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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Das wilde Schwein*) hat eine längere Schnauze,
und überhaupt eine andere Form des Schädels,
kürzere aufrechte Ohren, größere Fangzähne als das
Hausschwein, auch keinen Speck, und niemahls Fin-
nenwürmer, und ist fast immer von schwarzgrauer
Farbe.

Wenige Thiere sind so allgemein fast über die ganze
Erde verbreitet, als das Hausschwein. Es hat einen
ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein ani-
mal omniuorum
. Das Weibchen wirft nicht selten
zwey Mahl im Jahr, und wohl ehr bis 20 Junge
auf ein Mahl. - In America, wohin die Schweine
aus Europa übergebracht worden, sind sie theils ver-
wildert. (Fr. cochons marons) Auf Cuba wurden sie
mehr als noch ein Mahl so groß, als ihre euro-
päischen Stammältern; auf Cubagua arteten sie in
eine abenteuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf
eine halbe Spanne lang waren etc. - Die schinesi-
schen (Fr. cochons de Siam) haben kürzere Beine
und einen ausgeschweiften Rücken ohne Mähne. -
In Schweden und Ungarn findet sich nicht selten
eine Spielart mit ungespaltenen Klauen, die schon
den Alten bekannt war, so wie man auch welche
mit fünf Klauen gesehen hat.

2. Aethiopicus, das Emgalo. (Büffon's sang-
lier du Cap verd.
) S. dentibus primoribus nul-
lis; laniariis superioribus lunatis extrorsum
curuatis; sacculis verrucosis sub oculis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 92.

Im Innern von Süd-Africa. Auch auf Mada-
gascar. Ein furchtbar wildes Thier, mit mächtig
großem Kopf, spannen-breitem Rüssel, großen war-
zigen Fleischlappen unter den Augen etc.

3. Tajassu, das Nabelschwein, Bisam-
schwein
, (Pecari, Pakira). S. cauda nulla,
folliculo moschifero ad extremum dorsi.

v. Schreber tab. 325.

*) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795.

Das wilde Schwein*) hat eine längere Schnauze,
und überhaupt eine andere Form des Schädels,
kürzere aufrechte Ohren, größere Fangzähne als das
Hausschwein, auch keinen Speck, und niemahls Fin-
nenwürmer, und ist fast immer von schwarzgrauer
Farbe.

Wenige Thiere sind so allgemein fast über die ganze
Erde verbreitet, als das Hausschwein. Es hat einen
ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein ani-
mal omniuorum
. Das Weibchen wirft nicht selten
zwey Mahl im Jahr, und wohl ehr bis 20 Junge
auf ein Mahl. – In America, wohin die Schweine
aus Europa übergebracht worden, sind sie theils ver-
wildert. (Fr. cochons marons) Auf Cuba wurden sie
mehr als noch ein Mahl so groß, als ihre euro-
päischen Stammältern; auf Cubagua arteten sie in
eine abenteuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf
eine halbe Spanne lang waren ꝛc. – Die schinesi-
schen (Fr. cochons de Siam) haben kürzere Beine
und einen ausgeschweiften Rücken ohne Mähne. –
In Schweden und Ungarn findet sich nicht selten
eine Spielart mit ungespaltenen Klauen, die schon
den Alten bekannt war, so wie man auch welche
mit fünf Klauen gesehen hat.

2. Aethiopicus, das Emgalo. (Büffon’s sang-
lier du Cap verd.
) S. dentibus primoribus nul-
lis; laniariis superioribus lunatis extrorsum
curuatis; sacculis verrucosis sub oculis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 92.

Im Innern von Süd-Africa. Auch auf Mada-
gascar. Ein furchtbar wildes Thier, mit mächtig
großem Kopf, spannen-breitem Rüssel, großen war-
zigen Fleischlappen unter den Augen ꝛc.

3. Tajassu, das Nabelschwein, Bisam-
schwein
, (Pecari, Pakira). S. cauda nulla,
folliculo moschifero ad extremum dorsi.

v. Schreber tab. 325.

*) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795.
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[124/0128] Das wilde Schwein *) hat eine längere Schnauze, und überhaupt eine andere Form des Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere Fangzähne als das Hausschwein, auch keinen Speck, und niemahls Fin- nenwürmer, und ist fast immer von schwarzgrauer Farbe. Wenige Thiere sind so allgemein fast über die ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein. Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein ani- mal omniuorum. Das Weibchen wirft nicht selten zwey Mahl im Jahr, und wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. – In America, wohin die Schweine aus Europa übergebracht worden, sind sie theils ver- wildert. (Fr. cochons marons) Auf Cuba wurden sie mehr als noch ein Mahl so groß, als ihre euro- päischen Stammältern; auf Cubagua arteten sie in eine abenteuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf eine halbe Spanne lang waren ꝛc. – Die schinesi- schen (Fr. cochons de Siam) haben kürzere Beine und einen ausgeschweiften Rücken ohne Mähne. – In Schweden und Ungarn findet sich nicht selten eine Spielart mit ungespaltenen Klauen, die schon den Alten bekannt war, so wie man auch welche mit fünf Klauen gesehen hat. 2. Aethiopicus, das Emgalo. (Büffon’s sang- lier du Cap verd.) S. dentibus primoribus nul- lis; laniariis superioribus lunatis extrorsum curuatis; sacculis verrucosis sub oculis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 92. Im Innern von Süd-Africa. Auch auf Mada- gascar. Ein furchtbar wildes Thier, mit mächtig großem Kopf, spannen-breitem Rüssel, großen war- zigen Fleischlappen unter den Augen ꝛc. 3. Tajassu, das Nabelschwein, Bisam- schwein, (Pecari, Pakira). S. cauda nulla, folliculo moschifero ad extremum dorsi. v. Schreber tab. 325. *) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/128>, abgerufen am 22.11.2024.