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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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ten (abomasus, franz. la caillette, der Laab, die
Ruthe, der Fettmagen) gelangt, der dem Magen
anderer Säugethiere am nächsten kommt*).

Anm. 2. Der allgemeine, auf alle wiederkauende Thie-
re überhaupt passende Haupt-Nutzen der Rumina-
tion scheint mir noch gänzlich unbekannt.

§. 46.

Außer den Klauen, Zähnen etc. sind viele
Säugethiere auch mit Hörnern als Waffen
versehen. Bey einigen Gattungen, wie beym
Hirsch, Reh etc. sind die Weibchen ungehörnt; bey
andern, wie dem Rennthier und im Ziegengeschlecht,
sind ihre Hörner doch kleiner als der Männchen
ihre. Anzahl, Form und Lage, besonders aber
die Textur der Hörner, ist sehr verschieden. Beym
Ochsen-Ziegen- und Gazellengeschlecht sind sie
hohl, und sitzen wie eine Scheide über einem
knöchernen Zapfen oder Fortsatz des Stirnbeins.
Die Hörner der beyderley Rhinocer sind dicht,
und bloß mit der Haut auf der Nase verwachsen.
Beym Hirschgeschlecht hingegen sind sie zwar eben-
falls solide, aber von mehr knochenartiger Textur,
und ästig. Sie heißen dann Geweihe, und
werden gewöhnlich alljährlich abgeworfen und neue
an ihrer Statt reproducirt.

§. 47.

Die Oeffnung des Afters wird bey den meh-
resten Säugethieren durch den Schwanz bedeckt,
der eine Fortsetzung des Kuckucksbeins (coccyx),
und von mannigfaltiger Bildung und Gebrauch

*) Mehr davon s. im Handbuche der verglei-
chenden Anatomie
S. 136 u. f.

ten (abomasus, franz. la caillette, der Laab, die
Ruthe, der Fettmagen) gelangt, der dem Magen
anderer Säugethiere am nächsten kommt*).

Anm. 2. Der allgemeine, auf alle wiederkauende Thie-
re überhaupt passende Haupt-Nutzen der Rumina-
tion scheint mir noch gänzlich unbekannt.

§. 46.

Außer den Klauen, Zähnen ꝛc. sind viele
Säugethiere auch mit Hörnern als Waffen
versehen. Bey einigen Gattungen, wie beym
Hirsch, Reh ꝛc. sind die Weibchen ungehörnt; bey
andern, wie dem Rennthier und im Ziegengeschlecht,
sind ihre Hörner doch kleiner als der Männchen
ihre. Anzahl, Form und Lage, besonders aber
die Textur der Hörner, ist sehr verschieden. Beym
Ochsen-Ziegen- und Gazellengeschlecht sind sie
hohl, und sitzen wie eine Scheide über einem
knöchernen Zapfen oder Fortsatz des Stirnbeins.
Die Hörner der beyderley Rhinocer sind dicht,
und bloß mit der Haut auf der Nase verwachsen.
Beym Hirschgeschlecht hingegen sind sie zwar eben-
falls solide, aber von mehr knochenartiger Textur,
und ästig. Sie heißen dann Geweihe, und
werden gewöhnlich alljährlich abgeworfen und neue
an ihrer Statt reproducirt.

§. 47.

Die Oeffnung des Afters wird bey den meh-
resten Säugethieren durch den Schwanz bedeckt,
der eine Fortsetzung des Kuckucksbeins (coccyx),
und von mannigfaltiger Bildung und Gebrauch

*) Mehr davon s. im Handbuche der verglei-
chenden Anatomie
S. 136 u. f.
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[62/0066] ten (abomasus, franz. la caillette, der Laab, die Ruthe, der Fettmagen) gelangt, der dem Magen anderer Säugethiere am nächsten kommt *). Anm. 2. Der allgemeine, auf alle wiederkauende Thie- re überhaupt passende Haupt-Nutzen der Rumina- tion scheint mir noch gänzlich unbekannt. §. 46. Außer den Klauen, Zähnen ꝛc. sind viele Säugethiere auch mit Hörnern als Waffen versehen. Bey einigen Gattungen, wie beym Hirsch, Reh ꝛc. sind die Weibchen ungehörnt; bey andern, wie dem Rennthier und im Ziegengeschlecht, sind ihre Hörner doch kleiner als der Männchen ihre. Anzahl, Form und Lage, besonders aber die Textur der Hörner, ist sehr verschieden. Beym Ochsen-Ziegen- und Gazellengeschlecht sind sie hohl, und sitzen wie eine Scheide über einem knöchernen Zapfen oder Fortsatz des Stirnbeins. Die Hörner der beyderley Rhinocer sind dicht, und bloß mit der Haut auf der Nase verwachsen. Beym Hirschgeschlecht hingegen sind sie zwar eben- falls solide, aber von mehr knochenartiger Textur, und ästig. Sie heißen dann Geweihe, und werden gewöhnlich alljährlich abgeworfen und neue an ihrer Statt reproducirt. §. 47. Die Oeffnung des Afters wird bey den meh- resten Säugethieren durch den Schwanz bedeckt, der eine Fortsetzung des Kuckucksbeins (coccyx), und von mannigfaltiger Bildung und Gebrauch *) Mehr davon s. im Handbuche der verglei- chenden Anatomie S. 136 u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/66>, abgerufen am 22.11.2024.