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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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die Gewächse nach dem Begießen mit Schwefelblu-
men bestreut.

3. Ilicis. Kermes. C. quercus cocciferae.

Im südlichen Europa, besonders dem Languedoc
und in der Provence, an Stechpalmen etc. Die
beerenförmigen, gallapfelartigen Eyer-Nester (Fr.
le vermillon) dieser Thiere werden mit Essig be-
sprengt, und das Carmoisinroth daraus verfertigt.

4. +. Polonicus. Deutsche Cochenille, Jo-
hannisblut
. C. radicis scleranthi perennis.

Frisch P. V. tab. 2.

Macht ebenfalls kermesartige Eyer-Nester an den
Wurzeln vom Weggras und andern Pflanzen; zu-
mahl häufig in Polen und am Don, wo sie gesam-
melt, und zur Farbe angewandt werden.

5. Cacti. der Scharlachwurm. (Fr. la cochenille.
Engl. the cochineal-fly.) C. cacti coccinelli-
feri
.

Ellis in den philos. Transact. vol. LII. P.
II.

Ursprünglich in Mexico; findet sich auf mehreren
Cactusarten, die deßhalb in großen Plantagen ge-
pflanzt, und die Cochenillewürmer fast wie die Sei-
denwürmer darauf gezogen, und jährlich zu dreyen
Mahlen abgelesen werden.

6. Lacca. der Gummi-Lackwurm. C. ficus
indicae et religiosae
.

D. Roxburgh in Voigts Magazin VIII.
B. 4. St. tab. 1.

Zumahl in den gebirgigen Gegenden von Hind-
ostan zu beyden Seiten des Ganges; von ihm kommt
das so genannte Gummilack*)

*) Neuerlich hat man aber bey Madras in Indien ein
wachsähnliches, weißes Lack entdeckt, wo-
von die Proben, die ich besitze, aus einzelnen Zel-

die Gewächse nach dem Begießen mit Schwefelblu-
men bestreut.

3. Ilicis. Kermes. C. quercus cocciferae.

Im südlichen Europa, besonders dem Languedoc
und in der Provence, an Stechpalmen ꝛc. Die
beerenförmigen, gallapfelartigen Eyer-Nester (Fr.
le vermillon) dieser Thiere werden mit Essig be-
sprengt, und das Carmoisinroth daraus verfertigt.

4. †. Polonicus. Deutsche Cochenille, Jo-
hannisblut
. C. radicis scleranthi perennis.

Frisch P. V. tab. 2.

Macht ebenfalls kermesartige Eyer-Nester an den
Wurzeln vom Weggras und andern Pflanzen; zu-
mahl häufig in Polen und am Don, wo sie gesam-
melt, und zur Farbe angewandt werden.

5. Cacti. der Scharlachwurm. (Fr. la cochenille.
Engl. the cochineal-fly.) C. cacti coccinelli-
feri
.

Ellis in den philos. Transact. vol. LII. P.
II.

Ursprünglich in Mexico; findet sich auf mehreren
Cactusarten, die deßhalb in großen Plantagen ge-
pflanzt, und die Cochenillewürmer fast wie die Sei-
denwürmer darauf gezogen, und jährlich zu dreyen
Mahlen abgelesen werden.

6. Lacca. der Gummi-Lackwurm. C. ficus
indicae et religiosae
.

D. Roxburgh in Voigts Magazin VIII.
B. 4. St. tab. 1.

Zumahl in den gebirgigen Gegenden von Hind-
ostan zu beyden Seiten des Ganges; von ihm kommt
das so genannte Gummilack*)

*) Neuerlich hat man aber bey Madras in Indien ein
wachsähnliches, weißes Lack entdeckt, wo-
von die Proben, die ich besitze, aus einzelnen Zel-
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[343/0347] die Gewächse nach dem Begießen mit Schwefelblu- men bestreut. 3. Ilicis. Kermes. C. quercus cocciferae. Im südlichen Europa, besonders dem Languedoc und in der Provence, an Stechpalmen ꝛc. Die beerenförmigen, gallapfelartigen Eyer-Nester (Fr. le vermillon) dieser Thiere werden mit Essig be- sprengt, und das Carmoisinroth daraus verfertigt. 4. †. Polonicus. Deutsche Cochenille, Jo- hannisblut. C. radicis scleranthi perennis. Frisch P. V. tab. 2. Macht ebenfalls kermesartige Eyer-Nester an den Wurzeln vom Weggras und andern Pflanzen; zu- mahl häufig in Polen und am Don, wo sie gesam- melt, und zur Farbe angewandt werden. 5. Cacti. der Scharlachwurm. (Fr. la cochenille. Engl. the cochineal-fly.) C. cacti coccinelli- feri. Ellis in den philos. Transact. vol. LII. P. II. Ursprünglich in Mexico; findet sich auf mehreren Cactusarten, die deßhalb in großen Plantagen ge- pflanzt, und die Cochenillewürmer fast wie die Sei- denwürmer darauf gezogen, und jährlich zu dreyen Mahlen abgelesen werden. 6. Lacca. der Gummi-Lackwurm. C. ficus indicae et religiosae. D. Roxburgh in Voigts Magazin VIII. B. 4. St. tab. 1. Zumahl in den gebirgigen Gegenden von Hind- ostan zu beyden Seiten des Ganges; von ihm kommt das so genannte Gummilack *) *) Neuerlich hat man aber bey Madras in Indien ein wachsähnliches, weißes Lack entdeckt, wo- von die Proben, die ich besitze, aus einzelnen Zel-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/347>, abgerufen am 27.11.2024.