Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Anzahl der Saugnäpfchen an ihren Armen
wächst mit dem Alter der Thiere, und steigt
dann bey manchen Gattungen über 1000. Sie
haften damit fest an, gleichsam wie ein Schröpf-
kopf. Die Arme, die diesen Thieren oft von
Muscheln abgekneipt, und von Fischen abgebissen
werden, haben, wie schon die Alten wußten,
Reproductionsvermögen. Die mehresten Gattun-
gen werden auch durch den schwarzen Saft merk-
würdig, den sie in einem besondern Behälter im
Leibe führen, und willkürlich von sich lassen, und
dadurch das Wasser zunächst um sich verdunkeln
können. Herr Prof. Schneider hat das ganze
Geschlecht schicklich in folgende zwey Familien
abgetheilt:

A) Promuscidibus binis; ventre pinnato;
ossiculo dorsi
.

1. Officinalis. der Kuttelfisch, die Seekatze.
(Fr. la seiche.) S. ventre latissimo rotundato
vndique pinna cincto, offe dorsali maximo
.

Swammerdam Bibl. nat. tab. 50. fig. 1.

Besonders von dieser Gattung kommt das häu-
figste os sepiae (das so genannte weiße Fisch-
bein, das auch in manchen Gegenden Meer-
schaum heißt) eine breite knochichte Schulpe von
sehr sonderbarer Textur, im Rücken des Thiers.
Manche Arten der so genannten Seetrauben
(vuae marinae) sind die Eyerstöcke dieser und
verwandter Gattungen.

2. Loligo der Calmar. (Fr. le casseron.) S.
ventre stricto subulato, pinna angulari me-
dia, osse dorsali penniformi
.

Pennant's brit. zoolog. IV. tab. 27. fig. 43.

B) Pedibus basi palmatis, absque promusci-
dibus, pinnis et osse dorsali
.

Die Anzahl der Saugnäpfchen an ihren Armen
wächst mit dem Alter der Thiere, und steigt
dann bey manchen Gattungen über 1000. Sie
haften damit fest an, gleichsam wie ein Schröpf-
kopf. Die Arme, die diesen Thieren oft von
Muscheln abgekneipt, und von Fischen abgebissen
werden, haben, wie schon die Alten wußten,
Reproductionsvermögen. Die mehresten Gattun-
gen werden auch durch den schwarzen Saft merk-
würdig, den sie in einem besondern Behälter im
Leibe führen, und willkürlich von sich lassen, und
dadurch das Wasser zunächst um sich verdunkeln
können. Herr Prof. Schneider hat das ganze
Geschlecht schicklich in folgende zwey Familien
abgetheilt:

A) Promuscidibus binis; ventre pinnato;
ossiculo dorsi
.

1. Officinalis. der Kuttelfisch, die Seekatze.
(Fr. la seiche.) S. ventre latissimo rotundato
vndique pinna cincto, offe dorsali maximo
.

Swammerdam Bibl. nat. tab. 50. fig. 1.

Besonders von dieser Gattung kommt das häu-
figste os sepiae (das so genannte weiße Fisch-
bein, das auch in manchen Gegenden Meer-
schaum heißt) eine breite knochichte Schulpe von
sehr sonderbarer Textur, im Rücken des Thiers.
Manche Arten der so genannten Seetrauben
(vuae marinae) sind die Eyerstöcke dieser und
verwandter Gattungen.

2. Loligo der Calmar. (Fr. le casseron.) S.
ventre stricto subulato, pinna angulari me-
dia, osse dorsali penniformi
.

Pennant's brit. zoolog. IV. tab. 27. fig. 43.

B) Pedibus basi palmatis, absque promusci-
dibus, pinnis et osse dorsali
.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000030">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0463" xml:id="pb439_0001" n="439"/>
            <p rendition="#l1em">Die Anzahl der Saugnäpfchen an ihren Armen<lb/>
wächst                             mit dem Alter der Thiere, und steigt<lb/>
dann bey manchen Gattungen über                             1000. Sie<lb/>
haften damit fest an, gleichsam wie ein Schröpf-<lb type="inWord"/>
kopf. Die Arme, die diesen Thieren oft von<lb/>
Muscheln                             abgekneipt, und von Fischen abgebissen<lb/>
werden, haben, wie schon die                             Alten wußten,<lb/>
Reproductionsvermögen. Die mehresten Gattun-<lb type="inWord"/>
gen werden auch durch den schwarzen Saft merk-<lb type="inWord"/>
würdig, den sie in einem besondern Behälter im<lb/>
Leibe                             führen, und willkürlich von sich lassen, und<lb/>
dadurch das Wasser                             zunächst um sich verdunkeln<lb/>
können. Herr Prof. Schneider hat das                             ganze<lb/>
Geschlecht schicklich in folgende zwey                             Familien<lb/>
abgetheilt:</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq">A</hi>) <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Promuscidibus binis; ventre pinnato;<lb/>
ossiculo                             dorsi</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Officinalis</hi></hi>. der Kuttelfisch, die Seekatze.<lb/>
(Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">la seiche</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">S. ventre latissimo rotundato<lb/>
vndique pinna cincto,                             offe dorsali maximo</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Swammerdam</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Bibl.                             nat</hi></hi>. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 50. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1.</p>
            <p rendition="#l1em">Besonders von dieser Gattung kommt das häu-<lb type="inWord"/>
figste <hi rendition="#aq">os sepiae</hi> (das so genannte                             weiße Fisch-<lb/>
bein, das auch in manchen Gegenden                             Meer-<lb/>
schaum heißt) eine breite knochichte Schulpe                             von<lb/>
sehr sonderbarer Textur, im Rücken des Thiers.<lb/>
Manche Arten                             der so genannten Seetrauben<lb/>
(<hi rendition="#aq">vuae marinae</hi>)                             sind die Eyerstöcke dieser und<lb/>
verwandter Gattungen.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Loligo</hi></hi> der Calmar. (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">le casseron</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">S.<lb/>
ventre stricto                             subulato, pinna angulari me-<lb/>
dia, osse dorsali                             penniformi</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Pennant's</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">brit.                             zoolog</hi></hi>. IV. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 27. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 43.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq">B</hi>) <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pedibus basi palmatis, absque promusci-<lb/>
dibus, pinnis et osse dorsali</hi></hi>.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[439/0463] Die Anzahl der Saugnäpfchen an ihren Armen wächst mit dem Alter der Thiere, und steigt dann bey manchen Gattungen über 1000. Sie haften damit fest an, gleichsam wie ein Schröpf- kopf. Die Arme, die diesen Thieren oft von Muscheln abgekneipt, und von Fischen abgebissen werden, haben, wie schon die Alten wußten, Reproductionsvermögen. Die mehresten Gattun- gen werden auch durch den schwarzen Saft merk- würdig, den sie in einem besondern Behälter im Leibe führen, und willkürlich von sich lassen, und dadurch das Wasser zunächst um sich verdunkeln können. Herr Prof. Schneider hat das ganze Geschlecht schicklich in folgende zwey Familien abgetheilt: A) Promuscidibus binis; ventre pinnato; ossiculo dorsi. 1. Officinalis. der Kuttelfisch, die Seekatze. (Fr. la seiche.) S. ventre latissimo rotundato vndique pinna cincto, offe dorsali maximo. Swammerdam Bibl. nat. tab. 50. fig. 1. Besonders von dieser Gattung kommt das häu- figste os sepiae (das so genannte weiße Fisch- bein, das auch in manchen Gegenden Meer- schaum heißt) eine breite knochichte Schulpe von sehr sonderbarer Textur, im Rücken des Thiers. Manche Arten der so genannten Seetrauben (vuae marinae) sind die Eyerstöcke dieser und verwandter Gattungen. 2. Loligo der Calmar. (Fr. le casseron.) S. ventre stricto subulato, pinna angulari me- dia, osse dorsali penniformi. Pennant's brit. zoolog. IV. tab. 27. fig. 43. B) Pedibus basi palmatis, absque promusci- dibus, pinnis et osse dorsali.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/463
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/463>, abgerufen am 26.06.2024.