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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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im Puddingstein von Hertfordshire. Ein Hauptge-
brauch zu Flintensteinen*).

16. Hornstein, Felskiesel. Petrosilex, cor-
neus
. (Fr. pierre de corne. Engl. chert.)

Meist grau, in allerhand andere meist auch un-
ansehnliche Farben übergehend. Am Altai milch-
weiß mit saubern dendritischen Zeichnungen (so ge-
nannter weißer Jaspis). Höchstens nur an den
Kanten durchscheinend. Meist splitteriger Bruch;
ungeformt; doch theils in Aftercrystallen [S. 522.
not. *)] nach Kalkspath gemodelt; minder hart als
Quarz. Gewicht = 2708. Gehalt (nach Kirwan)
= 72 Kieselerde, 22 Thonerde, 6 Kalkerde. Ueber-
gang in Feuerstein, Chalcedon, Jaspis etc. Macht
die Grundmasse mancher Porphyre aus.

Sinopel (Ferrum jaspideum Bornii) ist ein
brauntrother, sehr eisenschüssiger Hornstein, der bey
Schemnitz eine Hauptgangart ausmacht.

Holzstein oder Kieselholz ist in einer Art
von Hornstein petrificirtes Holz; von mancherley
Farben; unter andern zuweilen coschenillroth, selten
apfelgrün. Fundort zumahl im aufgeschwemmten
Lande; theils aber auch in Flözgebirgen (im rothen
todten liegenden).

17. Kieselschiefer, Hornschiefer.

Schwarz, rauchgrau, theils auch von andern, doch
meist matten Farben; nur an den Kanten durch-
scheinend; matter schimmernder Fettglanz; meist
grobsplitteriger, theils schuppiger Bruch; schiefriges
Gefüge; ungeformt; hart; oft mit Quarzadern
durchzogen. Uebergang in Thonschiefer.

Eine jaspisähnliche Abart des Kieselschiefers, die
Hr. Werner lydischen Stein nennt, ist zu-

*) S. B. Hacquets physische und technische Beschrei-
bung der Flintensteine. Wien, 1792. 8.

im Puddingstein von Hertfordshire. Ein Hauptge-
brauch zu Flintensteinen*).

16. Hornstein, Felskiesel. Petrosilex, cor-
neus
. (Fr. pierre de corne. Engl. chert.)

Meist grau, in allerhand andere meist auch un-
ansehnliche Farben übergehend. Am Altai milch-
weiß mit saubern dendritischen Zeichnungen (so ge-
nannter weißer Jaspis). Höchstens nur an den
Kanten durchscheinend. Meist splitteriger Bruch;
ungeformt; doch theils in Aftercrystallen [S. 522.
not. *)] nach Kalkspath gemodelt; minder hart als
Quarz. Gewicht = 2708. Gehalt (nach Kirwan)
= 72 Kieselerde, 22 Thonerde, 6 Kalkerde. Ueber-
gang in Feuerstein, Chalcedon, Jaspis ꝛc. Macht
die Grundmasse mancher Porphyre aus.

Sinopel (Ferrum jaspideum Bornii) ist ein
brauntrother, sehr eisenschüssiger Hornstein, der bey
Schemnitz eine Hauptgangart ausmacht.

Holzstein oder Kieselholz ist in einer Art
von Hornstein petrificirtes Holz; von mancherley
Farben; unter andern zuweilen coschenillroth, selten
apfelgrün. Fundort zumahl im aufgeschwemmten
Lande; theils aber auch in Flözgebirgen (im rothen
todten liegenden).

17. Kieselschiefer, Hornschiefer.

Schwarz, rauchgrau, theils auch von andern, doch
meist matten Farben; nur an den Kanten durch-
scheinend; matter schimmernder Fettglanz; meist
grobsplitteriger, theils schuppiger Bruch; schiefriges
Gefüge; ungeformt; hart; oft mit Quarzadern
durchzogen. Uebergang in Thonschiefer.

Eine jaspisähnliche Abart des Kieselschiefers, die
Hr. Werner lydischen Stein nennt, ist zu-

*) S. B. Hacquets physische und technische Beschrei-
bung der Flintensteine. Wien, 1792. 8.
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[541/0545] im Puddingstein von Hertfordshire. Ein Hauptge- brauch zu Flintensteinen *). 16. Hornstein, Felskiesel. Petrosilex, cor- neus. (Fr. pierre de corne. Engl. chert.) Meist grau, in allerhand andere meist auch un- ansehnliche Farben übergehend. Am Altai milch- weiß mit saubern dendritischen Zeichnungen (so ge- nannter weißer Jaspis). Höchstens nur an den Kanten durchscheinend. Meist splitteriger Bruch; ungeformt; doch theils in Aftercrystallen [S. 522. not. *)] nach Kalkspath gemodelt; minder hart als Quarz. Gewicht = 2708. Gehalt (nach Kirwan) = 72 Kieselerde, 22 Thonerde, 6 Kalkerde. Ueber- gang in Feuerstein, Chalcedon, Jaspis ꝛc. Macht die Grundmasse mancher Porphyre aus. Sinopel (Ferrum jaspideum Bornii) ist ein brauntrother, sehr eisenschüssiger Hornstein, der bey Schemnitz eine Hauptgangart ausmacht. Holzstein oder Kieselholz ist in einer Art von Hornstein petrificirtes Holz; von mancherley Farben; unter andern zuweilen coschenillroth, selten apfelgrün. Fundort zumahl im aufgeschwemmten Lande; theils aber auch in Flözgebirgen (im rothen todten liegenden). 17. Kieselschiefer, Hornschiefer. Schwarz, rauchgrau, theils auch von andern, doch meist matten Farben; nur an den Kanten durch- scheinend; matter schimmernder Fettglanz; meist grobsplitteriger, theils schuppiger Bruch; schiefriges Gefüge; ungeformt; hart; oft mit Quarzadern durchzogen. Uebergang in Thonschiefer. Eine jaspisähnliche Abart des Kieselschiefers, die Hr. Werner lydischen Stein nennt, ist zu- *) S. B. Hacquets physische und technische Beschrei- bung der Flintensteine. Wien, 1792. 8.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/545>, abgerufen am 21.06.2024.