Insecten mit vier häutigen Flügeln, die mit we- nigen aber starken Adern durchzogen, auch meist kürzer und schmähler sind als bey den Instcten der vo- rigen Ordnung. Bey den mehresten sind die Weibchen und geschlechtslosen Thiere mit einem verletzenden Sta- chel am Hinterleibe, theils auch mit Gift, das sie beym Stich in die Wunde flößen, bewaffnet; daher die ganze Ordnung auch von einigen Entomologen Aculeata genannt worden. Die Larven sind verschie- dentlich gebildet; theils wie Raupen mit zwanzig Fü- ßen, theils wie Maden ohne Füße etc.*).
Das Weibchen legt seine Eyer in besondere Thei- le gewisser Pflanzen, die dadurch anschwellen, und theils sonderbare Auswüchse bilden, die dann der Larve so lange zum Aufenthalte dienen, bis sie ihre Verwandlung überstanden hat, und nun als voll- kommenes Insect aus ihrem Kerker hervor brechen kann. Ganz sonderbar ist dabey, daß jene Eyer selbst, nachdem sie von der Mutter in das Gewächs gelegt worden, erst noch wachsen, theils noch ein Mahl so groß werden, bevor die darin befindliche Larve auskriecht.
An wilden Rosen, wo sie die moosartigen, krau- sen Auswüchse verursacht, die unter dem Nahmen
*)J. C. FabriciiSystema Piszatoram. Brunsvigae 1804. 8.
V. HYMENOPTERA, (Piezata. Fabr.)
Insecten mit vier häutigen Flügeln, die mit we- nigen aber starken Adern durchzogen, auch meist kürzer und schmähler sind als bey den Instcten der vo- rigen Ordnung. Bey den mehresten sind die Weibchen und geschlechtslosen Thiere mit einem verletzenden Sta- chel am Hinterleibe, theils auch mit Gift, das sie beym Stich in die Wunde flößen, bewaffnet; daher die ganze Ordnung auch von einigen Entomologen Aculeata genannt worden. Die Larven sind verschie- dentlich gebildet; theils wie Raupen mit zwanzig Fü- ßen, theils wie Maden ohne Füße ꝛc.*).
Das Weibchen legt seine Eyer in besondere Thei- le gewisser Pflanzen, die dadurch anschwellen, und theils sonderbare Auswüchse bilden, die dann der Larve so lange zum Aufenthalte dienen, bis sie ihre Verwandlung überstanden hat, und nun als voll- kommenes Insect aus ihrem Kerker hervor brechen kann. Ganz sonderbar ist dabey, daß jene Eyer selbst, nachdem sie von der Mutter in das Gewächs gelegt worden, erst noch wachsen, theils noch ein Mahl so groß werden, bevor die darin befindliche Larve auskriecht.
An wilden Rosen, wo sie die moosartigen, krau- sen Auswüchse verursacht, die unter dem Nahmen
*)J. C. FabriciiSystema Piszatoram. Brunsvigae 1804. 8.
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V. HYMENOPTERA, (Piezata. Fabr.)
Insecten mit vier häutigen Flügeln, die mit we-
nigen aber starken Adern durchzogen, auch meist
kürzer und schmähler sind als bey den Instcten der vo-
rigen Ordnung. Bey den mehresten sind die Weibchen
und geschlechtslosen Thiere mit einem verletzenden Sta-
chel am Hinterleibe, theils auch mit Gift, das sie
beym Stich in die Wunde flößen, bewaffnet; daher
die ganze Ordnung auch von einigen Entomologen
Aculeata genannt worden. Die Larven sind verschie-
dentlich gebildet; theils wie Raupen mit zwanzig Fü-
ßen, theils wie Maden ohne Füße ꝛc. *).
53. Cynips, Gallwespe. Os maxillis absque
proboscide. Aculeus spiralis, saepius reconditus.
Das Weibchen legt seine Eyer in besondere Thei-
le gewisser Pflanzen, die dadurch anschwellen, und
theils sonderbare Auswüchse bilden, die dann der
Larve so lange zum Aufenthalte dienen, bis sie ihre
Verwandlung überstanden hat, und nun als voll-
kommenes Insect aus ihrem Kerker hervor brechen
kann. Ganz sonderbar ist dabey, daß jene Eyer
selbst, nachdem sie von der Mutter in das Gewächs
gelegt worden, erst noch wachsen, theils noch ein
Mahl so groß werden, bevor die darin befindliche
Larve auskriecht.
1. †. Rosae. C. nigra, abdomine ferrugineo po-
stice nigro pedibus ferrugineis.
Frisch P. VI. tab. 1.
An wilden Rosen, wo sie die moosartigen, krau-
sen Auswüchse verursacht, die unter dem Nahmen
*) J. C. Fabricii Systema Piszatoram. Brunsvigae 1804. 8.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/339>, abgerufen am 27.11.2024.
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