. (vorticella encrinus Linn.) E. stirpe

*) Unter den Normännern geht eine Volkssage, als ob dieses
Medusenhaupt das Junge des famosen Kraken sey, wovon
Pontoppidan in s. N. G. von Norwegen so viel Abenteuer-
liches erzählt hat. - Dieses vermeinte Seeungeheuer soll nähm-
lich in der Tiefe des Meeres hausen, aber zu Zeiten empor
steigen, zur großen Gefährde der Schiffe, die sich dann etwa
gerade über ihm befänden; da dann auch sein über der Meeres-
fläche herausragender Rücken für eine schwimmende Insel an-
gesehen worden sey u. s. w.Wenn man alles, was von diesem Dinge gesagt worden,
kritisch vergleicht, so zeigt sich, daß sehr verschiedene und zu-
gleich sehr mißverstandene Erscheinungen dazu Anlaß gegeben
haben mögen. Manches darunter paßt auf den Wallfisch (- s. z. B. einen
neuerlichen Unglücksfall, der sich durchs Aufsteigen eines sol-
chen Thiers unter einem bemannten Fahrzeug ereignet in Watk.
Tench's account of the settlement at Pt. Jackson p. 52. -)
Manches hingegen auf dicke, niedrig stehende Nebel, derglei-
chen zuweilen selbst von sehr erfahrnen Seeleuten für Küsten etc.
angesehen worden: (einen merkwürdigen Fall der Art s. un vo-
yage de
la Perouse autour du monde vol. III. p. 10. -) Und
so löst sich das auf, was vorlängst der alte Thormod Torse-
sen in s. Groenlandia antiqua p. 160. vom Kraken sagt:
"Tracta haec fabula videtur ex insula - aliquando con-
spicua, saepius tamen inconspicua
."

an dessen Umfange man auf 82000 Endzweige ge-
zählt hat*).

66. Encrinus. Strips elongata, corpore termi-
nali radiato.

1. Asteria, die See-Palme. (isis asteria Linn.)
E. stirpe spatacea articulata pentagona, ramis
verticillatis: stella terminali sexfida ad basin,
tum dichotoma.

Guettard in Mém. de l'acc. des sc. 1755.

Das bis jetzt wenigstens noch sehr seltene Thier
soll sich an der Küste von Barbados finden. Es äh-
nelt
zwar den versteinten Pentacriniten oder Me-
dusen-Palmen, aber ohne ihnen specifisch zu glei-
chen
. Sein sogenannter Kopf hat viel Ähnlichkeit
mit dem letzt genannten Medusenhaupte.

2. Radiatus. (vorticella encrinus Linn.) E. stirpe

*) Unter den Normännern geht eine Volkssage, als ob dieses
Medusenhaupt das Junge des famosen Kraken sey, wovon
Pontoppidan in s. N. G. von Norwegen so viel Abenteuer-
liches erzählt hat. – Dieses vermeinte Seeungeheuer soll nähm-
lich in der Tiefe des Meeres hausen, aber zu Zeiten empor
steigen, zur großen Gefährde der Schiffe, die sich dann etwa
gerade über ihm befänden; da dann auch sein über der Meeres-
fläche herausragender Rücken für eine schwimmende Insel an-
gesehen worden sey u. s. w.Wenn man alles, was von diesem Dinge gesagt worden,
kritisch vergleicht, so zeigt sich, daß sehr verschiedene und zu-
gleich sehr mißverstandene Erscheinungen dazu Anlaß gegeben
haben mögen. Manches darunter paßt auf den Wallfisch (– s. z. B. einen
neuerlichen Unglücksfall, der sich durchs Aufsteigen eines sol-
chen Thiers unter einem bemannten Fahrzeug ereignet in Watk.
Tench's account of the settlement at Pt. Jackson p. 52. –)
Manches hingegen auf dicke, niedrig stehende Nebel, derglei-
chen zuweilen selbst von sehr erfahrnen Seeleuten für Küsten ꝛc.
angesehen worden: (einen merkwürdigen Fall der Art s. un vo-
yage de
la Pérouse autour du monde vol. III. p. 10. –) Und
so löst sich das auf, was vorlängst der alte Thormod Torse-
sen in s. Groenlandia antiqua p. 160. vom Kraken sagt:
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spicua, saepius tamen inconspicua
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[52/0425] an dessen Umfange man auf 82000 Endzweige ge- zählt hat *). 66. Encrinus. Strips elongata, corpore termi- nali radiato. 1. Asteria, die See-Palme. (isis asteria Linn.) E. stirpe spatacea articulata pentagona, ramis verticillatis: stella terminali sexfida ad basin, tum dichotoma. Guettard in Mém. de l'acc. des sc. 1755. Das bis jetzt wenigstens noch sehr seltene Thier soll sich an der Küste von Barbados finden. Es äh- nelt zwar den versteinten Pentacriniten oder Me- dusen-Palmen, aber ohne ihnen specifisch zu glei- chen. Sein sogenannter Kopf hat viel Ähnlichkeit mit dem letzt genannten Medusenhaupte. 2. Radiatus. (vorticella encrinus Linn.) E. stirpe *) Unter den Normännern geht eine Volkssage, als ob dieses Medusenhaupt das Junge des famosen Kraken sey, wovon Pontoppidan in s. N. G. von Norwegen so viel Abenteuer- liches erzählt hat. – Dieses vermeinte Seeungeheuer soll nähm- lich in der Tiefe des Meeres hausen, aber zu Zeiten empor steigen, zur großen Gefährde der Schiffe, die sich dann etwa gerade über ihm befänden; da dann auch sein über der Meeres- fläche herausragender Rücken für eine schwimmende Insel an- gesehen worden sey u. s. w. Wenn man alles, was von diesem Dinge gesagt worden, kritisch vergleicht, so zeigt sich, daß sehr verschiedene und zu- gleich sehr mißverstandene Erscheinungen dazu Anlaß gegeben haben mögen. Manches darunter paßt auf den Wallfisch (– s. z. B. einen neuerlichen Unglücksfall, der sich durchs Aufsteigen eines sol- chen Thiers unter einem bemannten Fahrzeug ereignet in Watk. Tench's account of the settlement at Pt. Jackson p. 52. –) Manches hingegen auf dicke, niedrig stehende Nebel, derglei- chen zuweilen selbst von sehr erfahrnen Seeleuten für Küsten ꝛc. angesehen worden: (einen merkwürdigen Fall der Art s. un vo- yage de la Pérouse autour du monde vol. III. p. 10. –) Und so löst sich das auf, was vorlängst der alte Thormod Torse- sen in s. Groenlandia antiqua p. 160. vom Kraken sagt: „Tracta haec fabula videtur ex insula – aliquando con- spicua, saepius tamen inconspicua.“

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/425>, abgerufen am 28.11.2024.