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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

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Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf
6 Fuß lang und fast armsdick. Die Gattungen
dieses Geschlechts unterscheiden sich von allen
andern Schlangen, ja überhaupt von allen übri-
gen Thieren in der Schöpfung durch die räthsel-
hafte, hornartige, gegliederte Rassel am Ende
des Schwanzes. - Die Zahl der Glieder an
diesem so wunderbar gebauten und in seiner Art
so ganz einzigen Organ nimmt mit den Jahren
zu und soll bey Alten wohl auf 40 steigen. Daß
kleine Vögel, Eichhörnchen etc. im Gebüsch der
darunter liegenden Klapperschlange*) gleichsam
von selbst in den Rachen fallen, wird von gülti-
gen Augenzeugen versickert; ist aber keine aus-
schließliche Eigenheit dieses Geschlechts, da man
das nähmliche auch an mehrern andern Schlan-
gen der neuen und alten Walt bemerkt haben

*) Da die Klapperschlangen sehr träge Geschöpfe
sind, und nicht auf Bäume kriechen können, so
ist Mead's Vermuthung nicht unwahrschein-
lich, daß die ihnen so ganz ausschließlich eigene
sonderbare Klapper wohl dazu dienen könne, die
dadurch aufgeschreckten Vögel etc. zu sich herunter
zu bringen. - (- so wie nach der alten, we-
nigstens an sich nicht ungereimten Sage, dem Ce-
rasten seine so genannten Hörnchen auch dazu die-
nen sollen, kleine Vögel herbey zu ziehen. -)
Auch hat wir ein sehr zuverlässiger und genauer
Beobachter, Hr. Major Gardner, der sich lange
in Ost-Florida aufgehalten, versichert, daß deß-
halb die dasigen jungen Indianer um Eichhörn-
chen zu fangen, den rasselnden Ton der Klapper-
schlangen nachahmen.Ausführlicher habe ich davon in Hr. Hofr.
Voigts neuen Magazin gehandelt; I. B. 2. St.
S. 37 u. f. "über die Zauberkraft der Klapper
schlangen, besonders in Rücksicht einer Schrift
des Hrn. Dr. Barton."

Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf
6 Fuß lang und fast armsdick. Die Gattungen
dieses Geschlechts unterscheiden sich von allen
andern Schlangen, ja überhaupt von allen übri-
gen Thieren in der Schöpfung durch die räthsel-
hafte, hornartige, gegliederte Rassel am Ende
des Schwanzes. – Die Zahl der Glieder an
diesem so wunderbar gebauten und in seiner Art
so ganz einzigen Organ nimmt mit den Jahren
zu und soll bey Alten wohl auf 40 steigen. Daß
kleine Vögel, Eichhörnchen ꝛc. im Gebüsch der
darunter liegenden Klapperschlange*) gleichsam
von selbst in den Rachen fallen, wird von gülti-
gen Augenzeugen versickert; ist aber keine aus-
schließliche Eigenheit dieses Geschlechts, da man
das nähmliche auch an mehrern andern Schlan-
gen der neuen und alten Walt bemerkt haben

*) Da die Klapperschlangen sehr träge Geschöpfe
sind, und nicht auf Bäume kriechen können, so
ist Mead's Vermuthung nicht unwahrschein-
lich, daß die ihnen so ganz ausschließlich eigene
sonderbare Klapper wohl dazu dienen könne, die
dadurch aufgeschreckten Vögel ꝛc. zu sich herunter
zu bringen. – (– so wie nach der alten, we-
nigstens an sich nicht ungereimten Sage, dem Ce-
rasten seine so genannten Hörnchen auch dazu die-
nen sollen, kleine Vögel herbey zu ziehen. –)
Auch hat wir ein sehr zuverlässiger und genauer
Beobachter, Hr. Major Gardner, der sich lange
in Ost-Florida aufgehalten, versichert, daß deß-
halb die dasigen jungen Indianer um Eichhörn-
chen zu fangen, den rasselnden Ton der Klapper-
schlangen nachahmen.Ausführlicher habe ich davon in Hr. Hofr.
Voigts neuen Magazin gehandelt; I. B. 2. St.
S. 37 u. f. „über die Zauberkraft der Klapper
schlangen, besonders in Rücksicht einer Schrift
des Hrn. Dr. Barton.”
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[251/0269] Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf 6 Fuß lang und fast armsdick. Die Gattungen dieses Geschlechts unterscheiden sich von allen andern Schlangen, ja überhaupt von allen übri- gen Thieren in der Schöpfung durch die räthsel- hafte, hornartige, gegliederte Rassel am Ende des Schwanzes. – Die Zahl der Glieder an diesem so wunderbar gebauten und in seiner Art so ganz einzigen Organ nimmt mit den Jahren zu und soll bey Alten wohl auf 40 steigen. Daß kleine Vögel, Eichhörnchen ꝛc. im Gebüsch der darunter liegenden Klapperschlange *) gleichsam von selbst in den Rachen fallen, wird von gülti- gen Augenzeugen versickert; ist aber keine aus- schließliche Eigenheit dieses Geschlechts, da man das nähmliche auch an mehrern andern Schlan- gen der neuen und alten Walt bemerkt haben *) Da die Klapperschlangen sehr träge Geschöpfe sind, und nicht auf Bäume kriechen können, so ist Mead's Vermuthung nicht unwahrschein- lich, daß die ihnen so ganz ausschließlich eigene sonderbare Klapper wohl dazu dienen könne, die dadurch aufgeschreckten Vögel ꝛc. zu sich herunter zu bringen. – (– so wie nach der alten, we- nigstens an sich nicht ungereimten Sage, dem Ce- rasten seine so genannten Hörnchen auch dazu die- nen sollen, kleine Vögel herbey zu ziehen. –) Auch hat wir ein sehr zuverlässiger und genauer Beobachter, Hr. Major Gardner, der sich lange in Ost-Florida aufgehalten, versichert, daß deß- halb die dasigen jungen Indianer um Eichhörn- chen zu fangen, den rasselnden Ton der Klapper- schlangen nachahmen. Ausführlicher habe ich davon in Hr. Hofr. Voigts neuen Magazin gehandelt; I. B. 2. St. S. 37 u. f. „über die Zauberkraft der Klapper schlangen, besonders in Rücksicht einer Schrift des Hrn. Dr. Barton.”

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/269>, abgerufen am 23.11.2024.