So der schöne antike ägyptische grüne Porphyr (das fälschlich sogenannte Serpentino verde an- tico), mit lauchgrüner, hornsteinähnlicher, (zu- weilen auch grünsteinartiger) Grundmasse und darein gemengten mittelmäßig großen Feldspath- brocken, die davon blaßgrün gefärbt sind.
5. Porphyrschiefer, Hornschiefer.
Die Grundmasse des eigentlichen Porphyr- schiefers ist meist der obgedachte Klingstein (S. 591). Eingemengt ist in sehr kleinen Körnern Feldspath, Quarz etc. Das Gefüge, wie schon der Nahme zeigt, schieferig.
Hingegen beym Weißstein oder (wie er von seinem Fundort in Mähren, genannt wird) Na- miesterstein der auch meist schieferige Textur hat, macht weißer dichter Feldspath die Grund- masse, in welcher kleine Granaten, theils auch Glimmer etc. Porphyrartig eingemengt liegen.
*) ausnehmenden Härte ohngeachtet die prodigiosesten und vermuthlich ältesten aller bekannten Denkmahle menschlicher Kunst, nemlich die wunderbaren mächtig großen Felsenpagoden auf Elephanta bey Bombay mit ihren abentheuerlichen theils colossa- len Idolen nicht erbaut, sondern in den lebendi- gen Felsen selbst aus dem, Ganzen gehauen find. Die Probe die ich davon besitze die mir Hr. Chs. Townley von der berühmten Gruppe in seinem Museum von Alterthümern absägen lassen, besteht so wie andre aus diesem Felsentempel ausgeschlag- nen Idole die ich in London gesehen, aus einer Grundmasse von überaus hartem leberbraunen eisen- schüssigen Thon, worin vieler Feldspath, weniger Quarz und noch weniger Hornblende eingemengt ist.
*).
d. Halbporphyr.
Mit einem einzigen Gemengstoff in der Grundmasse.
So der schöne antike ägyptische grüne Porphyr (das fälschlich sogenannte Serpentino verde an- tico), mit lauchgrüner, hornsteinähnlicher, (zu- weilen auch grünsteinartiger) Grundmasse und darein gemengten mittelmäßig großen Feldspath- brocken, die davon blaßgrün gefärbt sind.
5. Porphyrschiefer, Hornschiefer.
Die Grundmasse des eigentlichen Porphyr- schiefers ist meist der obgedachte Klingstein (S. 591). Eingemengt ist in sehr kleinen Körnern Feldspath, Quarz ꝛc. Das Gefüge, wie schon der Nahme zeigt, schieferig.
Hingegen beym Weißstein oder (wie er von seinem Fundort in Mähren, genannt wird) Na- miesterstein der auch meist schieferige Textur hat, macht weißer dichter Feldspath die Grund- masse, in welcher kleine Granaten, theils auch Glimmer ꝛc. Porphyrartig eingemengt liegen.
*) ausnehmenden Härte ohngeachtet die prodigiosesten und vermuthlich ältesten aller bekannten Denkmahle menschlicher Kunst, nemlich die wunderbaren mächtig großen Felsenpagoden auf Elephanta bey Bombay mit ihren abentheuerlichen theils colossa- len Idolen nicht erbaut, sondern in den lebendi- gen Felsen selbst aus dem, Ganzen gehauen find. Die Probe die ich davon besitze die mir Hr. Chs. Townley von der berühmten Gruppe in seinem Museum von Alterthümern absägen lassen, besteht so wie andre aus diesem Felsentempel ausgeschlag- nen Idole die ich in London gesehen, aus einer Grundmasse von überaus hartem leberbraunen eisen- schüssigen Thon, worin vieler Feldspath, weniger Quarz und noch weniger Hornblende eingemengt ist.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000030"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p><pbfacs="#f0664"xml:id="pb640_0002"n="640"/><lb/>
ausnehmenden Härte ohngeachtet die prodigiosesten<lb/>
und vermuthlich ältesten aller bekannten Denkmahle<lb/>
menschlicher Kunst, nemlich die wunderbaren<lb/>
mächtig großen Felsenpagoden auf Elephanta bey<lb/>
Bombay mit ihren abentheuerlichen theils colossa-<lbtype="inWord"/>
len Idolen nicht erbaut, sondern in den lebendi-<lbtype="inWord"/>
gen Felsen selbst aus dem, Ganzen gehauen find.<lb/>
Die Probe die ich davon besitze die mir Hr. Chs.<lb/>
Townley von der berühmten Gruppe in seinem<lb/>
Museum von Alterthümern absägen lassen, besteht<lb/>
so wie andre aus diesem Felsentempel ausgeschlag-<lbtype="inWord"/>
nen Idole die ich in London gesehen, aus einer<lb/>
Grundmasse von überaus hartem leberbraunen eisen-<lbtype="inWord"/>
schüssigen Thon, worin vieler Feldspath, weniger<lb/>
Quarz und noch weniger Hornblende eingemengt ist.</p></note>.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#aq">d</hi>. Halbporphyr.</p><prendition="#l1em">Mit einem einzigen Gemengstoff in der<lb/>
Grundmasse.</p><prendition="#l1em">So der schöne antike ägyptische grüne Porphyr<lb/>
(das fälschlich sogenannte <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Serpentino verde an-<lb/>
tico</hi></hi>), mit lauchgrüner, hornsteinähnlicher, (zu-<lb/>
weilen auch grünsteinartiger) Grundmasse und<lb/>
darein gemengten mittelmäßig großen Feldspath-<lbtype="inWord"/>
brocken, die davon blaßgrün gefärbt sind.</p><prendition="#indent-1">5. Porphyrschiefer, Hornschiefer.</p><prendition="#l1em">Die Grundmasse des eigentlichen Porphyr-<lbtype="inWord"/>
schiefers ist meist der obgedachte Klingstein (S.<lb/>
591). Eingemengt ist in sehr kleinen Körnern<lb/>
Feldspath, Quarz ꝛc. Das Gefüge, wie schon<lb/>
der Nahme zeigt, schieferig.</p><prendition="#l1em">Hingegen beym Weißstein oder (wie er von<lb/>
seinem Fundort in Mähren, genannt wird) Na-<lb/>
miesterstein der auch meist schieferige Textur<lb/>
hat, macht weißer dichter Feldspath die Grund-<lb/>
masse, in welcher kleine Granaten, theils auch<lb/>
Glimmer ꝛc. Porphyrartig eingemengt liegen.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[640/0664]
*).
d. Halbporphyr.
Mit einem einzigen Gemengstoff in der
Grundmasse.
So der schöne antike ägyptische grüne Porphyr
(das fälschlich sogenannte Serpentino verde an-
tico), mit lauchgrüner, hornsteinähnlicher, (zu-
weilen auch grünsteinartiger) Grundmasse und
darein gemengten mittelmäßig großen Feldspath-
brocken, die davon blaßgrün gefärbt sind.
5. Porphyrschiefer, Hornschiefer.
Die Grundmasse des eigentlichen Porphyr-
schiefers ist meist der obgedachte Klingstein (S.
591). Eingemengt ist in sehr kleinen Körnern
Feldspath, Quarz ꝛc. Das Gefüge, wie schon
der Nahme zeigt, schieferig.
Hingegen beym Weißstein oder (wie er von
seinem Fundort in Mähren, genannt wird) Na-
miesterstein der auch meist schieferige Textur
hat, macht weißer dichter Feldspath die Grund-
masse, in welcher kleine Granaten, theils auch
Glimmer ꝛc. Porphyrartig eingemengt liegen.
*)
ausnehmenden Härte ohngeachtet die prodigiosesten
und vermuthlich ältesten aller bekannten Denkmahle
menschlicher Kunst, nemlich die wunderbaren
mächtig großen Felsenpagoden auf Elephanta bey
Bombay mit ihren abentheuerlichen theils colossa-
len Idolen nicht erbaut, sondern in den lebendi-
gen Felsen selbst aus dem, Ganzen gehauen find.
Die Probe die ich davon besitze die mir Hr. Chs.
Townley von der berühmten Gruppe in seinem
Museum von Alterthümern absägen lassen, besteht
so wie andre aus diesem Felsentempel ausgeschlag-
nen Idole die ich in London gesehen, aus einer
Grundmasse von überaus hartem leberbraunen eisen-
schüssigen Thon, worin vieler Feldspath, weniger
Quarz und noch weniger Hornblende eingemengt ist.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/664>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.