Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.Blasenräume der berühmten von Hrn. Pallas *) Das hiesige akademische Museum besitzt in der alten Schlüterschen Sammlung zwey kleine Stücken gediegen Eisen von Johanngeorgenstadt, die unvollkommen ästig, wie an manchen Stellen das Sibirische, und ebenifalls mit einem fast Oli- vinähnlichen Fossil gemengt find. **) Nun und hiermit kommt wieder der Gebalt der
so wunderbaren Aerolithen, nähmlich der Stein- massen überein, die schon so manchmal zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz verschiedenen Weltgegenden, aber meist unter gleichen Umstän- den, bey, Explosion eines Meteors, vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen, welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern als n ihrem Gehalt einander auffallend ähneln, hingegen sich von allen bekannten tellurischen Fos silien schlechterdings auszeichnen. Die Probe die ich durch die Güte des Hrn. Baronet Banks von dem d. 19. Decemb. 1798 drey Meilen von Benares in Hindustan gefallenen Steinregen be- sitze, besteht außer einel schwarzen dünnen Rinde, aus einem ungleichartigen Gemenge von rundli- chen Körnern die nebst kleinen Partien von nickel- haltigem gediegenen Eisen und Schwefelkies in eine aschgraue erdige Grundmasse zusammen gebacken find. Gewicht = 3375. Gehalt der Grundmasse (nach Howard) = 15 Talkerde, 50 Kieselerde, 34 Eisenkalk, 2,50 Nickelkalk. Der Gehalt der Körner aber kommt dem des obgedachten olivin- ähnlichen Fossils in dem Pallasischen Eisen noch näher. - Mehr von diesen so merkwürdigen Massen und der höchst wahrscheinlichen Vermu- thung des Hrn. Senat, La Place, daß sie wohl aus Monds-Vulcanen auf unsere Erde geschleu- dert worden, s. in Voigts neuem Magazin. II. B. S. 629 u f. und IV. B. S. 515 u. f. und in von Zach's monatl. Corresp. Sept. 1802. p. 277. Blasenräume der berühmten von Hrn. Pallas *) Das hiesige akademische Museum besitzt in der alten Schlüterschen Sammlung zwey kleine Stücken gediegen Eisen von Johanngeorgenstadt, die unvollkommen ästig, wie an manchen Stellen das Sibirische, und ebenifalls mit einem fast Oli- vinähnlichen Fossil gemengt find. **) Nun und hiermit kommt wieder der Gebalt der
so wunderbaren Aërolithen, nähmlich der Stein- massen überein, die schon so manchmal zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz verschiedenen Weltgegenden, aber meist unter gleichen Umstän- den, bey, Explosion eines Meteors, vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen, welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern als n ihrem Gehalt einander auffallend ähneln, hingegen sich von allen bekannten tellurischen Fos silien schlechterdings auszeichnen. Die Probe die ich durch die Güte des Hrn. Baronet Banks von dem d. 19. Decemb. 1798 drey Meilen von Benares in Hindustan gefallenen Steinregen be- sitze, besteht außer einel schwarzen dünnen Rinde, aus einem ungleichartigen Gemenge von rundli- chen Körnern die nebst kleinen Partien von nickel- haltigem gediegenen Eisen und Schwefelkies in eine aschgraue erdige Grundmasse zusammen gebacken find. Gewicht = 3375. Gehalt der Grundmasse (nach Howard) = 15 Talkerde, 50 Kieselerde, 34 Eisenkalk, 2,50 Nickelkalk. Der Gehalt der Körner aber kommt dem des obgedachten olivin- ähnlichen Fossils in dem Pallasischen Eisen noch näher. – Mehr von diesen so merkwürdigen Massen und der höchst wahrscheinlichen Vermu- thung des Hrn. Senat, La Place, daß sie wohl aus Monds-Vulcanen auf unsere Erde geschleu- dert worden, s. in Voigts neuem Magazin. II. B. S. 629 u f. und IV. B. S. 515 u. f. und in von Zach's monatl. Corresp. Sept. 1802. p. 277. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000029"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0616" xml:id="pb596_0001" n="596"/> Blasenräume der berühmten von Hrn. Pallas<lb/> 1772 am Ienisei wiedergefundenen großen Ei-<lb/> senmasse füllt<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Das hiesige akademische Museum besitzt in der<lb/> alten Schlüterschen Sammlung zwey kleine<lb/> Stücken gediegen Eisen von Johanngeorgenstadt,<lb/> die unvollkommen ästig, wie an manchen Stellen<lb/> das Sibirische, und ebenifalls mit einem fast Oli-<lb/> vinähnlichen Fossil gemengt find.</p></note>, und (nach Howard) = 27<lb/> Talkerde, 54 Kieselerde, 17 Eisenkalk und 1<lb/> Nickelkalk hält<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Nun und hiermit kommt wieder der Gebalt der<lb/> so wunderbaren Aërolithen, nähmlich der Stein-<lb/> massen überein, die schon so manchmal zu<lb/> ganz verschiedenen Zeiten, in ganz verschiedenen<lb/> Weltgegenden, aber meist unter gleichen Umstän-<lb/> den, bey, Explosion eines Meteors, vom Himmel<lb/> gefallen sind; und wovon diejenigen, welche man<lb/> bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern<lb/> als n ihrem Gehalt einander auffallend ähneln,<lb/> hingegen sich von allen bekannten tellurischen Fos<lb/> silien schlechterdings auszeichnen. Die Probe<lb/> die ich durch die Güte des Hrn. Baronet Banks<lb/> von dem d. 19. Decemb. 1798 drey Meilen von<lb/> Benares in Hindustan gefallenen Steinregen be-<lb/> sitze, besteht außer einel schwarzen dünnen Rinde,<lb/> aus einem ungleichartigen Gemenge von rundli-<lb/> chen Körnern die nebst kleinen Partien von nickel-<lb/> haltigem gediegenen Eisen und Schwefelkies in eine<lb/> aschgraue erdige Grundmasse zusammen gebacken<lb/> find. Gewicht = 3375. Gehalt der Grundmasse<lb/> (nach Howard) = 15 Talkerde, 50 Kieselerde,<lb/> 34 Eisenkalk, 2,50 Nickelkalk. Der Gehalt der<lb/> Körner aber kommt dem des obgedachten olivin-<lb/> ähnlichen Fossils in dem Pallasischen Eisen noch<lb/> näher. – Mehr von diesen so merkwürdigen<lb/> Massen und der höchst wahrscheinlichen Vermu-<lb/> thung des Hrn. Senat, La Place, daß sie wohl<lb/> aus Monds-Vulcanen auf unsere Erde geschleu-<lb/> dert worden, s. in Voigts neuem Magazin. II. B.<lb/> S. 629 u f. und IV. B. S. 515 u. f. und in <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">von<lb/> Zach's</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">monatl. Corresp</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Sept</hi>. 1802. <hi rendition="#aq">p</hi>. 277.</p></note>.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [596/0616]
Blasenräume der berühmten von Hrn. Pallas
1772 am Ienisei wiedergefundenen großen Ei-
senmasse füllt *), und (nach Howard) = 27
Talkerde, 54 Kieselerde, 17 Eisenkalk und 1
Nickelkalk hält **).
*) Das hiesige akademische Museum besitzt in der
alten Schlüterschen Sammlung zwey kleine
Stücken gediegen Eisen von Johanngeorgenstadt,
die unvollkommen ästig, wie an manchen Stellen
das Sibirische, und ebenifalls mit einem fast Oli-
vinähnlichen Fossil gemengt find.
**) Nun und hiermit kommt wieder der Gebalt der
so wunderbaren Aërolithen, nähmlich der Stein-
massen überein, die schon so manchmal zu
ganz verschiedenen Zeiten, in ganz verschiedenen
Weltgegenden, aber meist unter gleichen Umstän-
den, bey, Explosion eines Meteors, vom Himmel
gefallen sind; und wovon diejenigen, welche man
bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern
als n ihrem Gehalt einander auffallend ähneln,
hingegen sich von allen bekannten tellurischen Fos
silien schlechterdings auszeichnen. Die Probe
die ich durch die Güte des Hrn. Baronet Banks
von dem d. 19. Decemb. 1798 drey Meilen von
Benares in Hindustan gefallenen Steinregen be-
sitze, besteht außer einel schwarzen dünnen Rinde,
aus einem ungleichartigen Gemenge von rundli-
chen Körnern die nebst kleinen Partien von nickel-
haltigem gediegenen Eisen und Schwefelkies in eine
aschgraue erdige Grundmasse zusammen gebacken
find. Gewicht = 3375. Gehalt der Grundmasse
(nach Howard) = 15 Talkerde, 50 Kieselerde,
34 Eisenkalk, 2,50 Nickelkalk. Der Gehalt der
Körner aber kommt dem des obgedachten olivin-
ähnlichen Fossils in dem Pallasischen Eisen noch
näher. – Mehr von diesen so merkwürdigen
Massen und der höchst wahrscheinlichen Vermu-
thung des Hrn. Senat, La Place, daß sie wohl
aus Monds-Vulcanen auf unsere Erde geschleu-
dert worden, s. in Voigts neuem Magazin. II. B.
S. 629 u f. und IV. B. S. 515 u. f. und in von
Zach's monatl. Corresp. Sept. 1802. p. 277.
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