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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Folgendes aus den Vorreden zu den letztern
Ausgaben mag auch in dieser hier seine Stelle
finden.



Ich habe in den mineralogischen Abschnit-
ten, so wie im ganzen Buche, von Geschlechtern,
und den darunter begriffenen Gattungen gesprochen.
Denn daß man in der Mineralogie die Fossilien
in genera und species eintheilt, und die gene-
ra
auf deutsch Geschlechter, so wie die species
Gattungen nennt, darüber ist meines Wissens
unter den gelehrten und philosophischen Minera-
logen Deutschlands nur eine Stimme. Und so
versteht sich wohl von selbst, daß, wenn ich also
in einem Theile des Buchs die Benennungen
von Geschlecht und Gattung in diesem von je (-
und bis vor Kurzem allgemein -) angenomme-
nen Sinne brauchen mußte, ich nicht in einem
andern Theile das Wort Gattung im verkehrten
Sinne für genus brauchen durfte, wie doch in
der That neuerlich von gar manchen deutschen
Schriftstellern in der Zoologie und Botanik ver-
sucht worden.

Ich weiß nicht, wer der Reformator ist, der
diese Umkehrung der Begriffe und ihrer bestimm-
ten Zeichen zuerst unternommen haben mag: -
aber wohl weiß ich, was er mit einem solchen
versuchten Eingriffe in den Sprachgebrauch

"quem penes arbitrium est, et ius, et
norma loquendi
"

bey andern aufgeklärten Nationen riskirt hätte:

Folgendes aus den Vorreden zu den letztern
Ausgaben mag auch in dieser hier seine Stelle
finden.



Ich habe in den mineralogischen Abschnit-
ten, so wie im ganzen Buche, von Geschlechtern,
und den darunter begriffenen Gattungen gesprochen.
Denn daß man in der Mineralogie die Fossilien
in genera und species eintheilt, und die gene-
ra
auf deutsch Geschlechter, so wie die species
Gattungen nennt, darüber ist meines Wissens
unter den gelehrten und philosophischen Minera-
logen Deutschlands nur eine Stimme. Und so
versteht sich wohl von selbst, daß, wenn ich also
in einem Theile des Buchs die Benennungen
von Geschlecht und Gattung in diesem von je (–
und bis vor Kurzem allgemein –) angenomme-
nen Sinne brauchen mußte, ich nicht in einem
andern Theile das Wort Gattung im verkehrten
Sinne für genus brauchen durfte, wie doch in
der That neuerlich von gar manchen deutschen
Schriftstellern in der Zoologie und Botanik ver-
sucht worden.

Ich weiß nicht, wer der Reformator ist, der
diese Umkehrung der Begriffe und ihrer bestimm-
ten Zeichen zuerst unternommen haben mag: –
aber wohl weiß ich, was er mit einem solchen
versuchten Eingriffe in den Sprachgebrauch

quem penes arbitrium est, et ius, et
norma loquendi
"

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[5/0009] Folgendes aus den Vorreden zu den letztern Ausgaben mag auch in dieser hier seine Stelle finden. Ich habe in den mineralogischen Abschnit- ten, so wie im ganzen Buche, von Geschlechtern, und den darunter begriffenen Gattungen gesprochen. Denn daß man in der Mineralogie die Fossilien in genera und species eintheilt, und die gene- ra auf deutsch Geschlechter, so wie die species Gattungen nennt, darüber ist meines Wissens unter den gelehrten und philosophischen Minera- logen Deutschlands nur eine Stimme. Und so versteht sich wohl von selbst, daß, wenn ich also in einem Theile des Buchs die Benennungen von Geschlecht und Gattung in diesem von je (– und bis vor Kurzem allgemein –) angenomme- nen Sinne brauchen mußte, ich nicht in einem andern Theile das Wort Gattung im verkehrten Sinne für genus brauchen durfte, wie doch in der That neuerlich von gar manchen deutschen Schriftstellern in der Zoologie und Botanik ver- sucht worden. Ich weiß nicht, wer der Reformator ist, der diese Umkehrung der Begriffe und ihrer bestimm- ten Zeichen zuerst unternommen haben mag: – aber wohl weiß ich, was er mit einem solchen versuchten Eingriffe in den Sprachgebrauch „quem penes arbitrium est, et ius, et norma loquendi" bey andern aufgeklärten Nationen riskirt hätte:

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/9>, abgerufen am 24.11.2024.