Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.Thieres bestimmt sind und mit der zunehmenden Reife §. 95. Die Amphibien haben ein langsames Wachs- §. 96. Die Benutzung der Amphibien für das Men- *) Ein Paar noch immer räthselhafte, im Ganzen Eidechsenähn-
liche Amphibien, der Proteus anguinus in dem unterirdischen Sittichersee in Krain, und die Siren lacertina in den Gewäs- sern von Carolina, haben ganz anomalischer weise zugleich ansehnliche Lungen und doch auch solche Kiemen, wie sie sich sonst nur im Larvenzustande der oben gedachten Reptilien zeigen.Vom Proteus s. Hrn. von Schreibers (dem ich selbst ein treff- liches Exemplar des eben so wundersamen als seltenen Thieres verdanke) in den Philosophical Transactions v. J. 1801. - Von der Sirene Ellis und J. Hunter im LVIten B. eben dieser Societätsschriften und von beyden Hrn. Cüvier in dess. Recherches anatomiques sur le reptiles regardes encore comme douteux etc. Par. 1807. 4. Thieres bestimmt sind und mit der zunehmenden Reife §. 95. Die Amphibien haben ein langsames Wachs- §. 96. Die Benutzung der Amphibien für das Men- *) Ein Paar noch immer räthselhafte, im Ganzen Eidechsenähn-
liche Amphibien, der Proteus anguinus in dem unterirdischen Sittichersee in Krain, und die Siren lacertina in den Gewäs- sern von Carolina, haben ganz anomalischer weise zugleich ansehnliche Lungen und doch auch solche Kiemen, wie sie sich sonst nur im Larvenzustande der oben gedachten Reptilien zeigen.Vom Proteus s. Hrn. von Schreibers (dem ich selbst ein treff- liches Exemplar des eben so wundersamen als seltenen Thieres verdanke) in den Philosophical Transactions v. J. 1801. – Von der Sirene Ellis und J. Hunter im LVIten B. eben dieser Societätsschriften und von beyden Hrn. Cüvier in dess. Recherches anatomiques sur le reptiles regardés encore comme douteux ꝛc. Par. 1807. 4. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xml:id="blume_hbnatur_000041"> <group> <text xml:id="blume_hbnatur_000041_1" n="1"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0210" xml:id="pb191_01_0001" n="191"/> Thieres bestimmt sind und mit der zunehmenden Reife<lb/> desselben allgemach schwinden<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ein Paar noch immer räthselhafte, im Ganzen Eidechsenähn-<lb/> liche Amphibien, der <hi rendition="#aq">Proteus</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">anguinus</hi></hi> in dem unterirdischen<lb/> Sittichersee in Krain, und die <hi rendition="#aq">Siren</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">lacertina</hi></hi> in den Gewäs-<lb/> sern von Carolina, haben ganz anomalischer weise zugleich<lb/> ansehnliche Lungen und doch auch solche Kiemen, wie sie sich<lb/> sonst nur im Larvenzustande der oben gedachten Reptilien<lb/> zeigen.</p><p>Vom Proteus s. Hrn. von Schreibers (dem ich selbst ein treff-<lb/> liches Exemplar des eben so wundersamen als seltenen Thieres<lb/> verdanke) in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Philosophical Transactions</hi></hi> v. J. 1801. –<lb/> Von der Sirene <hi rendition="#g">Ellis</hi> und J. <hi rendition="#g">Hunter</hi> im LVIten B. eben<lb/> dieser Societätsschriften und von beyden Hrn. <hi rendition="#g">Cüvier</hi> in<lb/> dess. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Recherches anatomiques sur le reptiles regardés encore<lb/> comme douteux</hi></hi> <hi rendition="#aq">ꝛc. Par</hi>. 1807. 4.</p></note>.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 95.</head><lb/> <p>Die Amphibien haben ein langsames <hi rendition="#g">Wachs-<lb/> thum</hi>; so daß z. B. unsere hierländischen Frösche<lb/> meist erst im vierten Jahre mannbar werden: und doch<lb/> erreichen diese nur ein, nach Verhältniß dieser späten<lb/> Pubertät, nicht beträchtliches <hi rendition="#g">Alter</hi> von 12 bis 16<lb/> Jahren. Hingegen weiß man, daß Schildkröten selbst<lb/> in der Gefangenschaft über 100 Jahre gelebt haben,<lb/> so daß hiernach zu schließen, die Crocodile und großen<lb/> Schlangen ꝛc. wohl zu einem noch höhern Alter gelan-<lb/> gen können.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 96.</head><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Benutzung</hi> der Amphibien für das Men-<lb/> schengeschlecht ist ziemlich einfach; aber für manche Ge-<lb/> genden theils äußerst beträchtlich. Zumahl der <hi rendition="#g">Ge-<lb/> nuß</hi> der Schildkröten und ihrer Eyer, so wie auch<lb/> verschiedener Frösche und Eidexen ꝛc. – auch von<lb/> Schildkröten <hi rendition="#g">Thran</hi>; und Schildpart zu <hi rendition="#g">Kunstar-<lb/> beiten</hi> ꝛc. –</p> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </group> </text> </TEI> [191/0210]
Thieres bestimmt sind und mit der zunehmenden Reife
desselben allgemach schwinden *).
§. 95.
Die Amphibien haben ein langsames Wachs-
thum; so daß z. B. unsere hierländischen Frösche
meist erst im vierten Jahre mannbar werden: und doch
erreichen diese nur ein, nach Verhältniß dieser späten
Pubertät, nicht beträchtliches Alter von 12 bis 16
Jahren. Hingegen weiß man, daß Schildkröten selbst
in der Gefangenschaft über 100 Jahre gelebt haben,
so daß hiernach zu schließen, die Crocodile und großen
Schlangen ꝛc. wohl zu einem noch höhern Alter gelan-
gen können.
§. 96.
Die Benutzung der Amphibien für das Men-
schengeschlecht ist ziemlich einfach; aber für manche Ge-
genden theils äußerst beträchtlich. Zumahl der Ge-
nuß der Schildkröten und ihrer Eyer, so wie auch
verschiedener Frösche und Eidexen ꝛc. – auch von
Schildkröten Thran; und Schildpart zu Kunstar-
beiten ꝛc. –
*) Ein Paar noch immer räthselhafte, im Ganzen Eidechsenähn-
liche Amphibien, der Proteus anguinus in dem unterirdischen
Sittichersee in Krain, und die Siren lacertina in den Gewäs-
sern von Carolina, haben ganz anomalischer weise zugleich
ansehnliche Lungen und doch auch solche Kiemen, wie sie sich
sonst nur im Larvenzustande der oben gedachten Reptilien
zeigen.
Vom Proteus s. Hrn. von Schreibers (dem ich selbst ein treff-
liches Exemplar des eben so wundersamen als seltenen Thieres
verdanke) in den Philosophical Transactions v. J. 1801. –
Von der Sirene Ellis und J. Hunter im LVIten B. eben
dieser Societätsschriften und von beyden Hrn. Cüvier in
dess. Recherches anatomiques sur le reptiles regardés encore
comme douteux ꝛc. Par. 1807. 4.
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