Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.und zeichnet sich durch flache hornichte Blättchen Die Hühner sind, unter den Hausthieren dieser Unter den übrigen Abarten verdienen besonders *) Sogar, daß bey den so genannten Hollen- oder Hauben-Hühnern, mit dem dichten Federbusch auf dem Kopfe, der Stirntheil der Hirnschale wie zu einer monströsen das große oder eigentlich sogenannte Gehirn fassenden Blase aufgetrieben wird. Eine erbliche Abweichung des Bildungs- triebes, die meines Wissens in der Naturge- schichte die einzige in ihrer Art ist. **) Von der bekannten, aber doch immer physiologisch-
merkwürdigen Künsteley, einem Hahne seinen Sporn auf den Kopf einzupfropfen, s. Duhamel in den Mem. de l'ac. des sc. de Paris vom Jahr 1746. S. 349 u. f. und zeichnet sich durch flache hornichte Blättchen Die Hühner sind, unter den Hausthieren dieser Unter den übrigen Abarten verdienen besonders *) Sogar, daß bey den so genannten Hollen- oder Hauben-Hühnern, mit dem dichten Federbusch auf dem Kopfe, der Stirntheil der Hirnschale wie zu einer monströsen das große oder eigentlich sogenannte Gehirn fassenden Blase aufgetrieben wird. Eine erbliche Abweichung des Bildungs- triebes, die meines Wissens in der Naturge- schichte die einzige in ihrer Art ist. **) Von der bekannten, aber doch immer physiologisch-
merkwürdigen Künsteley, einem Hahne seinen Sporn auf den Kopf einzupfropfen, s. Duhamel in den Mém. de l'ac. des sc. de Paris vom Jahr 1746. S. 349 u. f. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000030"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0228" xml:id="pb204_0001" n="204"/> und zeichnet sich durch flache hornichte Blättchen<lb/> an den Spitzen der Hals- und Flügelfedern<lb/> aus (die den zinnoberrothen Flügelblättchen des<lb/> Seidenschwanzes ähneln). Der Haushahn hin-<lb/> gegen ist meist über die ganze Erde verbreitet.<lb/> Doch ist er erst durch die Spanier nach America<lb/> gebracht: hingegen auf vielen Inseln der Südsee<lb/> bey ihrer Entdeckung von den Europäern schon<lb/> vorgefunden worden. Das Huhn ist bey der<lb/> Menge Eyer, die es legt, und seinem oftmah-<lb type="inWord"/> ligen Brüten eins der allernutzbarsten Thiere der<lb/> ganzen Classe. Und die Hahnen-Gefechte<lb/> längst und in mehreren Welttheilen ein beliebtes<lb/> Volksschauspiel.</p> <p rendition="#l1em">Die Hühner sind, unter den Hausthieren dieser<lb/> Classe in die allermannigfaltigsten und auffallend-<lb type="inWord"/> sten Rassen und Spielarten degenerirt. Theils<lb/> in wahre zum erblichen Schlag gewordene Mon-<lb/> strositäten<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Sogar, daß bey den so genannten Hollen- oder<lb/> Hauben-Hühnern, mit dem dichten Federbusch<lb/> auf dem Kopfe, der Stirntheil der Hirnschale<lb/> wie zu einer monströsen das große oder eigentlich<lb/> sogenannte Gehirn fassenden Blase aufgetrieben<lb/> wird. Eine erbliche Abweichung des Bildungs-<lb/> triebes, die meines Wissens in der Naturge-<lb/> schichte die einzige in ihrer Art ist.</p></note>; sowohl <hi rendition="#aq">per defectum</hi> (– s. oben<lb/> S. 22 –), wie der ungeschwänzte Kluthahn;<lb/> als <hi rendition="#aq">per excessum</hi> (– a. a. O. –), wie z. B.<lb/> mit 5 oder gar 6 Zehen<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Von der bekannten, aber doch immer physiologisch-<lb/> merkwürdigen Künsteley, einem Hahne seinen<lb/> Sporn auf den Kopf einzupfropfen, s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Duhamel</hi></hi><lb/> in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mém. de l'ac. des sc. de Paris</hi></hi> vom Jahr<lb/> 1746. S. 349 u. f.</p></note>.</p> <p rendition="#l1em">Unter den übrigen Abarten verdienen besonders<lb/> bemerkt zu werden:</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0228]
und zeichnet sich durch flache hornichte Blättchen
an den Spitzen der Hals- und Flügelfedern
aus (die den zinnoberrothen Flügelblättchen des
Seidenschwanzes ähneln). Der Haushahn hin-
gegen ist meist über die ganze Erde verbreitet.
Doch ist er erst durch die Spanier nach America
gebracht: hingegen auf vielen Inseln der Südsee
bey ihrer Entdeckung von den Europäern schon
vorgefunden worden. Das Huhn ist bey der
Menge Eyer, die es legt, und seinem oftmah-
ligen Brüten eins der allernutzbarsten Thiere der
ganzen Classe. Und die Hahnen-Gefechte
längst und in mehreren Welttheilen ein beliebtes
Volksschauspiel.
Die Hühner sind, unter den Hausthieren dieser
Classe in die allermannigfaltigsten und auffallend-
sten Rassen und Spielarten degenerirt. Theils
in wahre zum erblichen Schlag gewordene Mon-
strositäten *); sowohl per defectum (– s. oben
S. 22 –), wie der ungeschwänzte Kluthahn;
als per excessum (– a. a. O. –), wie z. B.
mit 5 oder gar 6 Zehen **).
Unter den übrigen Abarten verdienen besonders
bemerkt zu werden:
*) Sogar, daß bey den so genannten Hollen- oder
Hauben-Hühnern, mit dem dichten Federbusch
auf dem Kopfe, der Stirntheil der Hirnschale
wie zu einer monströsen das große oder eigentlich
sogenannte Gehirn fassenden Blase aufgetrieben
wird. Eine erbliche Abweichung des Bildungs-
triebes, die meines Wissens in der Naturge-
schichte die einzige in ihrer Art ist.
**) Von der bekannten, aber doch immer physiologisch-
merkwürdigen Künsteley, einem Hahne seinen
Sporn auf den Kopf einzupfropfen, s. Duhamel
in den Mém. de l'ac. des sc. de Paris vom Jahr
1746. S. 349 u. f.
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