Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

Eisen selbst mittheilt. Gewicht = 4243. Sein
Eisengehalt ungleich, theils 80 pro Cent. Fund-
ort vorzüglichst der Magnetenberg in Werchoturien;
außerdem unter andern auch in unserer Nachbar-
schaft der Spitzenberg am Harz.*)

Der Magnet-Eisensand, magnes glareosus,
findet sich in kleinen stumpfeckigen Körnern, ent-
weder in Gebirgsarten eingesprengt (so z. B. in
manchem Granit (s. oben S. 647), Porphyr,
Basalt etc.); oder aber, und zwar häufiger in
manchem Sande des Meeres oder der Seen und
Flüsse.

5. Titaneisen. (Fr. Fer titanie.)

Theils bräunlich- theils eisenschwarz; jenes
wenigglänzend; dieses von Eisenglanz; der Bruch
theils ins Muschlige, theils ins Blättrige, theils
vieleckigkörnig; hart; spröde; Gewicht = 4667.
Gehalt (nach Klaproth) = 78 Eisenkalk, 22 Ti-
tankalk. Fundort am Spessart und bey Egger-
sund, Krageröe etc. in Norwegen.

6. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer
oligiste, fer speculaire, fer noir
.)

Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen;
von starkem metallischem Glanze; sowohl unge-
formt als crystallisirt; letzteres z. B. in doppelt
dreyseitigen Pyramiden, die dann in Linsenform
übergehen; oder in sechsseitigen Tafeln etc. Ge-
wicht = 5158. Eisengehalt (nach Kirwan) =
60-80 pro Cent; ist meist retractorisch. Fund-
ort vorzüglichst in großer Mannigfaltigkeit und
Schönheit der Cristallisationen auf der Insel Elba.

*) Daß hier Magnet breche, sagt schon G. Agricola
de natura fossilium, L. V. p. 604.

Eisen selbst mittheilt. Gewicht = 4243. Sein
Eisengehalt ungleich, theils 80 pro Cent. Fund-
ort vorzüglichst der Magnetenberg in Werchoturien;
außerdem unter andern auch in unserer Nachbar-
schaft der Spitzenberg am Harz.*)

Der Magnet-Eisensand, magnes glareosus,
findet sich in kleinen stumpfeckigen Körnern, ent-
weder in Gebirgsarten eingesprengt (so z. B. in
manchem Granit (s. oben S. 647), Porphyr,
Basalt ꝛc.); oder aber, und zwar häufiger in
manchem Sande des Meeres oder der Seen und
Flüsse.

5. Titaneisen. (Fr. Fer titanié.)

Theils bräunlich- theils eisenschwarz; jenes
wenigglänzend; dieses von Eisenglanz; der Bruch
theils ins Muschlige, theils ins Blättrige, theils
vieleckigkörnig; hart; spröde; Gewicht = 4667.
Gehalt (nach Klaproth) = 78 Eisenkalk, 22 Ti-
tankalk. Fundort am Spessart und bey Egger-
sund, Krageröe ꝛc. in Norwegen.

6. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer
oligiste, fer speculaire, fer noir
.)

Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen;
von starkem metallischem Glanze; sowohl unge-
formt als crystallisirt; letzteres z. B. in doppelt
dreyseitigen Pyramiden, die dann in Linsenform
übergehen; oder in sechsseitigen Tafeln ꝛc. Ge-
wicht = 5158. Eisengehalt (nach Kirwan) =
60-80 pro Cent; ist meist retractorisch. Fund-
ort vorzüglichst in großer Mannigfaltigkeit und
Schönheit der Cristallisationen auf der Insel Elba.

*) Daß hier Magnet breche, sagt schon G. Agricola
de natura fossilium, L. V. p. 604.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0716" xml:id="pb698_0001" n="698"/>
Eisen selbst mittheilt. Gewicht = 4243. Sein<lb/>
Eisengehalt ungleich, theils 80 pro Cent. Fund-<lb/>
ort vorzüglichst der Magnetenberg in Werchoturien;<lb/>
außerdem unter andern auch in unserer Nachbar-<lb/>
schaft der Spitzenberg am Harz.<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Daß hier Magnet breche, sagt schon G. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Agricola</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de natura fossilium,</hi> L.</hi> V. <hi rendition="#aq">p</hi>. 604.</p></note></p>
            <p rendition="#l1em">Der Magnet-Eisensand, <hi rendition="#aq">magnes glareosus</hi>,<lb/>
findet sich in kleinen stumpfeckigen Körnern, ent-<lb/>
weder in Gebirgsarten eingesprengt (so z. B. in<lb/>
manchem Granit (s. oben S. 647), Porphyr,<lb/>
Basalt &#xA75B;c.); oder aber, und zwar häufiger in<lb/>
manchem Sande des Meeres oder der Seen und<lb/>
Flüsse.</p>
            <p rendition="#indent-1">5. Titaneisen. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fer titanié</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Theils bräunlich- theils eisenschwarz; jenes<lb/>
wenigglänzend; dieses von Eisenglanz; der Bruch<lb/>
theils ins Muschlige, theils ins Blättrige, theils<lb/>
vieleckigkörnig; hart; spröde; Gewicht = 4667.<lb/>
Gehalt (nach Klaproth) = 78 Eisenkalk, 22 Ti-<lb/>
tankalk. Fundort am Spessart und bey Egger-<lb/>
sund, Krageröe &#xA75B;c. in Norwegen.</p>
            <p rendition="#indent-1">6. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Fer<lb/>
oligiste, fer speculaire, fer noir</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen;<lb/>
von starkem metallischem Glanze; sowohl unge-<lb/>
formt als crystallisirt; letzteres z. B. in doppelt<lb/>
dreyseitigen Pyramiden, die dann in Linsenform<lb/>
übergehen; oder in sechsseitigen Tafeln &#xA75B;c. Ge-<lb/>
wicht = 5158. Eisengehalt (nach Kirwan) =<lb/>
60-80 pro Cent; ist meist retractorisch. Fund-<lb/>
ort vorzüglichst in großer Mannigfaltigkeit und<lb/>
Schönheit der Cristallisationen auf der Insel Elba.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[698/0716] Eisen selbst mittheilt. Gewicht = 4243. Sein Eisengehalt ungleich, theils 80 pro Cent. Fund- ort vorzüglichst der Magnetenberg in Werchoturien; außerdem unter andern auch in unserer Nachbar- schaft der Spitzenberg am Harz. *) Der Magnet-Eisensand, magnes glareosus, findet sich in kleinen stumpfeckigen Körnern, ent- weder in Gebirgsarten eingesprengt (so z. B. in manchem Granit (s. oben S. 647), Porphyr, Basalt ꝛc.); oder aber, und zwar häufiger in manchem Sande des Meeres oder der Seen und Flüsse. 5. Titaneisen. (Fr. Fer titanié.) Theils bräunlich- theils eisenschwarz; jenes wenigglänzend; dieses von Eisenglanz; der Bruch theils ins Muschlige, theils ins Blättrige, theils vieleckigkörnig; hart; spröde; Gewicht = 4667. Gehalt (nach Klaproth) = 78 Eisenkalk, 22 Ti- tankalk. Fundort am Spessart und bey Egger- sund, Krageröe ꝛc. in Norwegen. 6. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer oligiste, fer speculaire, fer noir.) Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen; von starkem metallischem Glanze; sowohl unge- formt als crystallisirt; letzteres z. B. in doppelt dreyseitigen Pyramiden, die dann in Linsenform übergehen; oder in sechsseitigen Tafeln ꝛc. Ge- wicht = 5158. Eisengehalt (nach Kirwan) = 60-80 pro Cent; ist meist retractorisch. Fund- ort vorzüglichst in großer Mannigfaltigkeit und Schönheit der Cristallisationen auf der Insel Elba. *) Daß hier Magnet breche, sagt schon G. Agricola de natura fossilium, L. V. p. 604.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/716
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 698. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/716>, abgerufen am 25.11.2024.