Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

schen lebenden Insulaner und Küsten-Bewoh-
ner meist des Nachts auf den Fang ausgehen.

§. 109.

Eine große Anzahl Gattungen von Fischen
verändert in gewissen Jahrszeiten ihren Auf-
enthalt; so steigen viele Seefische um zu leichen
in die Buchten und Mündungen der Flüsse;
manche derselben aber, wie z. B. die Häringe
im nördlichen atlantischen Ocean, machen auch
noch außerdem anderweitige Züge zu be-
stimmten Jahrszeiten und in unermeßlichen
Scharen zwischen den Küsten des westlichen
Europa und des nordöstlichen America*).

§. 110.

Die Fische sind größten Theils fleischfres-
sende Thiere, und sind, da sie keine eigentliche
Füße haben ihre Beute damit zu fassen, mit
mancherley andern Mitteln ihrer Herr zu wer-
den, versehen. Theils nähmlich mit langen
Bartfasern (cirri) am Maule, um damit an-
dere kleine Wasserthiere, wie mit einem Köder
zu locken, und gleichsam zu angeln. (So der
Sternseher, der Froschfisch etc.) Andere, wie
der Chaetadon rostratus, mit einer Spritz-
röhre, um dadurch die über dem Wasser flie-
genden Insecten gleichsam herab zu schießen.

*) S. Gilpin's Karte in den Transactions of the
American philos. Soc. at Philadelphia
Vol
. II.
tab. 5. B.

schen lebenden Insulaner und Küsten-Bewoh-
ner meist des Nachts auf den Fang ausgehen.

§. 109.

Eine große Anzahl Gattungen von Fischen
verändert in gewissen Jahrszeiten ihren Auf-
enthalt; so steigen viele Seefische um zu leichen
in die Buchten und Mündungen der Flüsse;
manche derselben aber, wie z. B. die Häringe
im nördlichen atlantischen Ocean, machen auch
noch außerdem anderweitige Züge zu be-
stimmten Jahrszeiten und in unermeßlichen
Scharen zwischen den Küsten des westlichen
Europa und des nordöstlichen America*).

§. 110.

Die Fische sind größten Theils fleischfres-
sende Thiere, und sind, da sie keine eigentliche
Füße haben ihre Beute damit zu fassen, mit
mancherley andern Mitteln ihrer Herr zu wer-
den, versehen. Theils nähmlich mit langen
Bartfasern (cirri) am Maule, um damit an-
dere kleine Wasserthiere, wie mit einem Köder
zu locken, und gleichsam zu angeln. (So der
Sternseher, der Froschfisch ꝛc.) Andere, wie
der Chaetadon rostratus, mit einer Spritz-
röhre, um dadurch die über dem Wasser flie-
genden Insecten gleichsam herab zu schießen.

*) S. Gilpin's Karte in den Transactions of the
American philos. Soc. at Philadelphia
Vol
. II.
tab. 5. B.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0279" xml:id="pb261_0001" n="261"/>
schen lebenden Insulaner und Küsten-Bewoh-<lb/>
ner meist des Nachts auf den Fang ausgehen.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 109.</head><lb/>
          <p>Eine große Anzahl Gattungen von Fischen<lb/>
verändert in gewissen Jahrszeiten ihren Auf-<lb/>
enthalt; so steigen viele Seefische um zu leichen<lb/>
in die Buchten und Mündungen der Flüsse;<lb/>
manche derselben aber, wie z. B. die Häringe<lb/>
im nördlichen atlantischen Ocean, machen auch<lb/>
noch außerdem anderweitige Züge zu be-<lb/>
stimmten Jahrszeiten und in unermeßlichen<lb/>
Scharen zwischen den Küsten des westlichen<lb/>
Europa und des nordöstlichen America<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>S. Gilpin's Karte in den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Transactions of the<lb/>
American philos. Soc. at Philadelphia</hi> Vol</hi>. II.<lb/><hi rendition="#aq">tab</hi>. 5. <hi rendition="#aq">B</hi>.</p></note>.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 110.</head><lb/>
          <p>Die Fische sind größten Theils fleischfres-<lb/>
sende Thiere, und sind, da sie keine eigentliche<lb/>
Füße haben ihre Beute damit zu fassen, mit<lb/>
mancherley andern Mitteln ihrer Herr zu wer-<lb/>
den, versehen. Theils nähmlich mit langen<lb/>
Bartfasern (<hi rendition="#aq">cirri</hi>) am Maule, um damit an-<lb/>
dere kleine Wasserthiere, wie mit einem Köder<lb/>
zu locken, und gleichsam zu angeln. (So der<lb/>
Sternseher, der Froschfisch &#xA75B;c.) Andere, wie<lb/>
der <hi rendition="#aq">Chaetadon <hi rendition="#i">rostratus</hi></hi>, mit einer Spritz-<lb/>
röhre, um dadurch die über dem Wasser flie-<lb/>
genden Insecten gleichsam herab zu schießen.<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[261/0279] schen lebenden Insulaner und Küsten-Bewoh- ner meist des Nachts auf den Fang ausgehen. §. 109. Eine große Anzahl Gattungen von Fischen verändert in gewissen Jahrszeiten ihren Auf- enthalt; so steigen viele Seefische um zu leichen in die Buchten und Mündungen der Flüsse; manche derselben aber, wie z. B. die Häringe im nördlichen atlantischen Ocean, machen auch noch außerdem anderweitige Züge zu be- stimmten Jahrszeiten und in unermeßlichen Scharen zwischen den Küsten des westlichen Europa und des nordöstlichen America *). §. 110. Die Fische sind größten Theils fleischfres- sende Thiere, und sind, da sie keine eigentliche Füße haben ihre Beute damit zu fassen, mit mancherley andern Mitteln ihrer Herr zu wer- den, versehen. Theils nähmlich mit langen Bartfasern (cirri) am Maule, um damit an- dere kleine Wasserthiere, wie mit einem Köder zu locken, und gleichsam zu angeln. (So der Sternseher, der Froschfisch ꝛc.) Andere, wie der Chaetadon rostratus, mit einer Spritz- röhre, um dadurch die über dem Wasser flie- genden Insecten gleichsam herab zu schießen. *) S. Gilpin's Karte in den Transactions of the American philos. Soc. at Philadelphia Vol. II. tab. 5. B.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/279
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/279>, abgerufen am 03.12.2024.