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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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60. Apis, Biene. (Fr. abeille. Engl. bee.) Os
maxillis atque proboscide inflexa vaginis duabus
bivalvibus. Alae planae in omni sexu. Aculeus
feminis et neutris punctorius reconditus
.

1. +. Mellifica, die Honigbiene, Imme.
A. pubescens thorace subgriseo, abdomine
fusco, tibiis posticis ciliatis, intus transverse
striatis
*).

Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen,
Ameisen und Termiten, die bey weiten zahlreichsten
Individuen geschlechtslos, d. h. sie werden von ei-
nem Vater erzeugt, und von einer dadurch befruch-
teten Mutter geboren, ohne doch selbst vollkomme-
ne Geschlechtsorgane zu haben. - Hier bey der
Imme hat das Weibchen, die so genannte Köni-
ginn
oder Mutterbiene, oder der Weißler,
einen schlanken schmahlen Leib, länger als die Dro-
nen, kurze Flügel, einen behaarten Kopf, ein za-
ckiges Gebiß, braune Füße u. s. w. - Die männ-
lichen Bienen oder Dronen (Deck- oder Was-
ser
- oder Holmbienen) sind groß und stark von
Leibe, mit langen Flügeln etc. - Die geschlechtslo-
sen, oder Werk- und Arbeits-Bienen hin-
gegen sind weit kleiner als jene beyden, von mittlerer
Taille, nach Verhältniß langen Flügeln, glattem
Gebiß, schwarzen Füßen und einer besondern Gru-
be am Hinterschenkel, die zum Eintragen dient,
u. s. w. Diese letztern, deren in einem großen Stock
wohl auf 10,000 seyn können, haben allein die
mannigfaltigen Verrichtungen des Eintragens,
Bauens und der Besorgung der Brut. Die jüngern
sammeln aus Blüthen den Stoff zu Honig und

*) Von mancherley andern in Brasilien einheimischen Arten von
Honigbienen s. W. Piso de Indiae utriusque re naturali p.
111 u. f. und J. Stanes in des jüngern Sam. Purchas's
Theatre of politicall Flying-Insects. Lond. 1657. 4. pag.
203 u. f.

60. Apis, Biene. (Fr. abeille. Engl. bee.) Os
maxillis atque proboscide inflexa vaginis duabus
bivalvibus. Alae planae in omni sexu. Aculeus
feminis et neutris punctorius reconditus
.

1. †. Mellifica, die Honigbiene, Imme.
A. pubescens thorace subgriseo, abdomine
fusco, tibiis posticis ciliatis, intus transverse
striatis
*).

Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen,
Ameisen und Termiten, die bey weiten zahlreichsten
Individuen geschlechtslos, d. h. sie werden von ei-
nem Vater erzeugt, und von einer dadurch befruch-
teten Mutter geboren, ohne doch selbst vollkomme-
ne Geschlechtsorgane zu haben. – Hier bey der
Imme hat das Weibchen, die so genannte Köni-
ginn
oder Mutterbiene, oder der Weißler,
einen schlanken schmahlen Leib, länger als die Dro-
nen, kurze Flügel, einen behaarten Kopf, ein za-
ckiges Gebiß, braune Füße u. s. w. – Die männ-
lichen Bienen oder Dronen (Deck- oder Was-
ser
- oder Holmbienen) sind groß und stark von
Leibe, mit langen Flügeln ꝛc. – Die geschlechtslo-
sen, oder Werk- und Arbeits-Bienen hin-
gegen sind weit kleiner als jene beyden, von mittlerer
Taille, nach Verhältniß langen Flügeln, glattem
Gebiß, schwarzen Füßen und einer besondern Gru-
be am Hinterschenkel, die zum Eintragen dient,
u. s. w. Diese letztern, deren in einem großen Stock
wohl auf 10,000 seyn können, haben allein die
mannigfaltigen Verrichtungen des Eintragens,
Bauens und der Besorgung der Brut. Die jüngern
sammeln aus Blüthen den Stoff zu Honig und

*) Von mancherley andern in Brasilien einheimischen Arten von
Honigbienen s. W. Piso de Indiae utriusque re naturali p.
111 u. f. und J. Stanes in des jüngern Sam. Purchas's
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[325/0344] 60. Apis, Biene. (Fr. abeille. Engl. bee.) Os maxillis atque proboscide inflexa vaginis duabus bivalvibus. Alae planae in omni sexu. Aculeus feminis et neutris punctorius reconditus. 1. †. Mellifica, die Honigbiene, Imme. A. pubescens thorace subgriseo, abdomine fusco, tibiis posticis ciliatis, intus transverse striatis *). Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen, Ameisen und Termiten, die bey weiten zahlreichsten Individuen geschlechtslos, d. h. sie werden von ei- nem Vater erzeugt, und von einer dadurch befruch- teten Mutter geboren, ohne doch selbst vollkomme- ne Geschlechtsorgane zu haben. – Hier bey der Imme hat das Weibchen, die so genannte Köni- ginn oder Mutterbiene, oder der Weißler, einen schlanken schmahlen Leib, länger als die Dro- nen, kurze Flügel, einen behaarten Kopf, ein za- ckiges Gebiß, braune Füße u. s. w. – Die männ- lichen Bienen oder Dronen (Deck- oder Was- ser- oder Holmbienen) sind groß und stark von Leibe, mit langen Flügeln ꝛc. – Die geschlechtslo- sen, oder Werk- und Arbeits-Bienen hin- gegen sind weit kleiner als jene beyden, von mittlerer Taille, nach Verhältniß langen Flügeln, glattem Gebiß, schwarzen Füßen und einer besondern Gru- be am Hinterschenkel, die zum Eintragen dient, u. s. w. Diese letztern, deren in einem großen Stock wohl auf 10,000 seyn können, haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Eintragens, Bauens und der Besorgung der Brut. Die jüngern sammeln aus Blüthen den Stoff zu Honig und *) Von mancherley andern in Brasilien einheimischen Arten von Honigbienen s. W. Piso de Indiae utriusque re naturali p. 111 u. f. und J. Stanes in des jüngern Sam. Purchas's Theatre of politicall Flying-Insects. Lond. 1657. 4. pag. 203 u. f.

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/344>, abgerufen am 09.06.2024.