des andern; z. B. weibliche Weichlichkeit in der To- talform des männlichen.*).
§. 14.
Wenn ein weibliches Geschöpf der einen Gattung von einem männlichen einer andern Gattung befruch- tet worden, so entstehen daraus Bastarde, deren Bildung aus der beyderley Ältern ihrer gleichsam zu- sammengeschmolzen ist**). Da aber von der bestimmten Bildung der organisirten Körper, besonders der Thiere, die behörige und für den Gang der Schö- pfung so äußerst wichtige Vollziehung ihrer Geschäfte abhängt, so ist es eine weise Einrichtung in der Na- tur, daß erstens, wenigstens unter den rothblütigen Thieren, in ihrem freyen Natur-Zustande meines Wissens niemahls eine Paarung und Vermischung un- ter zweyerley Gattungen bemerkt worden; zweytens aber die Bastarde überhaupt meistentheils unfruchtbar, und nur sehr selten im Stande sind, ihr Geschlecht weiter fortzupflanzen. Daher gehört es zu den selt- nern Ausnahmen, wenn Maulthiere, oder die Ba- starde von Hänflingen und Canarienvögeln zuweilen fruchtbar sind. Bey den Pflanzen gelingt es leichter, daß durch künstliche Befruchtung verschiedener Gat- tungen Bastarde hervorgebracht werden können, die fruchtbaren Samen tragen (s. oben S. 15.). Hingegen
*) Mehr hierüber s. in meinem Specimen historiae naturalis an- tiquae artis operibus illustratae eaque vicissim illustrantis. Gott. 1808. 4. Mit Kupf. S. 14. u. f.
**)Blendlinge hingegen heißen zwar ebenfalls bastardartige Geschöpfe, die nur nicht aus der Vermischung von zweyerley specifisch verschiedenen Ältern, sondern nur aus den von verschiedenen Racen der nähmlichen Gattung, erzeugt wer- den; wie z. B. selbst im Menschen-Geschlechte die Mulat- ten etc. (§. 15.)
des andern; z. B. weibliche Weichlichkeit in der To- talform des männlichen.*).
§. 14.
Wenn ein weibliches Geschöpf der einen Gattung von einem männlichen einer andern Gattung befruch- tet worden, so entstehen daraus Bastarde, deren Bildung aus der beyderley Ältern ihrer gleichsam zu- sammengeschmolzen ist**). Da aber von der bestimmten Bildung der organisirten Körper, besonders der Thiere, die behörige und für den Gang der Schö- pfung so äußerst wichtige Vollziehung ihrer Geschäfte abhängt, so ist es eine weise Einrichtung in der Na- tur, daß erstens, wenigstens unter den rothblütigen Thieren, in ihrem freyen Natur-Zustande meines Wissens niemahls eine Paarung und Vermischung un- ter zweyerley Gattungen bemerkt worden; zweytens aber die Bastarde überhaupt meistentheils unfruchtbar, und nur sehr selten im Stande sind, ihr Geschlecht weiter fortzupflanzen. Daher gehört es zu den selt- nern Ausnahmen, wenn Maulthiere, oder die Ba- starde von Hänflingen und Canarienvögeln zuweilen fruchtbar sind. Bey den Pflanzen gelingt es leichter, daß durch künstliche Befruchtung verschiedener Gat- tungen Bastarde hervorgebracht werden können, die fruchtbaren Samen tragen (s. oben S. 15.). Hingegen
*) Mehr hierüber s. in meinem Specimen historiae naturalis an- tiquae artis operibus illustratae eaque vicissim illustrantis. Gott. 1808. 4. Mit Kupf. S. 14. u. f.
**)Blendlinge hingegen heißen zwar ebenfalls bastardartige Geschöpfe, die nur nicht aus der Vermischung von zweyerley specifisch verschiedenen Ältern, sondern nur aus den von verschiedenen Racen der nähmlichen Gattung, erzeugt wer- den; wie z. B. selbst im Menschen-Geschlechte die Mulat- ten ꝛc. (§. 15.)
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des andern; z. B. weibliche Weichlichkeit in der To-
talform des männlichen. *).
§. 14.
Wenn ein weibliches Geschöpf der einen Gattung
von einem männlichen einer andern Gattung befruch-
tet worden, so entstehen daraus Bastarde, deren
Bildung aus der beyderley Ältern ihrer gleichsam zu-
sammengeschmolzen ist **). Da aber von der bestimmten
Bildung der organisirten Körper, besonders der
Thiere, die behörige und für den Gang der Schö-
pfung so äußerst wichtige Vollziehung ihrer Geschäfte
abhängt, so ist es eine weise Einrichtung in der Na-
tur, daß erstens, wenigstens unter den rothblütigen
Thieren, in ihrem freyen Natur-Zustande meines
Wissens niemahls eine Paarung und Vermischung un-
ter zweyerley Gattungen bemerkt worden; zweytens
aber die Bastarde überhaupt meistentheils unfruchtbar,
und nur sehr selten im Stande sind, ihr Geschlecht
weiter fortzupflanzen. Daher gehört es zu den selt-
nern Ausnahmen, wenn Maulthiere, oder die Ba-
starde von Hänflingen und Canarienvögeln zuweilen
fruchtbar sind. Bey den Pflanzen gelingt es leichter,
daß durch künstliche Befruchtung verschiedener Gat-
tungen Bastarde hervorgebracht werden können, die
fruchtbaren Samen tragen (s. oben S. 15.). Hingegen
*) Mehr hierüber s. in meinem Specimen historiae naturalis an-
tiquae artis operibus illustratae eaque vicissim illustrantis.
Gott. 1808. 4. Mit Kupf. S. 14. u. f.
**) Blendlinge hingegen heißen zwar ebenfalls bastardartige
Geschöpfe, die nur nicht aus der Vermischung von zweyerley
specifisch verschiedenen Ältern, sondern nur aus den von
verschiedenen Racen der nähmlichen Gattung, erzeugt wer-
den; wie z. B. selbst im Menschen-Geschlechte die Mulat-
ten ꝛc. (§. 15.)
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/40>, abgerufen am 23.11.2024.
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