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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Thiergeschlecht. Der gegliederte Wurm saugt sich
mittelst des aus seinem vierkolbigen Kopfe (tab. 1.
fig. 4.) heraus ragenden zugespitzten Saugerüssels
im Darmcanal fest*). Zunächst auf den Kopf
folgt (wenigstens bey den nachbenannten Gattungen)
ein überaus schmaler fast fadenförmiger Hals (tab.
1. fig. 4.), der allgemach mit immer deutlichern und
größern Gliedern in den übrigen Körper des Wurms
übergeht. In jedem der größern Glieder, die dann
bey weitem den längsten Theil des Thiers ausma-
chen (tab. 1. fig. 5. 6.), zeigt sich ein besonderer
Eyerstock, meist von einer sehr eleganten Form,
wie Laubwerk etc. der seine Eyerchen durch eine am
Rande oder auf der breiten Seite befindliche einfa-
che oder doppelte Oeffnung von sich geben kann.
Uebrigens ist der Bandwurm nichts weniger als so-
litaire
, sondern man hat gar oft bey Einem Men-
schen oder Einem Thiere viele ganze Bandwürmer
zugleich gefunden.

1. +. Solium. der langgliedrige Band-
wurm
. (T. curcurbitina.) T. humana articu-
lis oblongis, orificio marginali solitario, oua-
rio pinnato.

(tab. 1. fig. 5.)

Diese Gattung ist in Deutschland die gemeinste.
Findet sich, so wie die folgende, im dünnen Darme
beym Menschen.

Die so genannten Kürbskernwürmer (ver-
mes cucurbitini, ascarides Couleti
) sind abge-
setzte Hinterglieder dieses Wurms.

2. +. Vulgaris. der kurzgliederige Band-
wurm
. T. humana articulis abbreuiatis

*) Allerdings scheint aber, daß sich auch bey abgerisse-
nen Stücken von Bandwürmern aus ihrem Vorder-
ende wieder ein neuer Kopf bildet. S. Hrn. Car-
lisle's
treffliche Beobachtungen über diese Thiere
im II. B. der Transactions of the Linnean Society.
p. 256.

Thiergeschlecht. Der gegliederte Wurm saugt sich
mittelst des aus seinem vierkolbigen Kopfe (tab. 1.
fig. 4.) heraus ragenden zugespitzten Saugerüssels
im Darmcanal fest*). Zunächst auf den Kopf
folgt (wenigstens bey den nachbenannten Gattungen)
ein überaus schmaler fast fadenförmiger Hals (tab.
1. fig. 4.), der allgemach mit immer deutlichern und
größern Gliedern in den übrigen Körper des Wurms
übergeht. In jedem der größern Glieder, die dann
bey weitem den längsten Theil des Thiers ausma-
chen (tab. 1. fig. 5. 6.), zeigt sich ein besonderer
Eyerstock, meist von einer sehr eleganten Form,
wie Laubwerk ꝛc. der seine Eyerchen durch eine am
Rande oder auf der breiten Seite befindliche einfa-
che oder doppelte Oeffnung von sich geben kann.
Uebrigens ist der Bandwurm nichts weniger als so-
litaire
, sondern man hat gar oft bey Einem Men-
schen oder Einem Thiere viele ganze Bandwürmer
zugleich gefunden.

1. †. Solium. der langgliedrige Band-
wurm
. (T. curcurbitina.) T. humana articu-
lis oblongis, orificio marginali solitario, oua-
rio pinnato.

(tab. 1. fig. 5.)

Diese Gattung ist in Deutschland die gemeinste.
Findet sich, so wie die folgende, im dünnen Darme
beym Menschen.

Die so genannten Kürbskernwürmer (ver-
mes cucurbitini, ascarides Couleti
) sind abge-
setzte Hinterglieder dieses Wurms.

2. †. Vulgaris. der kurzgliederige Band-
wurm
. T. humana articulis abbreuiatis

*) Allerdings scheint aber, daß sich auch bey abgerisse-
nen Stücken von Bandwürmern aus ihrem Vorder-
ende wieder ein neuer Kopf bildet. S. Hrn. Car-
lisle’s
treffliche Beobachtungen über diese Thiere
im II. B. der Transactions of the Linnean Society.
p. 256.
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[410/0414] Thiergeschlecht. Der gegliederte Wurm saugt sich mittelst des aus seinem vierkolbigen Kopfe (tab. 1. fig. 4.) heraus ragenden zugespitzten Saugerüssels im Darmcanal fest *). Zunächst auf den Kopf folgt (wenigstens bey den nachbenannten Gattungen) ein überaus schmaler fast fadenförmiger Hals (tab. 1. fig. 4.), der allgemach mit immer deutlichern und größern Gliedern in den übrigen Körper des Wurms übergeht. In jedem der größern Glieder, die dann bey weitem den längsten Theil des Thiers ausma- chen (tab. 1. fig. 5. 6.), zeigt sich ein besonderer Eyerstock, meist von einer sehr eleganten Form, wie Laubwerk ꝛc. der seine Eyerchen durch eine am Rande oder auf der breiten Seite befindliche einfa- che oder doppelte Oeffnung von sich geben kann. Uebrigens ist der Bandwurm nichts weniger als so- litaire, sondern man hat gar oft bey Einem Men- schen oder Einem Thiere viele ganze Bandwürmer zugleich gefunden. 1. †. Solium. der langgliedrige Band- wurm. (T. curcurbitina.) T. humana articu- lis oblongis, orificio marginali solitario, oua- rio pinnato. (tab. 1. fig. 5.) Diese Gattung ist in Deutschland die gemeinste. Findet sich, so wie die folgende, im dünnen Darme beym Menschen. Die so genannten Kürbskernwürmer (ver- mes cucurbitini, ascarides Couleti) sind abge- setzte Hinterglieder dieses Wurms. 2. †. Vulgaris. der kurzgliederige Band- wurm. T. humana articulis abbreuiatis *) Allerdings scheint aber, daß sich auch bey abgerisse- nen Stücken von Bandwürmern aus ihrem Vorder- ende wieder ein neuer Kopf bildet. S. Hrn. Car- lisle’s treffliche Beobachtungen über diese Thiere im II. B. der Transactions of the Linnean Society. p. 256.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/414>, abgerufen am 22.11.2024.