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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Nistet tief unter der Erde.

5. +. Muscorum. (Bombys M. F.) die Moos-
biene
A. hirsuta fulua abdomine flauo.

Reaumur vol. VI. tab. 2. fig. 3. 4.

Bekleidet ihr Nest von außen mit Moos.

6. +. Caementaria. die Maurerbiene. A. ful-
ua abdomine aigro (femina nigro-violacea
pedibus fuscis.)

Baut sich mit bewundernswürdiger Kunst und
Festigkeit ihr Nest aus Grand und Mörtel an alten
Mauern, die viel Sonne haben. Die eyförmigen
Zellen, deren etwa zehn in jedem solchen Gebäude
find, werden mit Gespinste austapezirt, und zuwei-
len auch vom Attelabus apiarius, Schlupfwespen etc.
bewohnt.

61. Formica*). Ameise, Emse. (Fr.
fourmi. Engl. ant.) Petiolus abdominis
elongatus, nodulosus, aut munitus squa-
mula erecta. Aculeus feminis et neutris re-
conditus. Alae maribus et feminis, sed
neutris nullae
.

Die mehresten hiesigen Ameisen halten sich vor-
züglich in Wäldern und Wiesen, theils bey vier-
und mehreren tausenden in einem Haufen auf. Die
Emsigkeit dieses kleinen Volks, vorzüglich die Sorg-
falt, mit der sie ihre Puppen (die fälschlich so ge-
nannten Ameisen-Eyer) warten und pflegen, geht
so weit, daß man gesehen, wie eine Arbeitsamei-
se, der man den Hinterleib abgeschnitten, doch noch
zehn Puppen vor ihrem schmerzhaften Tode in Si-
cherheit gebracht hat etc.

*) P. A. Latreille Essai sur l'histoire des fourmis de
la France
. Brive. 1798. 8. und Dess. histoire na-
turelle des fourmis
. Paris 1802. 8.P. Huber Recherches sur les moeurs des four-
mis indigenes
. ebendas. 1810. 8.

Nistet tief unter der Erde.

5. †. Muscorum. (Bombys M. F.) die Moos-
biene
A. hirsuta fulua abdomine flauo.

Reaumur vol. VI. tab. 2. fig. 3. 4.

Bekleidet ihr Nest von außen mit Moos.

6. †. Caementaria. die Maurerbiene. A. ful-
ua abdomine aigro (femina nigro-violacea
pedibus fuscis.)

Baut sich mit bewundernswürdiger Kunst und
Festigkeit ihr Nest aus Grand und Mörtel an alten
Mauern, die viel Sonne haben. Die eyförmigen
Zellen, deren etwa zehn in jedem solchen Gebäude
find, werden mit Gespinste austapezirt, und zuwei-
len auch vom Attelabus apiarius, Schlupfwespen ꝛc.
bewohnt.

61. Formica*). Ameise, Emse. (Fr.
fourmi. Engl. ant.) Petiolus abdominis
elongatus, nodulosus, aut munitus squa-
mula erecta. Aculeus feminis et neutris re-
conditus. Alae maribus et feminis, sed
neutris nullae
.

Die mehresten hiesigen Ameisen halten sich vor-
züglich in Wäldern und Wiesen, theils bey vier-
und mehreren tausenden in einem Haufen auf. Die
Emsigkeit dieses kleinen Volks, vorzüglich die Sorg-
falt, mit der sie ihre Puppen (die fälschlich so ge-
nannten Ameisen-Eyer) warten und pflegen, geht
so weit, daß man gesehen, wie eine Arbeitsamei-
se, der man den Hinterleib abgeschnitten, doch noch
zehn Puppen vor ihrem schmerzhaften Tode in Si-
cherheit gebracht hat ꝛc.

*) P. A. Latreille Essai sur l’histoire des fourmis de
la France
. Brive. 1798. 8. und Dess. histoire na-
turelle des fourmis
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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/378>, abgerufen am 26.06.2024.