10. Marmota. (Arctomys.) Auriculae abbreuiatae, cauda breuis, aut nulla. Dentes vt in praecedentibus.
1. Alpina. das Murmelthier. (Graubündnisch murmont vom Lat. mus montanus. Fr. la marmotte.) M. corpore depresso, supra fusco, subtus flauescente.
v. Wildungen Taschenbusch für d. J. 1812.
In vielen der höhern Alpen von Europa und Asien. Merkwürdig ist, daß man es auf der allee blanche in Savoyen theils auf isolirten Klip- pen findet, die wie Inseln aus diesem Eismeer hervorragen, etliche Stunden weit von allem unbeeise- ten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur etwa sechs Wochen lang vom Schnee entblößt sind; so daß es scheint, die dasigen Murmel- thiere durchschlafen wenigstens zehn Monathe vom Jahr, und bringen nur einen äußerst kleinen Theil ihrer Existenz wachend zu.
2. +. Cricetus. der Hamster, Kornferkel. M. abdomine nigro.
F. G. Sulzers N. G. des Hamsters. Gött. 1774. 8. Taf. I. 2.
Hin und wieder in Deutschland, Polen, Sibi- rien etc. lebt vorzüglich von Getreide, Bohnen etc. wovon er großen Vorrath in den Backenta- schen zu seinen unterirdischen, wohl 7 Fuß tiefen, Höhlen schleppet. Eine Höhle hält wohl manch- mahl auf 60 Pfund solcher Victualien. Er ver- mehrt sich ausnehmend, und man hat wohl eher im Gothaischen in einem Jahr über 27000 Ham- ster getödtet. Es gibt eine ganz schwarze Spiel- art unter diesen Thieren, so wie auch Kacker- lacken mit rothen Pupillen.
10. Marmota. (Arctomys.) Auriculae abbreuiatae, cauda breuis, aut nulla. Dentes vt in praecedentibus.
1. Alpina. das Murmelthier. (Graubündnisch murmont vom Lat. mus montanus. Fr. la marmotte.) M. corpore depresso, supra fusco, subtus flauescente.
v. Wildungen Taschenbusch für d. J. 1812.
In vielen der höhern Alpen von Europa und Asien. Merkwürdig ist, daß man es auf der allée blanche in Savoyen theils auf isolirten Klip- pen findet, die wie Inseln aus diesem Eismeer hervorragen, etliche Stunden weit von allem unbeeise- ten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur etwa sechs Wochen lang vom Schnee entblößt sind; so daß es scheint, die dasigen Murmel- thiere durchschlafen wenigstens zehn Monathe vom Jahr, und bringen nur einen äußerst kleinen Theil ihrer Existenz wachend zu.
2. †. Cricetus. der Hamster, Kornferkel. M. abdomine nigro.
F. G. Sulzers N. G. des Hamsters. Gött. 1774. 8. Taf. I. 2.
Hin und wieder in Deutschland, Polen, Sibi- rien ꝛc. lebt vorzüglich von Getreide, Bohnen ꝛc. wovon er großen Vorrath in den Backenta- schen zu seinen unterirdischen, wohl 7 Fuß tiefen, Höhlen schleppet. Eine Höhle hält wohl manch- mahl auf 60 Pfund solcher Victualien. Er ver- mehrt sich ausnehmend, und man hat wohl eher im Gothaischen in einem Jahr über 27000 Ham- ster getödtet. Es gibt eine ganz schwarze Spiel- art unter diesen Thieren, so wie auch Kacker- lacken mit rothen Pupillen.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000031"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0102"xml:id="pb084_0001"n="84"/><prendition="#indent-1">10. <hirendition="#g"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">Marmota</hi></hi></hi>. (<hirendition="#aq">Arctomys.</hi>) <hirendition="#aq">Auriculae<lb/>
abbreuiatae, cauda breuis, aut nulla.<lb/>
Dentes vt in praecedentibus.</hi></p><prendition="#indent-2">1. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Alpina</hi></hi>. das Murmelthier. (Graubündnisch<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">murmont</hi></hi> vom Lat. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">mus montanus</hi>. F</hi>r. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">la<lb/>
marmotte.</hi></hi>) <hirendition="#aq">M. corpore depresso, supra<lb/>
fusco, subtus flauescente.</hi></p><prendition="#l2em">v. Wildungen Taschenbusch für d. J. 1812.</p><prendition="#l1em">In vielen der höhern Alpen von Europa und<lb/>
Asien. Merkwürdig ist, daß man es auf der<lb/><hirendition="#aq">allée blanche</hi> in Savoyen theils auf isolirten Klip-<lb/>
pen findet, die wie Inseln aus diesem Eismeer<lb/>
hervorragen, etliche Stunden weit von allem unbeeise-<lb/>
ten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur<lb/>
etwa sechs Wochen lang vom Schnee entblößt<lb/>
sind; so daß es scheint, die dasigen Murmel-<lb/>
thiere durchschlafen wenigstens zehn Monathe vom<lb/>
Jahr, und bringen nur einen äußerst kleinen<lb/>
Theil ihrer Existenz wachend zu.</p><prendition="#indent-2">2. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cricetus</hi></hi>. der Hamster, Kornferkel. <hirendition="#aq">M.<lb/>
abdomine nigro.</hi></p><prendition="#l2em">F. G. Sulzers N. G. des Hamsters. Gött.<lb/>
1774. 8. Taf. I. 2.</p><prendition="#l1em">Hin und wieder in Deutschland, Polen, Sibi-<lb/>
rien ꝛc. lebt vorzüglich von Getreide, Bohnen<lb/>ꝛc. wovon er großen Vorrath in den Backenta-<lb/>
schen zu seinen unterirdischen, wohl 7 Fuß tiefen,<lb/>
Höhlen schleppet. Eine Höhle hält wohl manch-<lb/>
mahl auf 60 Pfund solcher Victualien. Er ver-<lb/>
mehrt sich ausnehmend, und man hat wohl eher<lb/>
im Gothaischen in einem Jahr über 27000 Ham-<lb/>
ster getödtet. Es gibt eine ganz schwarze Spiel-<lb/>
art unter diesen Thieren, so wie auch Kacker-<lb/>
lacken mit rothen Pupillen.</p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[84/0102]
10. Marmota. (Arctomys.) Auriculae
abbreuiatae, cauda breuis, aut nulla.
Dentes vt in praecedentibus.
1. Alpina. das Murmelthier. (Graubündnisch
murmont vom Lat. mus montanus. Fr. la
marmotte.) M. corpore depresso, supra
fusco, subtus flauescente.
v. Wildungen Taschenbusch für d. J. 1812.
In vielen der höhern Alpen von Europa und
Asien. Merkwürdig ist, daß man es auf der
allée blanche in Savoyen theils auf isolirten Klip-
pen findet, die wie Inseln aus diesem Eismeer
hervorragen, etliche Stunden weit von allem unbeeise-
ten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur
etwa sechs Wochen lang vom Schnee entblößt
sind; so daß es scheint, die dasigen Murmel-
thiere durchschlafen wenigstens zehn Monathe vom
Jahr, und bringen nur einen äußerst kleinen
Theil ihrer Existenz wachend zu.
2. †. Cricetus. der Hamster, Kornferkel. M.
abdomine nigro.
F. G. Sulzers N. G. des Hamsters. Gött.
1774. 8. Taf. I. 2.
Hin und wieder in Deutschland, Polen, Sibi-
rien ꝛc. lebt vorzüglich von Getreide, Bohnen
ꝛc. wovon er großen Vorrath in den Backenta-
schen zu seinen unterirdischen, wohl 7 Fuß tiefen,
Höhlen schleppet. Eine Höhle hält wohl manch-
mahl auf 60 Pfund solcher Victualien. Er ver-
mehrt sich ausnehmend, und man hat wohl eher
im Gothaischen in einem Jahr über 27000 Ham-
ster getödtet. Es gibt eine ganz schwarze Spiel-
art unter diesen Thieren, so wie auch Kacker-
lacken mit rothen Pupillen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/102>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.