eben so sorgfältig wählt auch jede Gattung die Bau- materialien zu ihrem Neste.
§. 69.
Die Form der Nester ist bald mehr bald min- der künstlich. Manche Vögel, wie die Schnepfen- Trappen, Kibitze etc. machen sich bloß ein dürres La- ger von Reisholz, Strohhalmen etc. auf der platten Erde: andere tragen sich nur ein weiches kunstloses Bett in Löcher der Mauern, Felsenritzen und hohle Bäume; so die Spechte, Heher, Dohlen, Sperlin- ge etc. Sehr viele, zumahl unter den Hühnern, Tau- ben und Sangvögeln, geben ihrem Neste die Gestalt einer Halbkugel oder einer Schüssel: andere, wie der Zaunkönig, ungefähr die Form eines Backofens: noch andere, wie manche Meisen, Kernbeißer etc. die von einem Beutel u. s. w.*).
§. 70.
Wenn endlich das Geschäft des Nesterbaues voll- endet ist, so legt die Mutter ihre Eyer hinein; de- ren Anzahl bey den verschiedenen Gattungen der Vö- gel sehr verschieden ist. Viele Wasservögel z. B. le- gen jedes Mahl nur ein einziges Ey; die Taucher- chen und mehresten Tauben ihrer zwey; die Möven drey; die Raben vier; die Finken fünf; die Schwal- ben sechs bis acht; die Repphühner und Wachteln vier- zehn; das Haushuhn aber, besonders wenn man ihm die Eyer nach und nach wegnimmt**), bis funfzig und
*) Ad. L. Wirsing Sammlung von Nestern und Eyern ver- schiedener Vögel, beschrieben von Fr. Chr. Günther. Nürnb. 1772 Fol.
**) In diesem Fall scheint also das Eyerlegen eine willkühr- liche Handlung, wodurch es sich folglich vom durchaus un- willkührlichen Gebähren der Säugethiere auffallend auszeichnet.
eben so sorgfältig wählt auch jede Gattung die Bau- materialien zu ihrem Neste.
§. 69.
Die Form der Nester ist bald mehr bald min- der künstlich. Manche Vögel, wie die Schnepfen- Trappen, Kibitze ꝛc. machen sich bloß ein dürres La- ger von Reisholz, Strohhalmen ꝛc. auf der platten Erde: andere tragen sich nur ein weiches kunstloses Bett in Löcher der Mauern, Felsenritzen und hohle Bäume; so die Spechte, Heher, Dohlen, Sperlin- ge ꝛc. Sehr viele, zumahl unter den Hühnern, Tau- ben und Sangvögeln, geben ihrem Neste die Gestalt einer Halbkugel oder einer Schüssel: andere, wie der Zaunkönig, ungefähr die Form eines Backofens: noch andere, wie manche Meisen, Kernbeißer ꝛc. die von einem Beutel u. s. w.*).
§. 70.
Wenn endlich das Geschäft des Nesterbaues voll- endet ist, so legt die Mutter ihre Eyer hinein; de- ren Anzahl bey den verschiedenen Gattungen der Vö- gel sehr verschieden ist. Viele Wasservögel z. B. le- gen jedes Mahl nur ein einziges Ey; die Taucher- chen und mehresten Tauben ihrer zwey; die Möven drey; die Raben vier; die Finken fünf; die Schwal- ben sechs bis acht; die Repphühner und Wachteln vier- zehn; das Haushuhn aber, besonders wenn man ihm die Eyer nach und nach wegnimmt**), bis funfzig und
*) Ad. L. Wirsing Sammlung von Nestern und Eyern ver- schiedener Vögel, beschrieben von Fr. Chr. Günther. Nürnb. 1772 Fol.
**) In diesem Fall scheint also das Eyerlegen eine willkühr- liche Handlung, wodurch es sich folglich vom durchaus un- willkührlichen Gebähren der Säugethiere auffallend auszeichnet.
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eben so sorgfältig wählt auch jede Gattung die Bau-
materialien zu ihrem Neste.
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Die Form der Nester ist bald mehr bald min-
der künstlich. Manche Vögel, wie die Schnepfen-
Trappen, Kibitze ꝛc. machen sich bloß ein dürres La-
ger von Reisholz, Strohhalmen ꝛc. auf der platten
Erde: andere tragen sich nur ein weiches kunstloses
Bett in Löcher der Mauern, Felsenritzen und hohle
Bäume; so die Spechte, Heher, Dohlen, Sperlin-
ge ꝛc. Sehr viele, zumahl unter den Hühnern, Tau-
ben und Sangvögeln, geben ihrem Neste die Gestalt
einer Halbkugel oder einer Schüssel: andere, wie der
Zaunkönig, ungefähr die Form eines Backofens: noch
andere, wie manche Meisen, Kernbeißer ꝛc. die von
einem Beutel u. s. w. *).
§. 70.
Wenn endlich das Geschäft des Nesterbaues voll-
endet ist, so legt die Mutter ihre Eyer hinein; de-
ren Anzahl bey den verschiedenen Gattungen der Vö-
gel sehr verschieden ist. Viele Wasservögel z. B. le-
gen jedes Mahl nur ein einziges Ey; die Taucher-
chen und mehresten Tauben ihrer zwey; die Möven
drey; die Raben vier; die Finken fünf; die Schwal-
ben sechs bis acht; die Repphühner und Wachteln vier-
zehn; das Haushuhn aber, besonders wenn man ihm
die Eyer nach und nach wegnimmt **), bis funfzig und
*) Ad. L. Wirsing Sammlung von Nestern und Eyern ver-
schiedener Vögel, beschrieben von Fr. Chr. Günther.
Nürnb. 1772 Fol.
**) In diesem Fall scheint also das Eyerlegen eine willkühr-
liche Handlung, wodurch es sich folglich vom durchaus un-
willkührlichen Gebähren der Säugethiere auffallend auszeichnet.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/132>, abgerufen am 23.11.2024.
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