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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

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glanz, feinsplitterigen Bruch, und ritzt ins Glas.
Gewicht = 2944. Es ist in Tonschiefer einge-
wachsen. Fundort zumahl Bretagne, und Ge-
frees im Bayreuthschen.

15. Aluminit, (so genannte) reine Thonerde.

Kreideweiß; erdiger Bruch; mürbe; abfär-
bend; mager anzufühlen; meist in kleinen Nie-
ren. Gewicht = 1669. Gehalt (nach Simon)
= 32,5 Thonerde, 47 Wasser, 10,25 Schwe-
felsäure, 0,45 Kieselerde, 0,35 Kalkerde, 0,45
Eisenkalk. Fundort zumahl bey Halle.

16. Porcellanerde, Kaolin der Schineser.

Weißlich, in allerhand blasse Farben überge-
hend; mager; sanft anzufühlen; von verschiede-
nem Zusammenhange. Gehalt verschieden; doch
gewöhnlich nur ungefähr 1/4 Thonerde zu 3/4 Kiesel-
erde. Fundort in vielen Ländern von Europa
und Asien. Ist wenigstens großentheils aus ver-
wittertem Feldspath entstanden.

17. Gemeiner Thon.

Meist von grauer Farbe, und aus derselben
durch mancherley Uebergänge in andere; matt;
weich; fettig anzufühlen; der Bruch häufig ins
Schieferige; gibt angehaucht den eigenen Thon-
geruch. Es gehören dahin

1) Töpferthon. (Fr. l'argile plastique.)

Sehr weich; wird im Wasser zähe; brennt sich
im Feuer mehrentheils Ziegelroth; variirt man-
nigfaltig im Ansehen, Feinheit, Gehalt und der
davon abhängenden vielfachen Brauchbarkeit,
z. B. zu Terra cotta, Fayence, Steingut,

glanz, feinsplitterigen Bruch, und ritzt ins Glas.
Gewicht = 2944. Es ist in Tonschiefer einge-
wachsen. Fundort zumahl Bretagne, und Ge-
frees im Bayreuthschen.

15. Aluminit, (so genannte) reine Thonerde.

Kreideweiß; erdiger Bruch; mürbe; abfär-
bend; mager anzufühlen; meist in kleinen Nie-
ren. Gewicht = 1669. Gehalt (nach Simon)
= 32,5 Thonerde, 47 Wasser, 10,25 Schwe-
felsäure, 0,45 Kieselerde, 0,35 Kalkerde, 0,45
Eisenkalk. Fundort zumahl bey Halle.

16. Porcellanerde, Kaolin der Schineser.

Weißlich, in allerhand blasse Farben überge-
hend; mager; sanft anzufühlen; von verschiede-
nem Zusammenhange. Gehalt verschieden; doch
gewöhnlich nur ungefähr 1/4 Thonerde zu 3/4 Kiesel-
erde. Fundort in vielen Ländern von Europa
und Asien. Ist wenigstens großentheils aus ver-
wittertem Feldspath entstanden.

17. Gemeiner Thon.

Meist von grauer Farbe, und aus derselben
durch mancherley Uebergänge in andere; matt;
weich; fettig anzufühlen; der Bruch häufig ins
Schieferige; gibt angehaucht den eigenen Thon-
geruch. Es gehören dahin

1) Töpferthon. (Fr. l'argile plastique.)

Sehr weich; wird im Wasser zähe; brennt sich
im Feuer mehrentheils Ziegelroth; variirt man-
nigfaltig im Ansehen, Feinheit, Gehalt und der
davon abhängenden vielfachen Brauchbarkeit,
z. B. zu Terra cotta, Fayence, Steingut,

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[595/0613] glanz, feinsplitterigen Bruch, und ritzt ins Glas. Gewicht = 2944. Es ist in Tonschiefer einge- wachsen. Fundort zumahl Bretagne, und Ge- frees im Bayreuthschen. 15. Aluminit, (so genannte) reine Thonerde. Kreideweiß; erdiger Bruch; mürbe; abfär- bend; mager anzufühlen; meist in kleinen Nie- ren. Gewicht = 1669. Gehalt (nach Simon) = 32,5 Thonerde, 47 Wasser, 10,25 Schwe- felsäure, 0,45 Kieselerde, 0,35 Kalkerde, 0,45 Eisenkalk. Fundort zumahl bey Halle. 16. Porcellanerde, Kaolin der Schineser. Weißlich, in allerhand blasse Farben überge- hend; mager; sanft anzufühlen; von verschiede- nem Zusammenhange. Gehalt verschieden; doch gewöhnlich nur ungefähr 1/4 Thonerde zu 3/4 Kiesel- erde. Fundort in vielen Ländern von Europa und Asien. Ist wenigstens großentheils aus ver- wittertem Feldspath entstanden. 17. Gemeiner Thon. Meist von grauer Farbe, und aus derselben durch mancherley Uebergänge in andere; matt; weich; fettig anzufühlen; der Bruch häufig ins Schieferige; gibt angehaucht den eigenen Thon- geruch. Es gehören dahin 1) Töpferthon. (Fr. l'argile plastique.) Sehr weich; wird im Wasser zähe; brennt sich im Feuer mehrentheils Ziegelroth; variirt man- nigfaltig im Ansehen, Feinheit, Gehalt und der davon abhängenden vielfachen Brauchbarkeit, z. B. zu Terra cotta, Fayence, Steingut,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/613>, abgerufen am 24.05.2024.