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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

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45. Ornithorhynchvs Mandibu-
lae rostratae (anatinae
). Dentes nulli*).

1. Paradoxus. das Schnabelthier. (Engl.
the duck-bill.)

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 41.

Dieses so ganz abenteuerliche Geschöpf zeichnet
sich von allen bisher bekannten Saugethieren
durch die beyspiellose Bildung seiner Kinnladen
aus, die im äußern aufs vollkommenste einen
breiten platten Aentenschnabel ähneln, auch eben
so mit einer weichen nervenreichen zum Tasten
bestimmten Haut überzogen, auch an den Seiten-
rändern gezähnelt sind. Beyderley Füße sind
mit einer Schwimmhaut versehen, die an den
Vordern noch vor den Krallen hervorragt, und
sich mittelst derselben fächerartig zusammenfalten
oder ausbreiten läßt. Noch hat man an keinem
von beyden Geschlechtern eine Spur von Zitzen
gefunden. Dieses Wunderthier lebt in Land-
seen des an sonderbaren Formen seiner Ge-
schöpfe so reichen fünften Welttheils, unweit
Botanybay.

46. Trichechvs. Pedes posteriores
compedes coadunati
.

*) Denn die Organe die Hr. Ever. Home für
Backenzähne des Schnabelthiers ausgegeben, kön-
nen doch, da sie weder substantia vitrea noch
ossea, weder Wurzeln noch Zahnzellen haben, und
er sie ihrer Structur nack vielmehr mit der von
der innern Haut des Hühnermagens vergleicht,
wohl weder nach dem gemeinen Sprachgebrauch,
noch nach der wissenschaftlichen anatomischen und
naturhistorischen Terminologie für wirkliche Zähne
eines warmblutigen Quadruped's gehalten werden.

45. Ornithorhynchvs Mandibu-
lae rostratae (anatinae
). Dentes nulli*).

1. Paradoxus. das Schnabelthier. (Engl.
the duck-bill.)

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 41.

Dieses so ganz abenteuerliche Geschöpf zeichnet
sich von allen bisher bekannten Saugethieren
durch die beyspiellose Bildung seiner Kinnladen
aus, die im äußern aufs vollkommenste einen
breiten platten Aentenschnabel ähneln, auch eben
so mit einer weichen nervenreichen zum Tasten
bestimmten Haut überzogen, auch an den Seiten-
rändern gezähnelt sind. Beyderley Füße sind
mit einer Schwimmhaut versehen, die an den
Vordern noch vor den Krallen hervorragt, und
sich mittelst derselben fächerartig zusammenfalten
oder ausbreiten läßt. Noch hat man an keinem
von beyden Geschlechtern eine Spur von Zitzen
gefunden. Dieses Wunderthier lebt in Land-
seen des an sonderbaren Formen seiner Ge-
schöpfe so reichen fünften Welttheils, unweit
Botanybay.

46. Trichechvs. Pedes posteriores
compedes coadunati
.

*) Denn die Organe die Hr. Ever. Home für
Backenzähne des Schnabelthiers ausgegeben, kön-
nen doch, da sie weder substantia vitrea noch
ossea, weder Wurzeln noch Zahnzellen haben, und
er sie ihrer Structur nack vielmehr mit der von
der innern Haut des Hühnermagens vergleicht,
wohl weder nach dem gemeinen Sprachgebrauch,
noch nach der wissenschaftlichen anatomischen und
naturhistorischen Terminologie für wirkliche Zähne
eines warmblutigen Quadruped's gehalten werden.
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[133/0151] 45. Ornithorhynchvs Mandibu- lae rostratae (anatinae). Dentes nulli *). 1. Paradoxus. das Schnabelthier. (Engl. the duck-bill.) Abbild. n. h. Gegenst. tab. 41. Dieses so ganz abenteuerliche Geschöpf zeichnet sich von allen bisher bekannten Saugethieren durch die beyspiellose Bildung seiner Kinnladen aus, die im äußern aufs vollkommenste einen breiten platten Aentenschnabel ähneln, auch eben so mit einer weichen nervenreichen zum Tasten bestimmten Haut überzogen, auch an den Seiten- rändern gezähnelt sind. Beyderley Füße sind mit einer Schwimmhaut versehen, die an den Vordern noch vor den Krallen hervorragt, und sich mittelst derselben fächerartig zusammenfalten oder ausbreiten läßt. Noch hat man an keinem von beyden Geschlechtern eine Spur von Zitzen gefunden. Dieses Wunderthier lebt in Land- seen des an sonderbaren Formen seiner Ge- schöpfe so reichen fünften Welttheils, unweit Botanybay. 46. Trichechvs. Pedes posteriores compedes coadunati. *) Denn die Organe die Hr. Ever. Home für Backenzähne des Schnabelthiers ausgegeben, kön- nen doch, da sie weder substantia vitrea noch ossea, weder Wurzeln noch Zahnzellen haben, und er sie ihrer Structur nack vielmehr mit der von der innern Haut des Hühnermagens vergleicht, wohl weder nach dem gemeinen Sprachgebrauch, noch nach der wissenschaftlichen anatomischen und naturhistorischen Terminologie für wirkliche Zähne eines warmblutigen Quadruped's gehalten werden.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/151>, abgerufen am 28.11.2024.