Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.§. 50. Die Wichtigkeit der Thiere überhaupt läßt *) Auch das, daß bey Manchen schon das einzelne
Individuum von so bedeutendem Werth ist; wie z. B. große Wallfische oder Pottfische; edler Hausthiere zu geschweigen, bey welchen Schön- heit, Feinheit der Wolle, Dressirung etc., den Preis so mächtig steigert. §. 50. Die Wichtigkeit der Thiere überhaupt läßt *) Auch das, daß bey Manchen schon das einzelne
Individuum von so bedeutendem Werth ist; wie z. B. große Wallfische oder Pottfische; edler Hausthiere zu geschweigen, bey welchen Schön- heit, Feinheit der Wolle, Dressirung ꝛc., den Preis so mächtig steigert. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000031"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0075" xml:id="pb057_0001" n="57"/> <head rendition="#c">§. 50.</head><lb/> <p>Die Wichtigkeit der Thiere überhaupt läßt<lb/> sich hauptsächlich aus einem zweyfachen Ge-<lb/> sichtspuncte bestimmen; entweder nähmlich,<lb/> in so fern sie auf die Haushaltung der Natur<lb/> im Großen, auf den ganzen Gang der<lb/> Schöpfung Einfluß haben; oder in so fern sie<lb/> dem Menschen unmittelbar nutzbar werden.<lb/> Aus jener Rücksicht sind, wie wir unten sehen<lb/> werden, die Insecten und Gewürme die bey<lb/> weiten wichtigsten Geschöpfe; aus dieser hin-<lb/> gegen die Säugethiere; und zwar sowohl we-<lb/> gen der Größe als der Vielartigkeit ihrer<lb/> Benutzung. Die Verschiedenheit in ihrer<lb/> Bildung, ihre große Gelehrigkeit, ihre Stärke<lb/> u. s. w. machen sie für den Menschen auf die<lb/> mannigfaltigste Weise brauchbar<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Auch das, daß bey Manchen schon das einzelne<lb/> Individuum von so bedeutendem Werth ist; wie<lb/> z. B. große Wallfische oder Pottfische; edler<lb/> Hausthiere zu geschweigen, bey welchen Schön-<lb/> heit, Feinheit der Wolle, Dressirung ꝛc., den<lb/> Preis so mächtig steigert.</p></note>. Aus kei-<lb/> ner andern Classe von Thieren hat er sich so<lb/> treue, dienstfertige und arbeitsame Gehülfen<lb/> zu schaffen gewußt; keine ist ihm zu seinem<lb/> unmittelbaren Gebrauch und zu seiner Selbst-<lb/> erhaltung so unentbehrlich als diese. – Ganze<lb/> Völker des Erdbodens können mit einer ein-<lb/> zigen Art von Säugethieren fast alle ihre drin-<lb/> gendsten Bedürfnisse befriedigen. So die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0075]
§. 50.
Die Wichtigkeit der Thiere überhaupt läßt
sich hauptsächlich aus einem zweyfachen Ge-
sichtspuncte bestimmen; entweder nähmlich,
in so fern sie auf die Haushaltung der Natur
im Großen, auf den ganzen Gang der
Schöpfung Einfluß haben; oder in so fern sie
dem Menschen unmittelbar nutzbar werden.
Aus jener Rücksicht sind, wie wir unten sehen
werden, die Insecten und Gewürme die bey
weiten wichtigsten Geschöpfe; aus dieser hin-
gegen die Säugethiere; und zwar sowohl we-
gen der Größe als der Vielartigkeit ihrer
Benutzung. Die Verschiedenheit in ihrer
Bildung, ihre große Gelehrigkeit, ihre Stärke
u. s. w. machen sie für den Menschen auf die
mannigfaltigste Weise brauchbar *). Aus kei-
ner andern Classe von Thieren hat er sich so
treue, dienstfertige und arbeitsame Gehülfen
zu schaffen gewußt; keine ist ihm zu seinem
unmittelbaren Gebrauch und zu seiner Selbst-
erhaltung so unentbehrlich als diese. – Ganze
Völker des Erdbodens können mit einer ein-
zigen Art von Säugethieren fast alle ihre drin-
gendsten Bedürfnisse befriedigen. So die
*) Auch das, daß bey Manchen schon das einzelne
Individuum von so bedeutendem Werth ist; wie
z. B. große Wallfische oder Pottfische; edler
Hausthiere zu geschweigen, bey welchen Schön-
heit, Feinheit der Wolle, Dressirung ꝛc., den
Preis so mächtig steigert.
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