Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite
A) Landvögel.

I. Accipitres. Die Raubvögel: mit krum-
men starken Schnäbeln, meist mit kurzen,
starken, knorrigen Füßen, und großen,
gebogenen, scharfen Klauen.

II. Leuirostres. Mit kurzen Füßen, und
meist sehr großen, dicken, aber mehrentheils
hohlen und daher sehr leichten Schnäbeln.
Papageyen, Tucane etc.

III. Pici. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig
langen und schmalen Schnäbeln, und
theils wurmförmiger, theils fadenförmiger
Zunge. Wendehals, Spechte, Baum-
kletten, Colibrite etc.

IV. Coraces. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig
langem, und ziemlich starkem, oben erha-
benem Schnabel. Raben, Krähen etc.

V. Passeres. Die so genannten Sangvögel
nebst den Schwalben etc. Sie haben kurze
Füße, und einen mehr oder weniger kegel-
förmigen, zugespitzten Schnabel, von ver-
schiedener Länge und Dicke.

VI. Gallinae. Vögel mit kurzen Füßen,
oben etwas erhabenem Schnabel, der an
der Wurzel mit einer fleischigen Haut be-
wachsen ist. Auch die Tauben habe ich
unter diese Ordnung gebracht, da sie bey
weitem mehr mit den Hühnern als mit den

A) Landvögel.

I. Accipitres. Die Raubvögel: mit krum-
men starken Schnäbeln, meist mit kurzen,
starken, knorrigen Füßen, und großen,
gebogenen, scharfen Klauen.

II. Leuirostres. Mit kurzen Füßen, und
meist sehr großen, dicken, aber mehrentheils
hohlen und daher sehr leichten Schnäbeln.
Papageyen, Tucane ꝛc.

III. Pici. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig
langen und schmalen Schnäbeln, und
theils wurmförmiger, theils fadenförmiger
Zunge. Wendehals, Spechte, Baum-
kletten, Colibrite ꝛc.

IV. Coraces. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig
langem, und ziemlich starkem, oben erha-
benem Schnabel. Raben, Krähen ꝛc.

V. Passeres. Die so genannten Sangvögel
nebst den Schwalben ꝛc. Sie haben kurze
Füße, und einen mehr oder weniger kegel-
förmigen, zugespitzten Schnabel, von ver-
schiedener Länge und Dicke.

VI. Gallinae. Vögel mit kurzen Füßen,
oben etwas erhabenem Schnabel, der an
der Wurzel mit einer fleischigen Haut be-
wachsen ist. Auch die Tauben habe ich
unter diese Ordnung gebracht, da sie bey
weitem mehr mit den Hühnern als mit den

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000030">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0180" xml:id="pb156_0001" n="156"/>
            <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">A</hi>) Landvögel.</head><lb/>
            <p rendition="#indent-1">I. <hi rendition="#aq">Accipitres</hi>. Die                             Raubvögel: mit krum-<lb/>
men starken Schnäbeln, meist mit                             kurzen,<lb/>
starken, knorrigen Füßen, und großen,<lb/>
gebogenen,                             scharfen Klauen.</p>
            <p rendition="#indent-1">II. <hi rendition="#aq">Leuirostres</hi>. Mit kurzen                             Füßen, und<lb/>
meist sehr großen, dicken, aber mehrentheils<lb/>
hohlen                             und daher sehr leichten Schnäbeln.<lb/>
Papageyen, Tucane &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-1">III. <hi rendition="#aq">Pici</hi>. Mit kurzen                             Füßen, mittelmäßig<lb/>
langen und schmalen Schnäbeln, und<lb/>
theils                             wurmförmiger, theils fadenförmiger<lb/>
Zunge. Wendehals, Spechte,                             Baum-<lb/>
kletten, Colibrite &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-1">IV. <hi rendition="#aq">Coraces</hi>. Mit kurzen                             Füßen, mittelmäßig<lb/>
langem, und ziemlich starkem, oben erha-<lb type="inWord"/>
benem Schnabel. Raben, Krähen &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-1">V. <hi rendition="#aq">Passeres</hi>. Die so                             genannten Sangvögel<lb/>
nebst den Schwalben &#xA75B;c. Sie haben                             kurze<lb/>
Füße, und einen mehr oder weniger kegel-<lb/>
förmigen, zugespitzten Schnabel, von ver-<lb/>
schiedener                             Länge und Dicke.</p>
            <p rendition="#indent-1">VI. <hi rendition="#aq">Gallinae</hi>. Vögel mit                             kurzen Füßen,<lb/>
oben etwas erhabenem Schnabel, der an<lb/>
der Wurzel                             mit einer fleischigen Haut be-<lb/>
wachsen ist. Auch die                             Tauben habe ich<lb/>
unter diese Ordnung gebracht, da sie bey<lb/>
weitem                             mehr mit den Hühnern als mit den<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[156/0180] A) Landvögel. I. Accipitres. Die Raubvögel: mit krum- men starken Schnäbeln, meist mit kurzen, starken, knorrigen Füßen, und großen, gebogenen, scharfen Klauen. II. Leuirostres. Mit kurzen Füßen, und meist sehr großen, dicken, aber mehrentheils hohlen und daher sehr leichten Schnäbeln. Papageyen, Tucane ꝛc. III. Pici. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langen und schmalen Schnäbeln, und theils wurmförmiger, theils fadenförmiger Zunge. Wendehals, Spechte, Baum- kletten, Colibrite ꝛc. IV. Coraces. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langem, und ziemlich starkem, oben erha- benem Schnabel. Raben, Krähen ꝛc. V. Passeres. Die so genannten Sangvögel nebst den Schwalben ꝛc. Sie haben kurze Füße, und einen mehr oder weniger kegel- förmigen, zugespitzten Schnabel, von ver- schiedener Länge und Dicke. VI. Gallinae. Vögel mit kurzen Füßen, oben etwas erhabenem Schnabel, der an der Wurzel mit einer fleischigen Haut be- wachsen ist. Auch die Tauben habe ich unter diese Ordnung gebracht, da sie bey weitem mehr mit den Hühnern als mit den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/180
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/180>, abgerufen am 24.11.2024.