Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite
Achter Abschnitt.
Von den Insecten
.


§. 121.

Die Thiere der beyden letzten Classen
(§. 40.), die Insecten und Gewürme, unter-
scheiden sich schon dadurch von den vorhergehen-
den, daß sie kein rothes Blut, sondern statt
dessen einen weißlichen Saft in ihrem Körper
führen: weßhalb sie (§. 23.) auch von den
Alten Blutlose Thiere (animalia exsanguia)
genannt wurden. So wie man sie neuerlich
darum weil die keine Rückenwirbel - so wie
überhaupt kein Gerippe - haben, auch
Wirbellose Thiere (Fr. animaux invertebres)
genannt hat.

§. 122.

Die Insecten haben ihren Nahmen daher,
weil wenigstens im Zustande ihrer vollkom-
menen Ausbildung, Kopf, Brust und Hinter-
leib, wie durch Einschnitte von einander ab-
gesondert sind, ja bey vielen fast nur wie durch
einen Faden unter einander verbunden werden.
Außerdem zeichnen sie sich aber auch (bis auf
wenige Ausnahmen unter den Geschlechtern
der ungeflügelten Ordnung) durch besondere

Achter Abschnitt.
Von den Insecten
.


§. 121.

Die Thiere der beyden letzten Classen
(§. 40.), die Insecten und Gewürme, unter-
scheiden sich schon dadurch von den vorhergehen-
den, daß sie kein rothes Blut, sondern statt
dessen einen weißlichen Saft in ihrem Körper
führen: weßhalb sie (§. 23.) auch von den
Alten Blutlose Thiere (animalia exsanguia)
genannt wurden. So wie man sie neuerlich
darum weil die keine Rückenwirbel – so wie
überhaupt kein Gerippe – haben, auch
Wirbellose Thiere (Fr. animaux invertébrés)
genannt hat.

§. 122.

Die Insecten haben ihren Nahmen daher,
weil wenigstens im Zustande ihrer vollkom-
menen Ausbildung, Kopf, Brust und Hinter-
leib, wie durch Einschnitte von einander ab-
gesondert sind, ja bey vielen fast nur wie durch
einen Faden unter einander verbunden werden.
Außerdem zeichnen sie sich aber auch (bis auf
wenige Ausnahmen unter den Geschlechtern
der ungeflügelten Ordnung) durch besondere

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000030">
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0325" xml:id="pb301_0001" n="301"/>
        <head rendition="#c"><hi rendition="#g">Achter Abschnitt.<lb/>
Von den                     Insecten</hi>.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 121.</head><lb/>
          <p>Die Thiere der beyden letzten Classen<lb/>
(§. 40.), die Insecten und Gewürme,                         unter-<lb/>
scheiden sich schon dadurch von den vorhergehen-<lb type="inWord"/>
den, daß sie kein rothes Blut, sondern statt<lb/>
dessen einen                         weißlichen Saft in ihrem Körper<lb/>
führen: weßhalb sie (§. 23.) auch von                         den<lb/>
Alten Blutlose Thiere (<hi rendition="#aq">animalia                         exsanguia</hi>)<lb/>
genannt wurden. So wie man sie neuerlich<lb/>
darum weil                         die keine Rückenwirbel &#x2013; so wie<lb/>
überhaupt kein Gerippe &#x2013; haben,                         auch<lb/>
Wirbellose Thiere (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">animaux invertébrés</hi></hi>)<lb/>
genannt hat.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 122.</head><lb/>
          <p>Die Insecten haben ihren Nahmen daher,<lb/>
weil wenigstens im Zustande ihrer                         vollkom-<lb/>
menen Ausbildung, Kopf, Brust und Hinter-<lb type="inWord"/>
leib, wie durch Einschnitte von einander ab-<lb/>
gesondert sind, ja bey vielen fast nur wie durch<lb/>
einen Faden unter                         einander verbunden werden.<lb/>
Außerdem zeichnen sie sich aber auch (bis                         auf<lb/>
wenige Ausnahmen unter den Geschlechtern<lb/>
der ungeflügelten                         Ordnung) durch besondere<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[301/0325] Achter Abschnitt. Von den Insecten. §. 121. Die Thiere der beyden letzten Classen (§. 40.), die Insecten und Gewürme, unter- scheiden sich schon dadurch von den vorhergehen- den, daß sie kein rothes Blut, sondern statt dessen einen weißlichen Saft in ihrem Körper führen: weßhalb sie (§. 23.) auch von den Alten Blutlose Thiere (animalia exsanguia) genannt wurden. So wie man sie neuerlich darum weil die keine Rückenwirbel – so wie überhaupt kein Gerippe – haben, auch Wirbellose Thiere (Fr. animaux invertébrés) genannt hat. §. 122. Die Insecten haben ihren Nahmen daher, weil wenigstens im Zustande ihrer vollkom- menen Ausbildung, Kopf, Brust und Hinter- leib, wie durch Einschnitte von einander ab- gesondert sind, ja bey vielen fast nur wie durch einen Faden unter einander verbunden werden. Außerdem zeichnen sie sich aber auch (bis auf wenige Ausnahmen unter den Geschlechtern der ungeflügelten Ordnung) durch besondere

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/325
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/325>, abgerufen am 23.11.2024.